Hochsee Canyoning

Datum: 20. Dezember 2015
Position: 14°36,1N, 061°03,7W
Etmal: 0 NM
Wetter: Wasser 29°C, Luft 35°C, Wind 3 Bft.
von Nikolai

Der heutige Tag begann sehr erfreulich: Ausschlafen! Und zwar bis sieben Uhr Dreißig… Danach ging es aber früh genug los, wir wurden aus unseren Hängematten, die wir überall an Deck gespannt haben, mit einem wunderschönen Gedicht geworfen. In einem kurzen Info-All-Hands erfuhren wir, wie der Tag voraussichtlich ablaufen wird: Olivia hatte einen Kajakausflug für uns organisiert. Wir wurden dazu in zwei Gruppen, da wir keinen Bus, sondern nur drei große Taxis hatten, zu einem abgelegenen Kajakanbieter gebracht, der als Umkleide für beide Geschlechter nur einen alten Container, aber sonst keinerlei Gebäude besaß. Nach einer kurzen Einweisung auf Französisch, die von Sabine übersetzt wurde, konnten wir in Zweiergruppen auf das Meer hinaus paddeln. Das war anders als von mir erwartet, da ich Kajakfahren mit einem Fluss und Stromschnellen verbinde, war aber auch nicht allzu schlimm, da die kleinen karibischen Inseln doch etwas Schönes an sich hatten.

Auf einer dieser Inseln fanden wir ein voll ausgewachsenes Leguanweibchen, welches in ihrem rauen Grün und den matten Schuppen auf dem vermoosten Ast kaum zu erkennen war und in der Länge zu 70% aus dem gerade einmal ein paar Zentimeter dicken, aber mindestens einen halben Meter langen Schwanz bestand. Wir sahen auch Einsiedlerkrebse und einen riesigen Krebs, der aus seinem Erdloch herauslugte.

Zum Bergfest der Strecke fuhren wir auf einen kleinen Strand auf und durften Baden gehen, was sich aber relativ schnell als eine schlechte Idee herausstellte, da gleich mehrere Schüler in etwas, welches man durch das von aufgewirbeltem Sand verunreinigte Wasser nicht sehen konnte, also hoffentlich keinen Seeigel, hineintraten (Kommentar des „Lehrerteams“: da sie sich teilweise nicht an die Vorgabe, Schuhe beim Schwimmen anzuziehen, hielten), sodass wir uns auf den Strand zurückzogen und mit unseren Kajaks weiterfuhren. Trotzdem gab es immer noch Leute, die in seichtem Gewässer kenterten und beim Bootaufrichten wieder in etwas hineintraten, sodass wir, als wir am Dock ankamen, vier Leichtverletzte hatten, welche zusammen mit der Backschaft vor allen anderen zum Schiff gebracht wurden. Am Ende stellte sich aber alles als harmlos heraus.
Nikolai

Grüße: Ganz besondere Grüße heute an alle an Bord, vor allem an die, von denen ich mich nicht mehr persönlich verabschiedet habe! Macht es gut habt einen tollen Törn und auch bei Regen Rückenwind. Geht mit offenen Augen durch die Welt und achtet auf die kleinen Besonderheiten des Tages. Lebt, Liebt und seid frei! Bis Bald, Ich werde euch vermissen.Eure Karo

Eine unerwartete Sichtung

Datum: 26. November 2015
Position: 24° 4,6’N, 029°04,8’W
Etmal: 144 NM
Wetter: Wasser 24°C, Luft 24°C, Wind 5 Bft.
von Nikolai

Der heutige Tag fing an wie jeder andere: Nach dem Frühstück gab es erst einmal Reinschiff. Zum Glück war unsere Wache mit Messingpolieren dran. Das klingt zwar erst einmal merkwürdig, ist aber im Vergleich zum Toilettenputzen ganz nett. Danach ging es mit Schulunterricht weiter: Evolutionstheorie in Bio, Verbformen in Spanisch. Ein typischer Unterrichtstag auf der Roald Amundsen. Die Mittagessenszeit habe ich dann auf der Royal (dem höchsten Segel am Mast) mit Packen verbracht, um anschließend Holznägel zu schleifen und mit Erdkunde und Geschichte den Arbeitstag offiziell zu beenden. Doch schon kurz darauf sprach sich die Meldung von einem Segelschiff, welches uns bald überholen wird, herum. „Die Thor Heyerdahl“, war mein erster Gedanke, doch es handelte sich nur um eine „normale“ Megayacht, Braveheart of Sark, die wie wir den Atlantik überquert. Also hieß es Royals wieder setzen um schön auszusehen, was aber auch durch den Funkspruch „You look incredible with the sun in the sails“ bestätigt wurde. Nach ein paar Fotos und Laola-Wellen an der Bordwand hatte uns die Yacht schließlich überholt und wir konnten die Royals zum Abend wieder einpacken. Zum Ausklang des Abends schauen wir jetzt noch mal alle zusammen „Fluch der Karibik“ und freuen uns auf die Nachtwache. (Braveheart of Sark wird seine Fotos ans Büro schicken)
Niko

Grüße: Alles Gute zum Geburtstag Papa! Ich hoffe du hattest einen schönen Tag alles Liebe und ganz viele sonnige Grüße vom Atlantik. Ich hab dich lieb Karo.
Lieverd thuis, alles ok met mijm gezondheid alleen ik eet nogal weinig en zeker niet „s äiddags het is te lekker – goed voor de lijn- Dikke kussen vqn den ouwe; Marc- Zitten nu halfyeg de Atlantic en hebben genoeg reserve opgebouwd oö tijdig in Fort de Fance te zijn.
Softschubibubi genießt die steife Brise und vermisst aber dennoch Freaks of N., Family und vor allem Wetcrazycandy.