Tornado oder kein Tornado…?

Datum: 30. Dezember 2020
Position: Barbados – Camping, Silver Sands und Oistins
Wetter: Sonne, Luft 28°
von Johannes

Anmerkung des Chronisten: Seit der Veröffentlichung meines letzten Blogeintrags, sah ich mich doch stark durch die vielen nachgegangenen kreativen Beiträge dazu „gezwungen“, meinen neuen (aktuellen) Beitrag mehr als nur einen Bericht der vergangenen Ereignisse werden zu lassen. Allerdings machte sich schon recht bald nach Beginn des Abfassens dieses Blogbeitrags bemerkbar, dass alle „kreativen“ Ideen, die ich bisher hatte, schon in vielfältiger und meist sehr ansprechender Art und Weise ihren Einsatz gefunden haben. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, über den Bericht hinaus drei Exkurse über die kulinarische Welt von Barbados, über die Sprache der Einwohner und über die „Bajan Time“ abzufassen und unter dem „eigentlichen Teil“ beizufügen.

Dienstag, der 29. Dezember stand im Gegensatz zum Folgetag ganz unter dem Motto „einfach mal komplett entspannen und zur Abwechslung mal endgültig dem Bordalltag entfliehen“. Und tatsächlich, die Dinge liefen ausnahmsweise mal fast wie geplant. Nachdem das Frühstück (zumindest nach Barbados Time) pünktlich ankam und wir uns für den Tag gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Stadtstrand des Nachbarortes Oistins. Während der etwa 40 Minuten lang dauernden „Wanderung“ sahen wir eine Luxusvilla nach der anderen an uns vorbeiziehen und konnten praktisch im Minutentakt Privatjets über unsere Köpfe hinweg fliegen sehen. Einmal mehr dachten wir uns deshalb: „Wo sind wir hier eigentlich gelandet?“. Fritzie Schus (falls das Alias für Friederike noch nicht bekannt sein sollte…) Ausruf „Kinnas, da vorne is es, auf ins kühle Blau!“ kündigte uns an, dass der Strand schon in Sichtweite sein musste und traf bei uns auf große Freude. Und tatsächlich, hinter der nächsten Kurve eröffnete sich uns der Stadtstrand und der wunderschöne Ort Oistins. Schnell fand sich der perfekte Schattenplatz, denn die Mittagssonne machte sich langsam breit und eine (unfreiwillig) kurze Ansage der Lehrer gab uns den Weg frei.

Die ersten Gruppen rannten los, die einen ins (wenig erfrischende) Wasser, die anderen in den wohl klimatisierten Supermarkt (relativ günstig: „nur“ 8 statt 18 B$ für einen halben Brokkoli). So verbrachten wir den Tag schwimmend und einkaufend. Allerdings, wie bereits erwähnt, verlief der Tag nur fast wie geplant, denn etwa gegen 15:00 Uhr kam Friztie Schuh angelaufen und rief: „Ronja (die zu dem Zeitpunkt noch in der Hängematte schlief), Stefan hat gerade angerufen. Hol die Kiddies aus‘m Wasser, dahinten is‘n Wirbelsturm oder sowas“. So sahen wir Schüler*innen (aus dem Wasser heraus), eine panische im Halbschlaf auf uns zulaufende Ronja, die uns aus dem Wasser herauswinkte. Was nun tatsächlich von Stefan, ein paar Schüler*innen und Einheimischen beobachtet wurde, konnte bis heute nicht geklärt werden, nicht zuletzt, weil die Antwort der Einheimischen, wenn man sie fragte, ob das vorhin ein Tornado gewesen sei, aus dem lauten Lachen kaum herauszuhören war.

Nach diesem kleinen Schockmoment, machten sich dann aber auch die meisten wieder auf den Weg zum Supermarkt oder zurück zum Camp. Wir, die 25 Minuten zu spät als erste im Camp ankamen, fingen dann auch schon an das Barbecue-Abendessen vorzubereiten und beobachteten für die nächste Stunde wie ein Grüppchen nach dem anderen im Camp eintraf. Aber was soll man sagen… „Bajan Time“. Anders als sonst wurden wir diesmal bekocht und zwar von der bajan Family, die uns auch jeden Morgen seit unserer Ankunft mit verschiedensten Frühstücksoptionen verwöhnt hat und an diesem Abend in den Genuss verschiedener traditioneller Speisen fürs Barbecue hat kommen lassen. Den Abend ließen wir ganz entspannt mit heißer Schokolade, gegrillten Marshmallows und guten Gesprächen ausklingen.

Mittwoch der 30. Dezember: Den Mittwoch erklärten wir zum Aktivtag, weshalb es mal wieder früh aufstehen hieß. Morgens geschah nichts Ungewöhnliches und wie schon am Vortag machten wir uns nach dem Frühstück abfahrbereit. Leider kamen die Taxis mal wieder nur nach Bajan Time pünktlich (also etwa 40 Minuten später), was uns allerdings die Möglichkeit gab, noch ein paar Runden „Werwolf“ zu spielen. Als die Taxis dann tatsächlich kamen, trat die eine Gruppe den Weg zum Coco Hill Forest Trail im Regenwald von Barbados an, die anderen machten sich auf den Weg zum Folkstone Marinepark, um zu Schnorcheln. Da ich mit meinen 10 Mitreisenden den Regenwald erkundete, kann ich leider kaum etwas über den Marinepark berichten, außer, dass alle Rückkehrer mit heller Begeisterung berichteten.

Also nun zum Regenwald. Bei unserer Ankunft wurden wir von Mahmood Patel empfangen. Mahmood oder Mood, wie er sich selbst nennt, hat sich vor 7 Jahren das Ziel gesetzt, den Regenwald von Barbados aufzuforsten. Anders als erwartet, gibt es in Barbados nämlich kaum noch Primärurwald, da die Briten, deren erste „Entdeckung“ in den kleinen Antillen Barbados war, praktisch alles rodeten um Zuckerrohr-Plantagen zu errichten. Mood, der eigentlich Hotelbesitzer hier auf der Insel ist, begann die etwa zweistündige Führung an seinem Gewächshaus, wo er Pflanzen, die er und sein Freund später in den Wald pflanzen, kultiviert. Danach führte er uns vorbei an Ingwer, Kurkuma und unzähligen anderen Pflanzen hin zum letzten Primärurwald auf der Insel (erkennbar an den indigenen Baumfarnen). Die unbeschreibliche Szenerie war geprägt von scheinbar unzählbar vielen Royal Palms, die tatsächlich mehr oder weniger hohl sind, um gegen Stürme gerüstet zu sein. Unsere Reise ging weiter, entlang an baumgroßem Bambus und einem Meditationstempel, der sich von Bambus umringt ab vom Weg findet.

Schon kurz darauf erreichten wir den neu „angepflanzten“ Urwald. Mood erklärte uns auf einem Plateau, wie er versucht durch stufenweise Bepflanzung sein Projekt „integrated farming“ voranzutreiben und der auf Barbados vorherrschenden Monokultur entgegenzuwirken. „Integrated Farming“ bedeutet, dass Mood in den bereits vorherrschenden Urwald seine Obstbäume und andere Pflanzen eingliedert, sodass der Urwald keinen Schaden nimmt. Von dieser Permakultur profitiert auch die Tierwelt (z.B. die indigenen „Green Monkeys“). Was vor 7 Jahren als Projekt begann, mit dem Mood Kokosnüsse für seinen Eigengebrauch anbauen wollte, ist heute zu einer Lebensaufgabe geworden. Vor lauter Begeisterung für den Regenwald, für Moods ambitionierter Arbeit und nicht zuletzt, weil er uns im Zuge seines Wunsches einen Ökotourismus, von dem beide Seiten profitieren, zu errichten, nahmen wir mit Freude das Angebot an, bei unserem nächsten Besuch, mit ihm ein paar Bäume in den Urwald zu pflanzen. Nach so einem ereignisreichen Tag möchte man meinen, dass der Rückweg völlig ereignislos sein würde, aber nein, denn es begegneten uns etwa 20 „Green Monkeys“ auf dem Weg. Wieder im Camp angekommen, mussten wir uns schon wieder ausgehbereit machen, denn wir ließen den Abend bei Steve in der Surfer‘s Bar mit köstlichem Essen in fantastischer (Strand-)Bar-Atmosphäre ausklingen.

Die kulinarische Welt von Barbados
In der „bajan cuisine“ finden sich afrikanische, portugiesische, indische, irische, kreolische und britische Einflüsse. Rum ist ein wichtiger Teil der hiesigen (kulinarischen) Kultur. Ein typisches Gericht besteht meist aus Fleisch oder Fisch (mariniert in einem Mix aus Gewürzen), warmen Beilagen und Salat (meistens mit einer oder mehreren Saucen serviert).

Liste von traditionell „bajan“ Gerichten
Cou-Cou mit Fliegendem Fisch (Nationalgericht): Maisbrei mit Okraschoten und natürlich fliegendem Fisch (selbst probiert im Waterside Café).
Fisch im Allgemeinen: Fliegender Fisch, Schwertfisch, Tunfisch, Hummer und Shrimps
Jug-Jug: ein „Eintopf“ aus Guinea Mais, grünen Erbsen und lokalen Gewürzen
Pepperpot: ein scharfer Eintopf (das Rezept stammt noch von den Ureinwohnern Barbadoses ab)
…und natürlich Rum.

Zur Geschichte des Rums
Rum findet zum ersten Mal um etwa 1650 in Barbados als „kill-devil“ oder „rumbullion“ Erwähnung, doch schon 17 Jahre später sagte man nur noch „Rum“. Zur Zeit des Sklavenhandels wurden Sklaven aus den Kolonien zu den „West Indies“ gebracht und gegen Molasse getauscht, die im Anschluss z.B. in New England zu Rum weiterverarbeitet wurde. Der fertige Rum wurde wiederum nach Afrika gebracht und gegen weitere Sklaven getauscht. Auch heute noch bestehen die meisten Rum-Sorten aus Molasse (ein Abfallprodukt der Zuckerrohrproduktion) und enthalten bis 5% Zucker. Seine goldene Farbe und seinen intensiven Geschmack bekommt der Rum, wenn er nach der Fermentation und Destillation in Eichenfässern eingelagert wird und reift. Rum hat üblicher Weise 43-49 vol.% (Mount Gay 43,5). Hier auf Barbados wird vor allem geschmacksintensiver, dunkler Rum, der länger gereift ist und mit Karamell nachgefärbt wird, getrunken. Die beliebteste Marke bei den „Bajans“ und Kennern auf der ganzen Welt ist „Mount Gay“, den es hier wirklich überall gibt und der vermutlich auch zur „karibischen Leichtigkeit“ hier auf der Insel beiträgt.
(Quellen: ein freundlicher Taxifahrer, Steve von der Bar um die Ecke und Schüler, die sich ganz im Sinne des Fraternisierens, Wissen in diesem Bereich angeeignet haben.)

Ein Mini-Sprachführer für Barbados
Seit unserer Ankunft hier in Barbados haben wir uns schon mehrfach in Gespräche mit „Locals“ verwickeln lassen. Und schon bald hat sich das eine oder andere „bajan word“ in unser englisches Vokabular eingeschlichen. Um Sie zuhause darauf vorzubereiten, dass ihre Kinder nur noch im „bajan dialect“ mit ihnen telefonieren werden, findet sich hier ein kleiner Sprachführer. Die Amtssprache hier auf Barbados ist Englisch und die Mehrheit der Einheimischen spricht „Bajan“, ein englischer Dialekt mit starken kreolischen und westafrikanischen Einflüssen. „Bajan“ ist eine (fast ausschließlich) gesprochene Sprache und es gibt keine standardisierte Schreibweise. Meist werden bajan Wörter einfach nach ihrer phonetischen Entsprechung niedergeschrieben (also auf gut Deutsch: geschrieben, wie man´s ausspricht) und die Schreibweise von Wörtern variiert von Person zu Person. Bajan sprechende Bajans kann man eigentlich ganz gut verstehen, sind aber, falls man sie Mal nicht versteht, gerne dazu bereit, Gesagtes nochmal langsam zu wiederholen.

Bajan entstand vermutlich, als westafrikanische Sklaven nach Barbados gebracht und gezwungen wurden, Englisch zu sprechen. Die Sklaven konnten allerdings nicht ohne Weiteres die Sprache lernen, weshalb sich fast eine neue Variante der Sprache entwickelte, die es den Sklaven ermöglichte, auch vor den Sklavenhaltern unbehelligt zu kommunizieren. Die Entwicklung dieser Sprache ist bis heute nicht abgeschlossen, da ständig neue Idiome, Ausdrücke und Terminologien hinzugefügt werden. Auch innerhalb der Insel variiert die Aussprache verschiedener Wörter.

Die „Basics“
Plural von you ist wuna.
They, them, their ist dem.
You, yours ist yu.
Oft wird th durch d ersetzt
Fragen sind meist Aussagesätze mit anderer Intonation.
Bsp. „Wuna eat the fish?“ bedeutet „Did you eat the fish?“

Häufig benutze Wörter, Ausdrücke und Sätze
Bashment – A party
Bassa-bassa – A fight
Busylickum – A busy body
Cutter – A sandwich
Dead house – A mortuary
Do-fa-do – Tit-for-tat
Ecky-becky – A poor Caucasian
Evah – Every
Flim – A film
Fortyleg – A centipede
Fuzz-out – To be tired from strenuous activity
Gap – A road or street
Goat head – An idiot
Government juice – Water
Hobby class – Something free of charge
Igrant – Ignorant
Jah – God
Jill – A pint
Kiboes – Hips
Lick – To hit
Mout – Mouth
Muster – To save (especially money)
Nain – Nothing
Nuse – To eat
Odd cents – Loose change
Out it out – Turn off the light
Ovadayso – Over there
Pickney – A child
A plaster for every sore – An excuse for every situation
Pocket pistol – Roasted corn on the cob
Reckon – To count change
Rockinengine – A steamroller
Run de route – Let us go
Sea cat – A squid
Trildren – Children
Vise – To understand
Whax- palax- bruggadown-brax – A hard hit followed by a fall
Wizzy wizzy – Whispering
Yute – A child or youth
ZR (pronounced ‘Zed-R’) – A privately owned route taxi

„Bajan“ Sprichwörter
De higher de monkey climb, de more he show he tail. – The more you show off, the more you show people your faults.
Gol’ teet doan suit hog mout. – Fancy things don’t suit people who aren’t used to them.
Cat luck ain’ dog luck. – What one person can get away with, another may not.
Wuh ain’ see you, ain’ pass you. – Something that you got away with may catch up with you later.
Ef greedy wait hot wud cool. – Your patience will be rewarded.

Die „Bajan Time“
In Barbados ist für einen angenehmen Aufenthalt vor allem eine Sache seeeehr wichtig: sehr geduldig zu sein, denn hier in Barbados herrscht nicht nur eine andere Zeitzone, sondern auch eine andere „Zeitinterpretation“. Man rechnet hier nämlich in „Bajan Time“, was bedeutet, dass Dinge einfach passieren, wenn Dinge passieren. Die „Bajan Time“ bietet ebenfalls eine wunderbare Ausrede für uns Schüler*innen wie für die Lehrer*innen, eine Stunde nach verabredeter Zeit im Camp eintrudeln (Erlebnis frei erfunden…).
Johannes

Grüße:
Johannes grüßt seine Freunde, seine Familie und alle fleißigen Blogleser: HAPPY NEW YEAR! Wie Andraaasch, unser Steuermann, sagen würde: „Gefeiert wird natürlich nur zu christlichen Zeiten“ 🙂
Selma wünscht allen da draußen einen guten Rutsch und Annika Happy happy Birthday: „Hoffe, dein Tag war schön und du konntest feiern, grüß‘ den Rest von mir!“
Clara wünscht allen ein schönes neues Jahr. Und ihrer Cousine Johanna alles Gute nachträglich zum Geburtstag!
Friedi grüßt Luci und Jordi – die stabilen Brüder – ganz herzlichst und freut sich über die fleißigen Blogleser!
Hannes grüßt Moritz, Charlotte mit Noah und Emanuel: „Ich freue mich schon auf das Wiedersehen und das Segeln im Sommer“. Zudem schöne Grüße an Scharax und Danke für das schnelle Anfertigen der Brille.
Timana grüßt die freundliche Physiotherapeutin aus Oistins: „Es war ein langer, aber schöner Abend.“ Außerdem Freunde, Familie und alle weiteren Idioten, die ab und zu an mich denken (hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gekommen).

Wilde Truppe – Wildes Camp

Datum: 28. Dezember 2020
Position: k. A.
Wetter: k. A.
von Jasmin

Montag, der 28. Dezember sollte eigentlich ein ganz besonderer Tagesbericht werden. Denn: Wir wollten euch einen fertigen Song zeigen, den Vali, Leni und ich geschrieben haben 😉. KEINE SORGE!, das passiert auch – ich wollte euch eigentlich nur darauf vorbereiten, dass ihr gleich eine nicht ganz fertige – nur sehr schnell zusammengebastelte Version – davon zu sehen bzw. zu hören bekommt. Die Lyrics inklusive Akkorde sind unter dem Text angehängt. Wir freuen uns, wenn es jemand von euch zu Hause feiert – und vielleicht auch einen Ohrwurm bekommt, wie manche hier sogar auf dem Schiffchen. Ihr könnt es ja auch mal probieren zu singen und zu spielen, die Akkorde sind einfach, das lernt sich recht schnell (btw. Wenn man die hier bei dem Lied drauf hat – also die Akkorde, kann man auch direkt ganz andere Songs easy spielen – weil Gitarrespielen ist geil, probiert es mal aus!). 

Der Song hat eine ganz interessante Geschichte, die beginnt noch in Hamburg – ca. der 13.10. 2020 – wir saßen im Seegarten, und haben da einfach ein paar Akkorde runtergerattert. Die klangen irgendwie cool zusammen und wir hatten ein Schlagmuster (die Art und Weise, wie man die Seiten der Gitarre anschlägt…) – und somit war die Grundlage geschaffen. Wir haben uns dann ewig nicht damit auseinander gesetzt, uns fehlte einfach immer die Zeit oder die Energie. Den weiteren Lauf fand „Sea of Eden“ dann auf dem Atlantik, ein paar Tage nach dem wir Fogo nicht mehr sehen konnten. Im Mastgarten saßen wir dann als der Text geschrieben wurde – wir waren erstmal ein bisschen lost, weil es doch schwerer war irgendetwas in Worte zu fassen, was man selber nicht ganz verstand. Ja diese komische Sehnsucht nach dem Meer – nach diesen Weiten und diesem wunderschönen blau, das Wunschdenken, dass die Reise niemals enden wird und wir immer nahe der Ozeane sein werden, waren einfach nicht in einen Song zu packen.

Wir haben unser Bestes gegeben und hoffen sehr, dass wir wenigstens ein Teil von dem rüberbringen können. Die musikalische Begleitung hatten wir dann zu dem Text erstmal komplett basic. Vali hat Gitarre gespielt, und ich Cachon. Der Grundschlag/Rhythmus war sehr schlicht, aber wir haben davon auch nicht wirklich Plan gehabt – vom Song schreiben und dem komponieren. Stefan hat uns dann geholfen – er hat aus unseren losen Seiten ein Buch gebunden. Durch ihn haben wir eine zweite Gitarre im Stück, einen freshen Beat und vielleicht bald auch noch einen Ukulelen-Part im Refrain und Geige im Intro + Outro (wenn wir eine neue Seite kriegen, denn es ist eine kaputt gegangen UPSI hehe). Deswegen – wie gesagt, es ist noch nicht ganz fertig – aber ready genug um es euch zu zeigen. Es ist vielleicht auch ganz spannend den Prozess mit zu verfolgen, ich denke mal, dass ihr dann in den weiteren Blog Beiträgen geupdated werdet. Das „Musikvideo“ ist natürlich jetzt auch nur ganz schnell zusammengeschnitten und das Audio haben wir um halb 11:00 Uhr nachts in einer Halle aufgenommen, wo wir eigentlich vieeeel zu fertig waren. Aber ja, soweit zu der bisherigen Geschichte, bin mal gespannt- was sich in der nahen Zukunft so alles ergibt und entsteht an Kreativem.

Well, es ist bestimmt auch nicht ganz uninteressant zu wissen, was bei uns in den letzten Tagen so abgegangen ist – nicht nur weitere Storys vom Atlantik und der ganzen Reise bis jetzt zu lesen. Am 27. 12. haben wir nämlich unser zu Hause, die Johnny, verlassen. Damn, und das zum aller aller ersten Mal so lange und so richtig RICHTIG. Denn, wir gehen in ein Surfcamp! Wir hatten wirklich ausgesprochen hohe Erwartungen – weil für ein Zeltlager ein üppig klingendes Frühstück individuell zusammenstellen zu können, ist schon wild und macht dann doch einen sehr hochwertigen ersten Eindruck. Als wir dann nach ein paar Schwierigkeiten, erstmal mit unserm ganzen Gepäck aus dem Hafengelände rausgekommen waren, saßen wir recht flott in den Taxen. Die Fahrt führte uns vorbei an unglaublich schönen weißen Sandstränden, kleinen und großen bunten Häusern und gaaanz vielen kleinen Buden, die irgendwas verkaufen bzw. mini Restaurants/Beach-Bars waren. Plötzlich haben die Taxen dann gehalten. Mitten irgendwo im Nirgendwo – da war so ein kleiner Parkplatz, ganz klein aufgeschüttet – und dann gingen auf einmal die Türen auf und die ersten stiegen aus. Häääääää?! Wo ist denn hier der Campingplatz, wir sollten doch am Strand im Surfcamp pennen und nicht im halben Meter hohen Gras. Ein Mann deutete mit der Hand über eine Wiese und sagte uns, wo wir lang laufen müssten – die Hoffnung noch an den Strand zu kommen war noch nicht verlohren – aber dann, als wir nach links abbogen, genau in die entgegengesetzte Richtung des Strandes, konnten wir sie aufgeben.

Viele waren geschockt, als sie gesehen und begriffen hatten, in welchem Minimalismus wir die nächsten Tage leben sollten. Zum Glück verflog die Enttäuschung dann aber ganz schnell, weil’s dann nicht mehr blöd war, sich ein Plumsklo selber zu bauen, sondern cool und die Leute von da einfach zu nett waren. Mitten in der Nacht wurde uns einfach eine Bank im Pick-Up gebracht, wir haben 2 Kuchen und ein paar Muffins (selbstgemacht!) geschenkt bekommen und ein Licht installiert gekriegt. Soo, mehr schreib ich jetzt gar nicht mehr, ihr könnt euch ja denken, was noch so passiert ist. Beim Pinkeln wurde man von Spinnen und Kakalaken gestalked und zu Tode von Kröten erschreckt, die auf einmal unter einem aufgequakt haben. Aber neein, man kann sich nicht beschweren, es ist einfach zu cool, alles was man erlebt, hat doch irgendwie was Positives (also auch die Kröten und so – ich hab zum ersten Mal so ein fettes Ding gesehen! Also wenn das nicht mal was ist!). Tja dann ma denne Antenne und Tschau Kakao!!!
Grüßend euer Jasminchäään 😉

1ste PS.: Der Blog wurde im Sonnenaufgang am Strand geschrieben
Zweite PS.: Selma wünscht ihrem Cousin Jonas nachträglich Alles Gute!! „Tanti auguri! Hoffe du hattest einen tollen Tag und konntest feiern“ und ihrer TTT wünscht sie nur das Beste zum Geburtstag: „Ich bring dir was Cooles mit! Feier schön und lass es dir gut gehen im Kalten! Grüß die Family von mir.“
An Frieda und Lici: „Selma grüßt Mitschiffs und fragt sich wie sie je wollte, dass es Steuerbord ist… Hab euch lieb und vermisse euch!!“
Lara grüßt Mathilda und Dorota 🙂
Leni grüßt Marlene, Max, Leon, Julian und Helene!!
Jonathan grüßt seine Großeltern und hofft es geht ihnen gut, und das große Haus ist nicht zu einsam ohne unsere Chaosfamilie 😊
Caspar grüßt Louis de Fleurieu.
Fredo wünscht seinem Vater alles Gute zum Geburtstag. „Feier schön!“
Robert grüßt Hansi und Claudia sowie Naschi und wünscht ihnen einen guten Rutsch

von Valerie, Helene & Jasmin