Adios Roald! Hola Longo Mai!

Datum: 7. Januar 2016
Ort: Puerto Limon/Longo Mai, Costa Rica
Etmal: –
Wetter: k. A.
von Melinda

Ich sitze gerade in meinem Bett, umschlungen von Moskitonetzen, und hoffe, dass ich befreit von Mücken und anderen, mir neuen Insektenarten bleibe, während ich diesen Tagesbericht verfasse. Aber jetzt spulen wir den ganzen Tag einmal bis heute früh zurück. Wahrscheinlich fragt ihr euch alle, wie es war, unsere Roald, die uns jetzt schon fast die Hälfte der Reise begleitet hat, zu verlassen. Ich kann euch sagen: es war komisch und ungewohnt, sogar sehr und schwer…. Schwer in dem Sinne, dass man sein ganzes Gepäck (bei mir nicht gerade wenig) quer über den Hafen in Puerto Limon im Seegang-Modus, das heißt ein leicht schwankender Gang, tragen musste. Susi und ich sahen anscheinend so gequält aus, dass uns eine Karre angeboten wurde, die allerdings bei jedem Schlagloch umkippte und zu neuer Verzweiflung bei uns sorgte. – das war wohl nicht die Glanzlösung!

Als wir dann endlich das ganze Gepäck, was wir in dem Monat nicht benötigen, weggebracht hatten, wurden nur noch unsere bis oben hin gestopften Trekking-Rucksäcke (unterstützt durch Panzer-Tape an den Stellen, an denen der Reißverschluss einfach nicht mehr zugehen wollte) in den Bus verstaut. Ein Bus? Nein, sondern wir durften sogar den Luxus genießen, zwei von diesen Prachtstücken zu fahren. (80% von uns hatten am nächsten Tag Rückenschmerzen). Mit den Trecking-Rucksäcken hinten drin, ging es dann auf eine achtstündige Fahrt mit Kurs nach Longo Mai. Aufregung, Müdigkeit und viele Vorstellungen begleiteten uns die lange Fahrt. (Anmerkung: wer sich für das Projekt interessiert, dem sei die Website www.sonador.info empfohlen) Was haben wir im Bus getan? Geschlafen! Was sonst? Wahrscheinlich haben wir schon mal vorab geträumt, wie es in Longo Mai aussehen könnte….. Nach zwei „Pinkelpausen“ bzw. Tankpausen, in denen wir alle unerklärlicherweise den Bus verlassen mussten, konnten wir die Höhenmeter spüren. Es wurde kälter und immer dunkler und irgendwie immer länger.

Dann endlich sind wir angekommen! Im Dunkeln haben wir leider nicht viel erkannt, nur den Matsch unter den Füßen konnte man spüren. Nach kurzer Aufregung wurden wir dann auch endlich unseren Gasteltern zugeteilt. Ich teile mir mit Ana eine Familie und wir sind eigentlich ziemlich glücklich mit unserer Familie. Leidi, unsere „Gastmutter“, ist 16 (!) und teilt so gut wie die gleichen Interessen wie wir 🙂 Mehr zu den Gastfamilien und unserem Alltag kommt bestimmt in den nächsten Tagesberichten.
Melli

P.S.: Ich grüße meine Familie von ganzem Herzen und alle, die den Blog lesen. Ich hoffe, meiner ganzen Familie geht es gut und ich bin so froh, eine solche Chance zu haben. Danke für alles! Ich vermisse euch!