Schoki

Datum: 18. Januar 2021
Position: True Blue Bay, Grenada, 11°59,0’N, 061°45,0’ W
Wetter: 28 °C sonnig, ab und zu Regen
von Jan

Moin aus der Karibik. So, mein zweiter Blog-Beitrag, mal sehen, was ich hier so hinbekomme. Also als Erstes, ich schreibe den Blog grade bei so ca. 30° C in der Sonne an einer Strandbar ;). So, wo das jetzt geklärt ist, lasst mich mal überlegen, was die letzten Tage so passiert ist. Also am Samstag war meine Gruppe auf Grenada unterwegs und wir haben uns die Insel angeschaut. Wir sind morgens rübergetendert (für die Landratten: rübertendern bedeutet mit den Beibooten an Land zu fahren) und wurden um 8:30 Uhr von zwei Taxis abgeholt. Wir sind dann erstmal durch St. George gefahren, haben uns Downtown angeschaut und wenn ich Downtown sage, meine ich DOWN. Wir sind mit dem Taxi eine Straße runtergefahren, die gefühlte 45° Neigung hatte, das war etwas gruselig aber wir haben es überlebt. Die Taxis sind dann an einem Fischmarkt vorbeigefahren, wo man sehen konnte, wie die Fischer gerade ankamen. Von St. George sind wir dann an der Westküste entlanggefahren, was sehr interessant war, weil man so viel gesehen hat. Man hat Wracks gesehen die komplett verrostet waren, man hat Fischer gesehen die ihre Netze vorbereitet haben und langsamen aufs Wasser hinausgefahren sind, man hat ganz viele kleine bunte Häuser gesehen und ganz viele Pflanzen. Es war so unfassbar schön einfach die Aussicht zu genießen und mit den Leuten aus meinem Taxi zu reden und einfach die ganze Zeit Maxi zu nerven.

Unser erster Stopp war bei den Concorde-Falls. Das war ein unfassbar schöner Wasserfall, an dem wir ein bisschen hin und hergelaufen sind. Es war so cool einfach an einem Wasserfall zu chillen und mit allen zusammen Fotos zu machen und über Steine hin und her zu klettern. An dem Wasserfall springt in der Saison eine Gruppe von Einheimischen und sammelt dafür Geld, aber die haben wir leider nicht gesehen. Dafür haben wir aber die unfassbare Natur entdecken können. Es war so so so schön, den Fluss zu sehen und den Wasserfall zu hören. Nach einer halben Stunde sind wir wieder losgefahren und haben uns auf den weggemacht zu einer Schokoladenmanufaktur, die 100 % ihrer Rohstoffe aus Grenada bezieht. Wir sind dann durch den Regenwald gefahren und haben auf dem Weg Muskat-Bäume, Kakao-Bäume und Zimtpflanzen gesehen. Nach 20 Minuten purem Staunen durch den Regenwald warnen wir an der Schokoladenmanufaktur und das Erste, was wir bekamen, waren sehr geile Schokoladenproben. Dann konnten wir in den Laden gehen und uns etwas kaufen, wenn wir wollten (vielleicht ja als Mitbringsel für die Eltern […habt ihr nicht von mir gehört!]) und ich muss sagen, es war schon irgendwie cool, so eine lokal berühmte Schokolade zu probieren und zu wissen, dass alles, was in der Schokolade verarbeitet ist, von der Insel stammt.

Danach sind wir ein kurzes Stück durch einen Wald gegangen, wo unser Tourguide uns die Kakaofrucht gezeigt hat und uns dort heraus die frischen Kakaobohnen gegeben hat. Die sollten wir ablutschen. Die Kakaobohne frisch aus der Frucht ist sehr süß und sehr lecker. Dann sind wir in die Manufaktur gegangen und uns wurde erklärt wie Kakao hergestellt wird. Man fängt an, indem man die Bohnen eine Woche lang in einen Behälter packt, damit sie fermentieren. Die Kakaobohnen fermentieren ohne jegliche Zusätze pur in der Sonne. Nach dieser Woche Fermentation werden die Bohnen in eine Zentrifuge gepackt, in der die Kakaobutter aus den Bohnen extrahiert wird. Anschließend werden die Kakaobohnen geröstet. Nach dem Rösten werden die Bohnen zu Pulver zermahlen. Danach hat man Kakaopulver und kann daraus alles Mögliche machen. Nach der Rundtour haben wir noch 100 % Kakao probieren können, was sehr, sehr bitter war.

Als wir alle wieder im Bus saßen, sind wir zum höchsten Punkt auf unsere Tour gefahren, wo wir gegessen haben. Es gab „Rotis“. Rotis sehen aus wie Wraps und werden auch ähnlich gefüllt, nur eben mit lokalem Gemüse, Fleisch, Gewürzen etc. Extrem lecker. Dazu gab es selbst gepressten Sternfruchtsaft. So etwas bekommt man auch nur hier, denn die Früchte sind in Deutschland für solch einen Saft praktisch unbezahlbar und auch nicht so lecker. Wir haben dort auch Affen gesehen, die dressiert waren, sodass sie auf unsere Schultern geklettert sind. Danach sind wir zum Highlight des Trips gefahren, die Annadale-Falls. Das war der Touristenspot schlecht hin, weil das ein so schöner Ort mitten im Nirgendwo ist und man in dem kleinen See schwimmen darf. Also sind wir nur aus dem Taxi raus in unsere Schwimmsachen und ab ins Wasser. Es war so schön und lustig und wir hatten so viel Spaß. Nach einiger Zeit sind wir dann wieder raus, haben uns umgezogen und haben uns auf den Weg zurück gemacht. Nach dem ganzen Tag voller Aktion waren wir zwar erschöpft, aber haben so viel gesehen, dass wir kaum noch aus dem Schwärmen rauskamen. Den Abend haben wir dann entspannt ausklingen lassen und wir hatten die Aussicht auf unseren freien Sonntag. Am Sonntag haben wir uns einfach nur entspannt, weil wir mit 12 Leuten die Johnny fast alleine für uns hatten.

So, ich hoffe euch allen geht es gut, egal wo ihr grade seid und ich sende meiner ganzen Familie ganz, ganz liebe Grüße und ich freue mich so sehr drauf Matti kenne zu lernen. Damit verabschiede ich mich aus meiner Karibik-Oase und wünsche euch allen eine entspannte Zeit.
Jan