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Datum: 23. April 2021
Position: 45°33,5’N, 018°44,2’W
Wetter: windig & wellig
von Merle

Moin ihr fleißigen Blogleser*innen, am heutigen Tage schreibe ich erneut Blog. Yeyyy! Was gibt’s zu berichten? Nichts! Ok, dann tschööö mit ööö. Spaaaaß, ich finde bestimmt irgendwas, das ich euch erzählen kann wie zum Beispiel, dass wir in den letzten 48h praktisch dauerhaft 9-10 kn gefahren sind. Wir kommeeeen Freunde! Aber dafür, dass wir so unglaublich faaast sind, haben wir eine recht hohe Dünung, durch die wir die ganze Zeit am Rollen sind…… „They see me rolling, they hate it…“….. Das heißt für einen Teil der Besatzung, zu dem auch ich leider gehöre, Übelkeit. Räudig, seid froh, dass ihr ruhig in euren breiten, nicht schaukelnden, warmen, trockenen Betten die Nacht durchschlafen könnt. Aber ich muss sagen, es hat was von 00:00 bis 04:00 mit den besten Freunden draußen zu sitzen, egal welches Wetter, gemeinsam zu lachen, die volle Breitseite von irgendwelchen monströsen Wellen zu bekommen und gemeinsam über die sieben Monate verteilt, alle möglichen Manöver zu Sechst, mit der folgenden bzw. vorherigen anderen Wache zu fahren. Das ist ein Gefühl, das kann man, glaube ich, nicht wirklich nachvollziehen, wenn man es nicht selbst gemacht hat.

Nachricht an kommende High-Seas-Schüler*innen: Das ist alles Fake. Noch ist es nicht zu spät, meldet euch ab! Jetzt!!! Kotzeritis kickt! Die Klabautergeister suchen die Johnny heim! Ich habe sie selber gesehen *hust *hust (kluger Rat vom weisen, fast gehirnlosen Frederick und der weisen Merle *bei Meeresleuchten mutiert Fredo zum Werpottwal :‘)).

Aber nun zurück zum Schiffsgeschehen. Gestern morgen nach dem Frühstück haben wir den Schoner geborgen. Es hat sich ausgeschont, denn nun kommt ordentlich Wind! Nachdem wir den Schoner also nun geborgen haben, hatten wir betreute individuelle Lernzeit. Ich habe die Zeit genutzt und was für die Feuerwehr gelernt, da ich noch vorhabe im Herbst meine Truppmann I Ausbildung zu machen. Mal schauen, ob Corona mir da nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Der SBF ist bei mir nicht sooo akut, da ich genau 14 Tage zu jung bin; wie Noah dazu so treffend sagen würde: „Der Fachbegriff dafür ist ‚reingeschissen’“.

Am Nachmittag hat die ganze Unterrichtsgruppe bei Jürgen und Wolfgang die Kartenaufgabe 2 für den SBF bearbeitet und Kartenaufgaben haben was. Also mir machen sie richtig Spaß und ich freue mich auf morgen, wenn wir die dritte Kartenaufgabe machen. Dazu kommt das vorletzte „normale“ Großreinschiff, da hält sich die Freude wiederum in Grenzen. Aber hey, was gemacht werden muss, muss gemacht werden. Gestern Abend haben wir dann noch zwei Dokus gesehen, eine über den Menschheitstraum Fliegen und die andere über Hokkaido. Um 00:00 Uhr hatte ich dann Wache und ich muss sagen, die Temperatur in der Karibik ist angenehmer, als hier Mitten im Nirgendwo auf dem Atlantik! Leute, wir haben sogar gerade eine komplett weiße Seekarte, wenn das nichts zu sagen hat, dann weiß ich auch nicht weiter. Spaß, sie ist bloß weiß, weil die Karte ein sogenanntes „Plotting sheet“ ist. (Googlet es, wenn es euch interessiert!). Nun, ich war also sehr froh, als ich endlich in meiner Koje lag, nachdem ich Fredo aus dem Bett schmeißen durfte. Sowas macht doch Spaß. Deine Freunde um 04:00 nachts aus dem Bett zu werfen, das werde ich zuhause vermissen. Naja, ich habe ja noch zwei große Brüder, bei denen macht das bestimmt auch Spaß ;). Heute wurde ich dann wieder um 11:00 Uhr geweckt (da ich mal wieder verpennt habe, wurde ich von Selma um 11:30 Uhr zum Mittagessen nachgeweckt … ooopps, danke Selmo).

Um 17:00 Uhr haben wir Groß und Schoner ausgerefft und den Schoner gesetzt. Der Schoner ist jetzt auch genug geschont worden. Die neue Schülerstamm lebt sich auch gut ein. Die Manöver funktionieren unter ihrer Führung immer besser. Naja, und nun sitze ich hier neben dem fast gehirnlosen Werpottwal Fredo und schaukle so vor mich hin, in der Hoffnung einen amüsanten Blogeintrag zu schreiben. Die letzten zwei Wochen beginnen nun. Viele bemühen sich, die Zeit nochmal richtig zu genießen, so auch ich. So Freunde, jetzt muss ich mich aber wieder verabschieden, um wieder Klabautergeister jagen zu gehen, oder auch einfach, um mit dem fast gehirnlosen Werpottwal Fredo das Meeresleuchten zu bewundern, welches wir nicht mehr so oft sehen werden. Tschööö! Das war mein letzter Blog-Text.

An folgende HSHS-Schüler*innen: Genießt es! Es ist eine einmalige Zeit, die euch nie wieder loslässt. Macht nichts Falsches, denn wenn ihr das tut, habt ihr den gnadenlosen Fluch auf euch, der euch bis in eure tiefsten Träume verfolgt! 🙂
Merle

Grüße:
Selma grüßt die anderen fünf Orgelpfeifen: „Wir haben heute gaaanz viel ABBA in der Backschaft gehört und ich musste an euch und Mamma Mia denken! Freu mich schon auf euch und natürlich Pierce Brosnans Engelsgesang 🙂 !!“
Merle grüßt ihre Familie. Bis in 14 Tagen. Dann sehen wir uns ja ganze 18h…… freue mich auf euch!
Wehe du kommst nicht Tom, hab dich lieb! Außerdem grüße ich Ananas. Freue mich, dich wieder zu sehen. Habe verpennt, dir die Briefe zu schreiben, sorry!!!
Anabel grüßt ihre Familie: „Hab euch lieb und freue mich auf euch!!!“, ihre Großeltern: „Hoffentlich kann ich euch trotz Corona bald mal wieder besuchen.“, Ludo: „Ich hoffe, dass du weiterhin die Blogeinträge liest, nachdem Opa dir meinen super tollen Blog zu lesen gegeben hat. Ich hoffe der Brief, den ich dir geschrieben habe, kommt an.“, Emma: „Wir müssen in Kalle zusammen Mamma Mia gucken, weil ich heute die ganze Zeit während Backschaft mit Selmo Abba gehört habe!“
Der fast gehirnlose Werpottwal Fredo grüßt Pauli. Ich vermisse dich und ich hoffe alle Pullover von mir sind noch da!;)

Partybus im Mangrovenwald

Datum: 22. Februar 2021
Position: Giron (Schweinebucht), Kuba
Wetter: sonnig und sehr warm
von Merle

Guten Morgen, Freunde der guten Laune, am heutigen Tage bin ich wieder dran mit Blog schreiben: Ich werde von unserem letzten Kuba-Landaufenthalt berichten und euch somit etwas über Moskitos, Partybusfahrten und auch über Lebensmittel erzählen. Aber fangen wir einfach mal ganz vorne an! Gestern Morgen sind wir, wie sonst auch, um 7:00 Uhr von der Wache geweckt worden. Hier vor Cienfuegos ist morgens ein unglaublich schöner Sonnenaufgang, den ich normalerweise gerne anschaue. Aber da heute Lara zum Wecken eingeteilt wurde, die massiv schlecht geweckt hat, (Statement von Lara: so nicht! Ich habe perfekt geweckt und wenn Merle, die olle Schnarchnase, nicht aufsteht, kann ich da zerrrrrrro für! So viel dazu…) habe ich das Frühstück illegaler Weise verschlafen. Aber um Punkt 8:00 Uhr war ich dann richtig wach und motiviert unterwegs und wir haben alle zusammen das Schiff klar gemacht.

Um 8:30 Uhr wurde dann von Jan das Gepäck an Land geshuttlet und Cle, Fredo, Nico, Noah und ich haben dieses dann ausgeladen. Wenn man dann so einen fremden 20 kg Wanderrucksack in der Hand hält, fragt man sich dann auch, ob sich da jemand auf Kuba absetzten möchte. Ich meine, wir sollten für 2 Nächte packen, aber naja egal. Als wir dann alle nach einer zweistündigen Taxifahrt in Giron (Ostküste der Schweinebucht) angekommen sind, wurden wir zuallererst mal auf unsere Gasthäuser aufgeteilt. Pro Haus waren ca. 6-10 Leute vorgesehen. Ich kam in ein Haus, in welchem die Gastgeberin mehr oder weniger nur Spanisch gesprochen hat. Als ich das gemerkt habe, hatte ich den Wunsch zurück in der 6. Klasse zu sein, mit der neuen Einstellung ab jetzt im Spanischunterricht aufzupassen. Naja wenigstens konnte ich so „gut“ Spanisch, dass ich sagen konnte, dass wir um 6:30 Uhr frühstücken wollen und letzten Endes wurde ich auch des öfteren gerufen, wenn sie uns irgendwas sagen wollte.

Nachdem wir dann unsere Sachen abgelegt hatten und uns zum Tauchen fertig gemacht hatten, wurden wir mit einem Bus vor unserm Haus abgeholt und sind zu unserer Tauch-Location gefahren. Der Tauchgang, den wir gemacht haben, war bisher der Schönste! Es war einfach so episch, durch dieses unglaublich klare Wasser zu tauchen, entlang an einem bunten und lebendigen Korallenriff zu dem Wrack eines kleinen Schiffchens zu schwimmen. Die Ausrüstung war vergleichsweise zu Grenada räudig, aber an sich auch völlig ok. Nach dem so unglaublich beeindruckenden Tauchgang sind wir zum Mittagessen gefahren. Eine Sache ist mir während der Landgänge richtig krass aufgefallen: „Freunde, es ist soooooooo schön, wenn man keine Backschaft hat!“ Zum Mittag gab es Suppe, Reis und Pollo (Hähnchen) – by the way, kleiner Tipp an die Kubaner: „Packt bitte ein paar Reiskörner in die Salzstreuer, dann kann man nämlich auch mit dem Streuerdeckel drauf salzen.“ Denn wir hatten des öfteren das Problem, dass kein Salz aus dem Streuer herauskam, da es verklumpt war…

Abgesehen von einem sehr hohen Salzverbrauch, haben wir das komplette Olivenöl leer gemacht, aber hey, wir hatten einen Olivenölentzug und das seit ca. 4 Monaten. Was erwartet man da? Zum Nachtisch gab es eine sehr INTERESSANT schmeckende Mango-Marmelade. Ich glaube, Noah hat insgesamt ca. 10 Portionen gegessen. Aber an sich hat das Essen hier echt lecker geschmeckt. Meistens gibt es Bohnen mit Reis oder Hähnchen, manchmal auch Bohnen mit Reis oder Hähnchen und wenn man ganz viel Glück hat, findet man an irgendeiner Ecke noch Bohnen mit Reis und Krautsalat. Zum Abend gab es dann Nudelsuppe mit Süßkartoffeln, Krautsalat und ausnahmsweise Reis mit Bohnen. Zwischen den Mahlzeiten hatten wir übrigens Freizeit, welche ich bei uns in der Unterkunft verbracht habe, da das Tauchen verdammt anstrengend war und ich glaube, der Großteil der anderen Schüler*innen hat das ebenfalls getan. Und soweit ich weiß, sind alle nach dem Abendbrot, also so gegen 22:00 Uhr, ins Bett gefallen. Ins Bett Freunde! Ein Bett, keine Koje – Wie nice ist das denn!

Ab dem Tag darauf wurde mein Zimmer, also Timana, Cle und ich, um 6:20 Uhr von Koko geweckt und saß um Punkt 6:30 Uhr am Tisch. Leute, ich hatte noch nie ein soooo leckeres Frühstück, denn es gab French Toast, Kroketten, Pancakes, Papaya, Guave, getoastetes Brot, normales Brot und gesüßtes Brot, dazu einen Cafe´ con leche und einen frischen Papayasaft – Ein Träumchen! Um 7:00 Uhr ging es dann mit zwei Kleinbussen zu den Mangroven. Dort sind wir mit den Bussen eine komplett gerade Straße lang gefahren. Ab und zu wurden wir auch rausgelassen und „durften“ 600-700 m selber laufen, das war jedoch anfangs eher Folter, da es nur so von Moskitos gewimmelt hat (an jeder Person saßen so ungefähr 20-30 zeitgleich). Unser Mangrovenführer meinte, sie seien gerade besonders aggressiv, da vor drei Wochen eine kurze Regenphase war und das macht die Moskitos in ihrem Verhalten eben noch aggressiver. Mit dem guten alten Autan/Anti Brumm forte/sonstiger Mückenschutz haben sie einen dann aber eben doch in Ruhe gelassen. An sich gab es einige mega coole Tiere. Also ich rede nicht von Moskitos, sondern von Flamingos, dem Amerikanischen Pelikan, welcher im Vergleich zu dem Kubanischen komplett weiß ist und verschiedenen anderen Vögeln. Wir haben auch noch den Versuch gestartet, durch den Mangrovenwald zu gehen, haben dies jedoch Stück für Stück abgebrochen, also insofern Stück für Stück, dass wir in mindestens Dreiergruppen zurück gegangen sind, wenn es uns mit den Moskitos zu blöd wurde. Der Rückweg im Bus war einfach nur lustig. Wir haben laut Musik aufgedreht und gesungen. Wir waren halt einfach so ein richtig wilder Partybus!

Das Mittagessen war ähnlich wie gestern. Wir hatten lediglich statt Hähnchen Schwein. Den restlichen Tag haben wir am Strand verbracht und Nathalies letzten Tag mit uns genossen. Abends habe ich dann noch gemeinsam mit 6-7 anderen und Nathalie ein Spiel gespielt, bei dem man Fragen beantworten muss. Der Abend war einfach richtig schön und ich glaube, dass alle Schüler*innen es richtig schön fanden, dass wir Nathalie nochmal gesehen haben!
Tschüss, die Merle …ich bin raus.

Grüße:
Merle grüßt Ananas: „Hab dich lieb und werde dich vermissen!“ Außerdem grüßt sie ihre Familie ganz lieb! (mein Handy ist kaputt, wir sprechen uns spätestens am 8.5. Über Tom und Ben könnt ihr noch mit mir kommunizieren.)
Raphael grüßt ganz herzliche seine liebe Piefke und dazu sehr gerne Katja, Michi und die Kiddies. Ich wünsch dir, Katja ganz besonders, aber auch euch allen daheim sehr viel Kraft und liebe Menschen zur Unterstützung an eure Seite. Alles, alles Gute!
Selma wünscht Lotta nachträglich ALLES ALLES Gute zum 18. Purzeltag! „Ich hoffe du konntest trotz Miss Rona feiern und deinen Tag genießen! Vermisse dich und hab dich lieb!“ und sie wünscht Tante Petra für heute einen superduper Geburtstag:„Feier schön mit der Family! Freu mich auf ein Wiedersehen!“
Lara grüßt ihre Familie: ,,Mir geht’s supi, domage, dass unser Telefonat abgebrochen wurde. Ich ruf euch in 3 Wochen wieder an. Hab euch lieb!“
Fredo grüßt seine Familie:“ Ich hoffe wir hören uns auf Martinique. Ich habe euch so lieb und ich vermisse eure Stimmen!“ An Papa und Kathy:“ Vielen Dank für die Briefe!“