Lagerfeuer

Datum: 21. März 2020
Position: 36° 29,2′ N, 059° 43,2′ W
Wetter: Wind SSW, 4 Bft., Luft 24°C, 1027 hpa
Etmal: 143 nm
von Caro und Maya

Feuer auf Traditionsseglern ist strengstens verboten! Wie bei jeder Regel gibt es natürlich einige Ausnahmen: 1. Die Raucherecke in Lee, 2. Golko beim frische Luft schnappen, 3. Michael vorm Rudergehen und 4. bei diesen Temperaturen (18°C – wenn man aus der Karibik kommt gefühlte 5°C) neuerdings ganz hoch im Kurs, das „Lagerfeuer“ (unser Kompasslicht), das unsere 0-4 Wache jede Nacht motiviert aus den Kojen hopsen lässt. So ging dann auch heute Morgen unsere Wache wie im Flug vorbei. Unser eigentliches „Lagerfeuer“ bleibt natürlich ein Wach-Geheimnis. Soviel können wir jedoch verraten: wenn man seine Wache mit Seemanns-Geschichten Sternenkunde und Shantys verbringt macht sogar eine 0-4 Wache echt Spaß!

Danach noch schnell eine Müsliparty mit dem Kapitän und dann ab in die Kojen. Auch das verhältnismäßig lange Schlafen (bis um elf) nur um dann als erste Wache das leckere Essen der Backschaft zu genießen, ist ein weiterer großer Vorteil der 0-4 Wache. Dann geht die Wache auch schon in die zweite Runde. Ein paar Mal hier geholt, ein bisschen da gefiert und schon rasen wir mit 8,5 Knoten über den Nordatlantik und gleichzeitig dem Ende unserer Wache entgegen. Kurz vor Schluss füllt sich dann das Deck mit der restlichen Crew, die nur darauf wartet, dass die Backschaft die Glocke läutet und sie sich somit auf Kaffee und Kuchen stürzen können.Für uns ging es nach unserer Wache heute mal nicht an die Hausaufgaben & Schiffsaufgaben, sondern an höchst philosophische Gespräche über die Zukunft, die am Ende dann doch über Haustiere gingen. Gekrönt wurde der Tag dann mit der Sichtung eines Orkas, der leider nur kurz zusehen war. An alle die bei Lagerfeuer Angst um unsere liebe Roald hatten: Keine Angst, es hat nichts mit echtem Feuer zu tun.
Liebe Grüße Maya und Caro

Grüße:
Caro grüßt alle zuhause und hofft das euch die Decke nicht auf den Kopf fällt
Maya grüßt ihre Lieben zu Hause, vor allem ihre Mami. (gerade habe ich durchs Kombüsenfenster geschaut und gedacht das wenn ein Küchenfenster mit der Aussicht mithalten kann dann deins am Schafberg (obwohl eigentlich nicht)
Isa grüßt Birgit und Raimo! Danke für die Schokolade!


Neu im Blog
Kolumne: „Kleine Zwischenbilanz“ von Maya, Janina und Lara

Sonntags in Hamilton

Datum: 15. März 2020
Position: Saint George’s., Bermuda
Wetter: Wind SW, 2 Bft., Luft 25°C, 1026 hpa
Etmal: –
von Maya & Fenja

Hallihallo und schon wieder sitzen wir in der Messe und schreiben Tagesmeldung. Nach einem leckeren Frühstück des Stamms, ging es an die Mathearbeit. Mit netten Grüßen von Bene: „Viel Erfolg… Tschakka!“ Nachdem unsere Köpfe nur noch rauchten und die Matheklausur endlich vorbei war, fuhren wir Allman nach Hamilton. Dort besuchten wir das Bermuda Ocean Exploration Centre, ein Museum, in dem man von Plastikverschmutzung über Atlantis bis zum Bermudadreieck alles erfahren konnte. Besonders cool waren: eine Virtual Reality Brille, durch die man eine Segelregatta miterleben konnte; eine U-Boot Tour, die uns im Endeffekt ein Stockwerk tiefer beförderte und ein Selfie-Automat mit „Bermudadreieck-Feeling“.

Nachdem der Museumsshop von uns auf den Kopf gestellt worden war, in dem wir auch ein Buch mit Bild von der Roald gefunden haben, sind wir in kleinen Gruppen durch die Stadt gezogen. Die Aufteilung hielt nicht lange an, denn wir trafen alle im Supermarkt wieder. Unsere Gruppe kaufte sich einen riesigen Pott Eis, den wir auf einer Mauer sitzend, glücklich verspeisten. Eis ist immer ein Luxus, den wir nur an Land genießen können. Durch unser Eis gestärkt, waren wir motiviert, in Läden zu stöbern. Der Haken war allerdings: Sonntags hat in Hamilton nichts geöffnet. Als wir eine Mall fanden, die nur aus einem riesigen Bettengeschäft bestand, waren wir so begeistert, dass wir eine halbe Stunde Kuscheldecken und Kissen anschauten. Anfassen gehört natürlich auch dazu. Wer kann schon an einer so flauschigen Kuscheldecke vorbei laufen? Als wir festgestellt hatten, dass die Decken sowieso viel zu teuer waren (wie alles auf Bermuda), ging es für uns mit dem Bus zurück nach St. George’s.

Im Bus trafen wir noch eine weitere Gruppe, mit der wir dort angekommen noch kurz durch die Stadt bummelten. Leider stellten wir fest, dass auch hier alle Läden geschlossen waren. Das hätten wir uns auch denken können! Zurück auf der Roald haben wir noch kurz nach Hause telefoniert. Obwohl wir ja doch nicht so weit weg sind wie ET. Kurze Zeit später wurden wir vom Regen aus dem WLAN gescheucht und landeten dann irgendwie mit Emma in der Kombüse, um das Abendessen vorzubereiten. Nudeln mit Tomatensoße. Jetzt gerade probt neben uns der Chor und später gibt es bestimmt noch einen Spieleabend. Hiermit verabschieden wir uns und hoffen, ihr bleibt alle gesund.
Liebe Grüße von Maya und Fenja

Grüße:
Alles Gute zum Geburtstag liebe Omi! (Und an alle die heute noch Geburtstag haben, ich weiß, das sind viele…)
Fenja grüßt heute Kathi und Siebo (Grüßt die anderen ganz lieb von mir). Auch liebe Grüße an Mami, Papi, Wilko, Hendrik und Chici. Hab euch lieb.
Auch ganz liebe Grüße von den Anderen aus der Wache 3. (Gerade ist niemand der Wache 3 zu finden)