Datum: 10. Januar 2020
Position: Longo Mai, Costa Rica
Etmal: –
Wetter: k. A.
von Adrian
Heute starte der Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Es gab Rührei mit Reis und Bohnen. Dazu gab es noch einen Salat und als Nachspeise bekamen Philippe und ich (Adrian) noch jeweils zwei Stücke Melone aufgetischt. Als wir endlich fertig waren mit unserem leckeren Frühstück, war es leider schon fünf vor sieben. Da um sieben schon der Spanischunterricht beginnen sollte, liefen wir schnell zu unseren Unterrichtsgruppen. Der Unterricht fand auf einer Terrasse statt, auf der alle um einen Tisch versammelt saßen.
Zwischendurch gab es zwei Pausen, in denen wir Bananen und eine frische Kakaofrucht genossen. Diese Stärkung war sehr willkommen, da es nicht nur heiß war, sondern im Hintergrund auch ständig die hauseigenen Hühner teils penetrant gackerten. Um 12:00 Uhr war der Unterricht dann auch vorbei. In der Mittagspause gab es dann so um eins Mittagessen. Es gab eine Gemüsepfanne mit Reis, Salat und Papaya. Anschließend trafen wir uns dann um zwei zu dem Schokoladenworkshop. Dort erlebten wir hautnah, wie man hier traditionellerweise Schokolade herstellt. Erst wurden die getrockneten Kakaobohnen in einer Art Pfanne geröstet, um anschließend die Schale von den Bohnen zu trennen. Natürlich haben alle mitgeholfen!
Danach haben wir die geschälten Bohnen gemahlen und einen Klumpen Zuckerrohrzucker kleingeschnitten und ebenfalls gemahlen. Zu guter Letzt wurde alles in einer Schüssel geknetet und in Kügelchen geformt. Das Ergebnis war sehr lecker. Es war jedoch sehr heiß und anstrengend, weshalb einige sehr verschwitzt und erschöpft direkt zum Fluss gelaufen sind. Die Abkühlung war deshalb umso erfrischender. Manche sind sogar auf die Lianen geklettert, die über dem Fluss hängen. Zusammen mit einem einheimischen Jungen hatten wir alle viel Spaß. Nach einer Verschnaufpause gab es dann Abendessen (Bohnenmus, Reis und selbstgemachte Zitronenlimonade). Nach unserem täglichen Treffen im Rancho um sieben hatten wir um acht noch einen Tanzkurs, in dem wir mit viel Begeisterung lateinamerikanische Tänze, wie Salsa oder Bachata, gelernt haben. Am Ende dieses schönen Tages bin ich abends glücklich eingeschlafen. Viele Grüße aus Longo Mai,
Adrian.
„My bonny is over the ocean, my bonny is over the sea…“, die zwei lieblichen Stimmen von Bene und Heike dringen an unser Ohr. Langsam beginnt unser letzter Morgen and Bord der Roald, als wir leicht fröstelnd aus unseren Hängematten fallen. Begleitet von der Melodie von „My heard will go on“ packen wir ein letztes Mal unsere Hängematten ein, machen uns fertig und genießen das vorerst letzte Frühstück, das heute von der Stammcrew zubereitet wurde. Kurz bevor wir das Schiff verlassen sollten, gab es einen tränenreichen Abschied der Stammcrew, von denen uns der Großteil nach unserer Rückkehr nicht mehr begleiten wird.
Mittlerweile hatte die Temperatur gefühlte 40°C erreicht, weshalb niemand besonders erfreut war, als auch der nächste Bus Verspätung hatte. Müde haben wir uns deswegen auf den Parkplatz gesetzt, an dem uns der Bus abholen sollte. Lange mussten wir jedoch nicht in der Hitze sitzen, da sich das Haus hinter dem Parkplatz als kleine Kirche entpuppte, wohin uns der Pfarrer mit seiner Frau herzlich einluden. Uns war gar nicht bewusst gewesen, dass da eine Kirche stand, weil es eher wie ein Theater wirkte – mit seinen Lautsprechern und roten prachtvollen Vorhängen. Im Haus war das Warten auch gar nicht mehr schlimm, da es Ventilatoren, kaltes Wasser und sogar Toiletten gab, die wir benutzen durften. Wir sangen und unterhielten uns mit dem gastfreundlichen Pärchen. Als wir dann langsam Hunger bekamen, sind wir alle gemeinsam beim typisch costa-ricanischen Chinesen essen gegangen – das Pastoren Pärchen kam selbstverständlich mit.