Crewwechsel

Datum: 19. Dezember 2015
Position: 14° 06,1’N, 061°03,7’W
Etmal: 0 NM
Wetter: Wasser 29°C, Luft 35°C, Wind 3 Bft.
von Ana

Der Tag begann für alle, die an Deck geschlafen haben, mit einem Regenschauer um 5:00 Uhr morgens. Wir alle haben so schnell wie möglich unsere Sachen zusammengepackt und sind reingegangen. Das hieß für mich, dass mein weiterer Schlaf gestrichen war, da ich um halb 6 Backschaft hatte. Mit den letzten Resten Obst haben wir noch irgendwas zusammengebastelt und zum Mittag gab es, wie immer wenn man nicht viel da hat, Nudeln. Nach dem Mittagessen hatten wir dann ein All-Hands, bei dem wir Conny und den Rest der Stammcrew verabschiedet haben. Nur 4 Stammcrewmitglieder bleiben an Bord und die neue Crew wird uns morgen vorgestellt. Bei jedem neuen Törnabschnitt ist ein Kommen und Gehen. Die lange Zeit auf dem Atlantik sind wir auch mit dem Stamm zusammengewachsen, deswegen tut es umso mehr weh diese zu verabschieden. Mit der neuen Crew werden wir aber genauso viel Spaß haben, hoffe ich.

Aber nicht nur das plagt die einen oder anderen, sondern die bald kommenden Weihnachtstage. Es ist etwas ganz anderes, hier in dieser Hitze und dann auch noch mitten auf dem Meer zu feiern als in Deutschland bei der Kälte. Unsere Familie ist am anderen Ende und nicht einmal erreichen können wir sie. Das finden ich und wahrscheinlich auch viele andere ziemlich blöd. Doch natürlich werden wir auch etwas Cooles machen und mit unserer, in den letzten Monaten zusammengewachsenen, Familie schön feiern.

Jeder von uns wird auch ein Geschenk bekommen! Dass wir wichteln, finde ich total gut.. Auch wenn Geschenke eigentlich nicht so viel mit Weihnachten zu tun haben, ist es doch schon irgendwie Tradition, zu schenken und beschenkt zu werden. Den ganzen Nachmittag hatten wir dann noch Landgang und morgen können wir, zu meiner Freude, mal bis 7 schlafen. Natürlich müssen auch Hafenwachen gestellt sein, aber wer Glück hat ist nicht eingeteilt worden. Da ich jetzt noch an Land Abendessen gehen möchte, wünsche ich somit ein schönes Wochenende und meinem kleinen Bruder einen schönen zehnten Geburtstag.
Ana

Grüße: Daniel E. grüßt ganz herzallerliebst die Tante Henny in Bordesholm und wünscht fröhliche Weihnachten und sendet wärmende Sonnenstrahlen! <3

Ein Tag für das Schiff

Datum: 18. Dezember 2015
Position: 14°36,1’N, 061°03,7’W
Etmal: 15 nm
Wetter: Wasser 29°C, Luft 35°C, Wind 4 Bft.
von Benedikt

Unser heutiger Tag begann schon sehr früh. Wir wurden um 5:00 Uhr geweckt, denn der Hafen von Martinique lag bereits in Sichtweite. Wir bereiteten den Anleger vor, indem wir alle Festmacherleinen bereitlegten und die Wurfleinen aufschossen. Um 6:00 Uhr kam der Lotse an Bord und wir fuhren zügig in den Hafen und legten mit einem eleganten Schwenken und einer Rückwärtstour an den Pier. Angelegt. Soweit so gut. Schnell ein Frühstück reingeschoben und weiter ging es. Die Segel sollten schön gepackt werden (was bei der Anzahl unserer Segel ein wenig länger dauert, auch mit vielen Leuten). Als nächste Aufgabe stand uns die Herausforderung bevor, die Dosenlast auszuräumen und zu reinigen. Dazu mussten erst mal alle Kisten ausgeräumt werden (der Eingang ist so klein, dass man erst einmal alles einzeln ausräumen muss und dann erst die Kiste hinterher geben kann). Die Kette geht weiter: Alles nach oben an Deck tragen, die Kisten werden ausgespült und gewaschen und der Inhalt auch extra. Danach werden die Kisten wieder eingeräumt und beschriftet und es wird gezählt, wie viel von was drin ist. Anschließend wird die Kiste wieder runtergereicht, wo alles wieder ausgeräumt, in die Dosenlast gegeben und dort wieder eingeräumt wird. Dank eines kurzen aber kräftigen Regenschauers durften wir alles noch einmal abtrocknen. Diese Aufgaben beschäftigten uns den restlichen Tag bis in den Nachmittag hinein.

Ich hatte dabei noch die Konsumabrechnung zu machen, da ich jetzt im Konsumteam bin, da wir die Projektteams getauscht hatten. Außerdem lernten wir heute unseren neuen Kapitän Tham und seine Frau kennen. Am Nachmittag hatten alle beim Kuchen 2 Stunden zum Entspannen, wo sich viele aufs Deck legten oder nach Hause telefonierten. Ich übernahm ab 17:00 Uhr die Backschaft für Ole, da ich gestern unter Seekrankheit litt und er für mich einsprang. Wir bereiteten das Abendessen vor und nachdem alle kräftig reinhauten, hatte ich mit meiner Wache eine Feedbackrunde.

Alles in allem hat mir der letzte Törn sehr gut gefallen und es war etwas Einmaliges, über den Atlantik zu segeln. Die Crew und Schüler sind mir immer mehr ans Herz gewachsen und ich glaube, wir haben uns bis hierhin schon sehr verändert und auch schon einige Eindrücke gesammelt, die wir nicht mehr so schnell vergessen werden. Ich freue mich schon auf die neue Crew, endlich mal wieder neue Gesichter, werde aber auch die alte sicher vermissen.
Bene

P.S.: Ich grüße meine Familie zu Hause und alle die diesen Blog verfolgen; außerdem auch Thomas, tolle eindrücke habe ich bis jetzt wir sehen uns auf jeden Fall wieder in Kiel oder Hamburg.
Stella grüßt Janne und wünscht ihr ganz, ganz viel Spaß beim tanzen.
Robin grüßt insbesondere Schotti, weil der wohl seit dem mittelatlantischen Rücken immer sehr genau mitliest…