Santa Cruz!

Datum: 9. November 2020
Position: Santa Cruz de Tenerife
Wetter: sonnig, warm, kaum Wind
von Clelia

Willkommen zurück zu einem neuen Tagesbericht aus dem schaukelnden Klassenzimmer. Endlich Land in Sicht! Nach so gefühlten vier Wochen auf hoher See sind unsere Helden in Teneriffa angekommen. Vier Wochen, die schon einen kompletten Monat von der Reise ausmachen, ist die Zeit schnell oder eher langsam vergangen? Ich glaube viele können diese Frage nicht so leicht beantworten. Es gab Momente, in denen die Zeit vieeeeeeel zu langsam verging und Momente, in denen die Zeit einfach viel zu schnell vergangen ist. Wir hatten so viele persönlich und allgemeine Herausforderungen zu überwinden und zu meistern. In Situationen, in denen man sich nicht wohl fühlt, realisiert man, wie viel wert einem manche Sachen sind und man vermisst auch die kleinsten Sachen von zu Hause wie z.B. Mehl (oder das Brot vom Bäcker des eigenen Vertrauens). Was wir vermisst haben? ESSEN. Nicht falsch verstehen, das Essen an Bord ist unglaublich lecker aber recht seemännisch und nicht so fettig wie mancher von uns es gerne hätte: Pizza, Burger, Pommes, Eis, Frozen Yoghurt, Döner und jeden Tag, mit dem wir uns Teneriffa näherten, stieg auch die Lust auf Tapas, Churros, Nachos und Gerichte, die es nur auf Teneriffa gibt. Heute kommen wir in Teneriffa an (wie viele von euch schon beobachtet haben) und natürlich musste das Schiff aufgeklart werden, das heißt Segel in die Segelkleider verpacken, Müllsäcke auf das Achterdeck einordnen (ich hatte das Vergnügen mit den Müllsäcken zu chillen und glaubt mir, das war ekelhaft), da, wo der Müll war, das Deck schrubben, das Tauwerk aufschießen und im Ankerkasten das ganze Wasser manuell abpumpen (das dauert eine Ewigkeit).

Das Anlege-Manöver klappte einwandfrei. Wir fuhren mit Motor im Hafen ein, kamen an unseren Anlegeplatz, warfen die Mittelspring, Achterspring und Vorspring und „parkten“ so ein. Als alles an seinem rechten Platz war, wollten wir so früh wie möglich an Land, deswegen beeilten wir uns mit der Gangway, die am bordeigenen Ladebaum fest gemacht wurde und aufgrund der Tide im Hafen knapp über der Pier schwebt. Wir mussten dann auf der Pier sogar unseren K2 Klüver wieder richtig ordentlich falten und packen. Es ist sooooo groß, dass es eigentlich unmöglich erscheint, das auf dem Schiff zu machen, aber es geht auch – muss ja. Lustig, dass der K1 Klüver noch größer ist. Am Abend hatten wir dann unsere fünfte Schüler-Versammlung, bei der wir immer Themen oder auch Probleme allein von uns Schüler*innen diskutieren. Heute war einer der Themen Pizza zu bestellen und das haben wir auch gemacht. Also heute Abend PIZZAAAA.

Wieder an Land zu kommen… man kann es nicht fassen, dass wir nach einem Monat segeln endlich wieder Land sehen und erst recht wieder darauf laufen. Man merkt schon, wie abgetrennt wir vom Rest der Welt sind. Wir haben es geschafft, uns ein kleines Universum herzustellen, in dem wir uns jeden Tag auf das Hiersein konzentrieren und das ist uns super gelungen. Ich wollte auch von dem gestrigen Tag erzählen, weil es echt etwas Besonderes war.

Gestern hatten wir die Chance mitten auf dem Atlantik das Schiff Eugen Seibold (a Sailing Yacht for oceanic research) zu treffen, auf dem Dr. Ralf Schiebel (Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Chemie) uns viel über die Forschungsarbeiten, die auf der Yacht vorgenommen werden, erzählte. Der Schwerpunkt des Projekts ist die Mikropaläontologie. Hierbei wird der Ozean in Zusammenhang mit dem Klima bzw. auch dem Klimawandel genau betrachtet. Man untersucht die verschiedenen Wasserschichten bis auf 3.000 m Tiefe und hierbei spezielle Lebewesen und Bakterien, die in diesen Schichten leben. Zusätzlich werden spezielle Messinstrument eingesetzt, die den Gehalt verschiedener Gase in der Atmosphäre messen (Sauerstoff, Stickstoff, CO2 und so weiter). Wollt ihr mehr über das Projekt wissen (und weil ich so nett bin ??)? Hier ist eine Webseite: www.wernersiemens-stiftung.ch

Ich komme so zum Ende dieses Tagesberichts. Uns erwarten nun zehn wundervolle Tage auf Teneriffa: schwimmen, essen, das Land besuchen (mit Masken natürlich und die richtigen Maßnahmen wegen Corona) essen, wandern… Ich hoffe, ihr Landratten bleibt immer gesund und passt immer alle auf euch auf!
Tschüss, Clelia

Grüße:
Clara grüßt ihre Großeltern aus Dresden, Göran & Familie, Doris & Familie, die Erbsen, Iris & Familie und Tobias, Petra und Vincent.

Fredo schickt Grüße aus Teneriffa an Uschi, Aicha, Kathi, seine Großeltern, seine Schwester
Pauli, sein Hund Bella, seine Katzen und an seine Eltern und wünscht ihnen einen schönen November. „Ich vermisse euch und hab euch total lieb!“

Cleli: Hey Mum ich wollte dich gestern anrufen habe es leider nicht geschafft weil ich leider kein Kredit mehr hatte, ich wurde dich dann anrufen wenn du es schafft mein Handy aufzuladen. Es tut mir sooo Leid Mum, ich hab dich ganz doll Lieb, ich fragt dann ob ich mit dir telefonieren kann.

Johannes grüßt seine Großeltern aus Schliersee und wünscht seinem Großvater gute Besserung. (Ich kann es kaum erwarten euch wiederzusehen!).

Selma grüßt Volker: „Das Moskitonetz ist bisher nicht zum Einsatz gekommen. Aber mit dem warmen Wetter kommen auch die Mücken. Ich bin auf jeden Fall ausgestattet! Vielen Dank nochmal ??! Liebe Grüße auch an Agnes und Simon und euren Welpen! Ist er schon bei euch eingezogen?“

Hannes grüßt seine Verwandten, Freunde, Nachbarn und die 6b.

Caspar grüßt Opapa und wünscht ihm alles Liebe zum Geburtstag (leider ein bisschen zu spät).

Qualm in der Kombüse

Datum: 6. November 2020
Position: 33°57,4‘N, 016°19,4’W, 77 NM nördlich von Madeira
Wetter: Schauer am Vormittag,  Schönwetterwolken, 4 Bft.
von Clara

Das Segelschiff Johann Smidt befand sich gerade auf dem Atlantik auf dem Weg nach Teneriffa, als mitten in der Nacht die gesamte Crew durch einen unerwarteten Vorfall aus dem Schlaf gerissen wurde. Nachdem der Donnerstag entspannt mit einer Doku und Schokolade ausgeklungen war, gingen die Schüler*innen nach und nach zu Bett. Allerdings sollte es kein ruhiger, ungestörter Nachtschlaf werden. Um 04:30 Uhr wurde die gesamte Crew von einer lauten Sirene geweckt. Die Reaktionen der Schüler*innen auf das unbekannte Geräusch waren unterschiedlich. Manche sprangen sofort aus ihren Kojen und zogen sich an, bereit jeden Moment an Deck zu rennen. Einige waren sich unsicher ob dieser Alarm für sie wichtig ist und ob und wie sie auf diesen reagieren sollten. Also blieben sie noch liegen und warteten auf weitere Informationen oder Signale. Ein paar Schüler*innen müssen wohl sehr fest geschlafen haben, da sie nichts von dem Alarm mitbekommen haben.

Die stehende Wache wurde als erstes auf den Plan gerufen. Sie stellten fest, dass es aus dem Backofen qualmte. Kurz darauf erschienen auch Stammcrewmitglieder und Lehrer in der Kombüse. Es stellte sich heraus, dass am Donnerstag das Bratenfett des Schweinebratens durch die Wellen in den Backofen geschwappt war. Die Backschaft hatte dann vergessen den Ofen zu reinigen. Als die Wache dann den Ofen zum Brot backen vorheizte, begann das Fett zu qualmen, wodurch der Alarm ausgelöst wurde. Der Ofen und der Alarm wurde ausgeschaltet und es wurde für Frischluft gesorgt. Schnell wurde klar, dass die Stammcrew die Situation im Griff hatte und alle Schüler*innen, die keine Wache hatten, konnten sich beruhigt wieder hinlegen und noch zwei Stunden schlafen.

Was sonst heute noch so passiert ist: Nach dem Frühstück haben ein paar fleißige Helfer die Finknetze und Strecktauen abgenommen, da wir bis Teneriffa keinen starken Wind mehr erwarten. Um 10:00 Uhr hieß es für die Unterichtsgruppe „Schratsegel setzen“. Gestern Mittag hatten wir die Breitfock und das Trysegel geborgen und waren seitdem unter Motor unterwegs. Am Nachmittag fand kein Unterricht statt und alle, die gerade nichts zu tun hatten, haben sich auf‘s Vordeck gesetzt und die Sonne genossen, gelesen, Musik gehört oder Gitarre gespielt. An Bord wächst die Vorfreude auf Teneriffa. Gleichzeitig wächst die Schülereinkaufsliste mit süßen und salzigen Leckerein.
Clara

Grüße:
Johannes grüßt seine Großeltern in Niederaichbach. Während der vergangnen kalten und nassen Tage habe ich mich oft danach gesehnt, mit euch sonnige Tage unter dem Apfelbaum mit Waffeln und guten Gesprächen zu verbringen.
Merle grüßt ihre Familie und ihre Freunde.
Valerie grüßt einmal die komplette Familie, also Mama, Papa, Maxi, Oma Crista, Oma Marianne, Opa Christian, Birgit, Stefan, Ralf, Reinhard, Karin, Rüdiger, Steffi, Naomie, Sara, Jakob, Vali , Melli, Julius, Paul, Lara, Theo und Fluffy nicht zu vergessen, fühlt euch alle ganz doll von mir gedrückt.
Selma grüßt Michi einmal über den Atlantik: „Wenn du dass gerade liest, freue ich mich sehr! Grüß ganz herzlich die Family und fühlt euch alle herzlichst gedrückt. Ich hoffe, es geht euch gut und danke für den coolen Bettorganizer; er ist viel in Gebrauch ??!!!“
Lara grüßt Moritz und Jonas:)
Alles alles gute Wünsch Jan Andrea und ich freue mich drauf mit euch mal wieder zu Schreiben ^^
Clara drückt Leni, Annalena und Lilly die Daumen und wünscht ihnen ein schönes Turnier. Ich habe keine Ahnung wie es gerade mit Corona ist, aber ich hoffe sehr, dass das Turnier irgendwie stattfinden kann.
Anabel grüßt ihre Eltern und Geschwister, „Vermisse euch!“, ihre Großeltern, „ Beim nächsten mal wenn ich mein Handy habe werde ich euch alles berichten, was so passiert ist.“, Anouk, „Ich vermisse es mit dir immer darum zu streiten welchen Film wir denn gucken wollen.“, Grüße an alle Freunde von mir, die den Blog lesen. Und wir brauchen immer noch Pizza!!!
Hannes grüßt wie immer Mama, Papa, Clara und Noah, Opa, Opa, Oma, Mario, Sven, die 6b, Christoph, Paul, Sabine, Merle, Malin und Mattis, Volker, Mechthild, Ulrich und Ingrid, Moritz mit Charlotte und Noah, Christian, Sabine, Lars, Mathilde, Bent und Carl. Ganz besonders sei natürlich wieder der Imperator gegrüßt.