Opa, erzähl mal

Datum: 27. Januar 2021
Position: Port Louis Marina, St. Gorge’s, Grenada
Wetter: leicht bewölkt bei 30° C
von Jonathan

„Opa, wir sind wieder da.“ Der alte Mann, dem dieser Zuruf gilt, dreht sich mehr oder weniger elegant, so elegant wie es mit 80 Jahren und in einem Schaukelstuhl sitzend nun einmal geht, herum und schaut sich die drei kleinen Racker einmal an, von denen dieser Zuruf kommt. „Kaum zu überhören, dass ihr wieder da seid“, schmunzelt der alte Mann. „Wir wollen eine neue Geschichte hören“, rufen die Kinder im Chor. „Schon wieder? Wenn ihr in dem Tempo neue Geschichten hören wollt, habe ich irgendwann keine mehr.“ „Egal!“ „Na Gut. Also, was soll es denn heute sein?“ „Wir wollen wieder was aus deinem Tagebuch hören.“ „Also gut“, sagt der alte Mann, holt sein Tagebuch hervor, bläst einmal den Staub von den alten Seiten ab, räuspert sich, erhebt seine Stimme und fängt an zu sprechen:

„Über mir Wasser. Unter mir Wasser. Die Bewegung der Wellen, die einen mitzieht. Die unfassbare Korallenlandschaft. Das blühende Leben um mich herum. Das Gefühl der Schwerelosigkeit. Das waren meine ersten Eindrücke beim Tauchen. Das Gute daran ist, dass dieses Gefühl nie verloren geht. Egal, ob es beim ersten Tauchgang im Flachwasser, oder dem vierten oder fünften Tauchgang im tieferen Wasser und mit stärkerer Strömung ist, der Wow-Effekt bleibt stets der Gleiche. Man fühlt sich wie ein kleines Kind, wenn man beim Tauchen diese neue Welt betritt. Das Erstaunliche daran ist die Schwerelosigkeit, die man erfährt, wenn man sich unter Wasser bewegt. Die schwierigsten Kunststückchen werden auf einmal spielend leicht, und das einzige Gewicht, das einem scheinbar bleibt, sind die Bleigewichte, die man in seiner Tasche trägt. Die Schwerkraft hat in dieser für uns fremden Welt keine Bedeutung mehr. Ein angenehmes Gefühl, dass es trotz der ganzen Aufklärung in dieser Welt noch Dinge gibt, die uns verblüffen können, und über die man sich freuen kann, wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend.

Die Tauchgänge, die wir an dem Tag unternommen haben, vier an der Zahl, waren im relativ flachen Wasser vor Glover Island, im tieferen Wasser des Shark Reefs, im Skulpturenpark, und im seichten Wasser der Dragon Bay. Gerade der zweite und der dritte Tauchgang waren äußerst beeindruckend. Im Shark Reef konnten wir tatsächlich einen Hai beobachten und auch so war der Tauchgang beeindruckend, weil er uns das erste Mal in eine größtenteils intakte Korallenlandschaft führte, die die eine oder andere Überraschung für uns bereithielt. Der dritte Tauchgang führte uns durch einen Skulpturenpark, der in einem natürlichen Riff steht, gleichzeitig aber auch als Gerüst für Korallen dient, damit diese eine Grundlage zum Wachsen haben. Diese ganze Konstruktion hat noch mal einen besonderen Touch, wenn man weiß, dass alle diese Statuen etwas mit der Vergangenheit der Insel zu tun haben, und einen Teil ihrer Geschichte erzählen.

Der vierte und letzte Tauchgang überzeugte weniger durch besondere Schönheit, sondern hatte mehr einen funktionalen Zweck. Bei diesem Tauchgang haben wir zusammen mit den Guides von Aquanauts, den coolen Dudes, die sich netterweise die Zeit genommen haben uns mit viel Spaß und Geduld das Tauchen beizubringen, den Grund der Dragon Bay von Plastikmüll gesäubert, da dieses Gebiet durch den Fluss, der den gesamten Müll der Region transportiert, leider sehr stark verschmutzt ist. Eine sehr coole Aktion, da Plastikmüll im Meer ein großes Problem ist, und so auch wir unseren kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Wobei man sich dabei immer dem Konflikt gegenübersieht, dass solche Dinge wie ein Autoreifen natürlich absolut nicht ins Meer gehören, gleichzeitig aber auch einen neuen Lebensraum, auch für Korallen, bieten. Dadurch, dass man zum Beispiel diesen Autoreifen entfernt, nimmt man möglicherweise aber auch anderen Kreaturen eine gerade neu gefundene Lebensgrundlage.“

„Wenn ich groß bin, will ich auch mal tauchen.“ „Ja, das solltest du tun. Das Gefühl der Schwerelosigkeit ist wirklich ein erstaunliches. Aber jetzt ab ins Bett. Träumt schön, von der Schwerelosigkeit, von fremden Welten unter Wasser und allerlei absurden Kreaturen, wie ihr sie vorher noch nie gesehen habt.“
Jonathan

P.S.:
Lara grüßt ihre Lieblingstante und wünscht ihr nochmal alles Gute nachträglich (auch wenns schon ein paar Tage her ist…) ,,Liebe Grüße an alle und hoffe, ihr hattet lecker Kuchen und habt schön gefeiert!“
Selma wünscht heute gleich drei Leuten Happy Birthday:
An Peter: „Alles alles Gute, ich wünsche dir einen supertollen Tag und dass du auch in dieser blöden Situation schön feiern kannst, bis bald, grüß die Family, ich vermisse euch!!“
An Sophie: „Sophieeeee!! Happy Happy Birthday meine Liebe! Lass es krachen und ich freu mich schon auf dich. Liebe gesendet!!“
An Inja: „WOOOOW Inja! Da sind Sie einfach 18! Hab nen supermega Tag meine Liebe! Vermisse dich und dein presento gibt es dann im Mai! HDL <3“
Leni grüßt die Evers und die Uteschs.
Leni grüßt auch noch ihre Lieblingscousine: „Hab dich gaaaannnzzz doll lieb und steh nächstes mal schneller auf ?? Hahahah“
Jasmin grüßt ganz dolle ihre Oma Waltraut, hab dich ganz doll lieb!! Bussi bussi.


Neue Bilder online!!!
Fotos  vom Aufenthalt auf Grenada und auf Carriacou findest du hier: