Muskeln & Museum

Datum: 16. April 2021
Position: Faial, Horta
Wetter: wolkig, Regen und sehr windig
von Clelo

Heydo, willkommen zurück beim schaukelnden Klassenzimmer! Hier meldet sich Cle zum Blog-Schreiben 🙂 Sooooo, mein letzter Blog Eintrag… Wow, ich kann es nicht glauben, mein letzter Blog-Eintrag und der kommt von den Azoren. Unser vorletzter Hafen, letzter Stopp von HSHS 20/21. Ich habe grade sehr gemischte Gefühle, ich weiß eigentlich nicht, wie ich mich fühlen soll und ich bin mir ziemlich sicher, dass alle auf dem Schiff nicht wirklich wissen, was man über das Zurückfahren denken soll. Die Ängste und die Freuden, die uns nach HSHS bevorstehen, dass bald unser Alltag auf der Johnny plötzlich aufhört und uns bald die eine Frage gestellt wird: „Wie war eure Reise?“. Wo und wie soll ich denn anfangen? Wehe, jemand beantwortet meine Frage mit „Ja vom Anfang halt!“, wie kann ich meinen Verwandten erklären, dass ich mir mit 36 Leuten ein Zuhause geteilt habe und keine richtige Privatsphäre hatte, dass ich alle acht Tage Backschaft hatte, dass ich jeden zweiten Tag zweimal von 04:00 bis 08:00 Uhr Wache hatte, dass ich Segel gesetzt und geborgen habe, jeden Samstag Großreinschiff gemacht habe, dass ich in einer Koje und im „Pumakäfig“ mit 11 unglaublichen Mädchen geschlafen habe, und – sehr wichtig – ich habe mit Seegang geschlafen, wo Objekte auf dein Gesicht/Körper fliegen, wo du dachtest sie wären seeklar, guess what… sind sie nicht…! Können Sie sich so etwas vorstellen? Achso, und ein normaler Schlafrhythmus ist auf einem Schiff unmöglich 🙂

Sehr viele Sachen werden sich verändern, manche Sachen wird man vermissen, bei anderen würde man sagen: „Endlich muss ich diese Sachen nicht mehr machen.“ Aber hey, wir sind noch auf den Azoren und wir haben noch drei Wochen See vor uns, also konzentrieren wir uns kurz auf das hier und jetzt. Ich wollte euch eine Blick auf gestern und heute geben, was für Abenteuer unsere Helden von der Johnny erlebt haben. Wir haben gestern einen unserer Steuermänner, der uns von Kuba bis zu den Azoren begleitet hat leider Auf Wiedersehen gesagt, wir wünschen dir alles Gute, Harald, wir vermissen dich!! Danach hat ein Schiff neben uns angelegt, die „Guppy“, das Schiff von Laura Dekker. Für die, die es nicht wissen: Laura Dekker ist eine Weltumseglerin, die mit 14 Jahren los gefahren ist und mit 16 Jahren wieder zurück gekommen ist. Dadurch ist sie sehr bekannt geworden. Als wir gesehen haben, wer das ist, haben ein paar von uns natürlich sofort Kontakt gesucht und auch bekommen. Wir haben sieben Schüler*innen zwischen 14 und 16 Jahren kennengelernt, die am Projekt von Laura Dekker teilnehmen. Einfach gesagt: Es ist fast wie die HSHS-Route, nur ist ihr Projekt in Holland gestartet und die Etappen in der Karibik sind in einer anderen Reihenfolge: Barbados, San Vicente, Martinique, San Martin, über Guadaloupe, Martinique und jetzt Azoren zurück in die Niederlande.

Noch etwas, das anders ist: Die Stammbesatzung dort besteht aus Laura, ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn Tim. Was sehr cool war, war die Schiffsführung, die für uns gemacht wurde und der Austausch, den wir die Tage über gemacht haben. Natürlich haben sowohl wir als auch sie davor ihr negatives Coronatestergebnis bekommen! Am Nachmittag war alles sehr entspannt, jeder außer der Wache hatte freien Landgang. Ein paar waren einkaufen, andere waren essen, andere haben Horta erkundet, im Peter Café Sport und Souvenirs kaufen. Ich und meine Gruppe wollten Eis essen gehen, aber als wir die Preise gesehen hatten, sind wir blitzschnell umgedreht und weiter gelaufen. Die Wachgänger hatten auch die Möglichkeit Dinghi zu fahren. Ob es gut gelaufen ist, bleibt ein Geheimnis, ich kann euch aber versichern, dass sich niemand verletzt hat. 😉

Um 20:00 Uhr, nach dem leckeren Abendessen auf den Vorschiff (danke an die Backschaft dafür), ist die gesamte Schülerschaft auf den Pier gelaufen, wo man einen guten Ausblick auf die „Fryderyk Chopin“ hatte, um deren Auslaufen zu sehen und ihnen eine gute Reise zurück nach Polen zu wünschen. So ein unglaublicher Moment, ich kann euch das Gefühl nicht beschreiben, wie schön das war, mit 25 Schülern auf der Pier und mit einem „BLUE“ von Otto herüber zu brüllen und den Schrei „SCHOOL“ von den anderen 24 Schüler zurück zu hören, dabei zu sein war unfassbar. Wir hatten schon Sorge, dass man uns nicht gehört hatte aber dann kam das Hupen von der Chopin: drei lange Töne. Und Dank Hannes erwiderte die Johnny das ebenfalls mit drei langen Tönen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir den ganzen Hafen genervt oder geweckt haben mit unserem „Getuuute“ die ganze Zeit.

Um heute pünktlich (und sauber) an zu fangen, haben wir am Abend noch ein Minigroßreinschiff gemacht, denn heute standen eine Fahrradtour und das Walfang-Museum auf dem Programm. Die Fahrradtour war windig, anstrengend, aber auch sehr lustig. Nach sechs Monaten auf ein Fahrrad zu steigen war ungewohnt. Man hat Muskeln gespürt, wo man dachte, man hätte keine! Das Walfang-Museum war saauuu interessant. Es ging hauptsächlich um Pottwale, die wegen ihrem vielen Öl und Fleisch gejagt worden sind. Wusstet ihr, dass Öl von Pottwalen als Brennstoff für Glühbirnen benutzt wurde, weil es nämlich nicht raucht oder riecht? Oder, dass die Azoren wie eine Art Tankstelle für Wale sind? Denn in den Gewässern in der Nähe der Inseln gibt es genug Nahrung für die Wale, aber auch nicht so viel, um dauerhaft hier zu bleiben. Nach dem Besuch im Museum fuhr ich zurück zur Johnny, natürlich vorher erst das Fahrrad abgeben! Ich nahm anschließend den Computer aus dem Schrank, saß dann in der Messe und fing an meinem Blog zu schreiben. Draußen fing es an zu regnen. Bald reiste auch die neue Stammcrew an. Und ein anderer Tag ist vorbei. Hier auf der Johnny. Und so melde ich mich jetzt wieder ab.
Ich hoffe, euch hat mein Blog gefallen.
Liebe Grüße, Clelo…

…und jetzt noch eine Message von Vivi: Be strong, I l u .:) you are beautiful!

Grüße: Vali grüßt alle Leute, die ihr Briefe geschickt haben! Vielen Dank an Mama und Papa, Maxi( das war ne echte Überraschung und sorry, ich hab’s leider nicht mehr geschafft der Stamm noch einen für dich mitzugeben, aber das holen wir nach) und Franzi und Timo :). und ich grüße Stephanie. 🙂
Clelo: „Mum, ich habe dich sooooooooo lieb, ich hoffe, es geht dir gut und ich vermisse dich sooo sehr!! Grüße auch an Gabriela, Evelyn und Hartmut, ich hoffe es geht euch allen gut und drücke euch ganz fest, ich grüße auch meine ganze Family ich freu mich euch bald wieder zu sehen. Und ich grüße auch Jan´s Eltern ich hoffe ihr seid alle gesund und ich hoffe ihr passt alle auf euch auf. Hab euch alle lieb“
P.S.: Endlich hatte ich mal Zeit euch alle zu grüßen tut mir leid, dass es so lange gedauert hat!


Es gibt wieder neue Bilder…!!!

seit 19. April online: 63 Fotos vom Aufenthalt auf den Azoren (Horta, Faial)

Von Zuckerrohr und Kammerjägern

Datum: 13. bis 17. Februar 2021
Position: Sierra Escambray, Kuba
Wetter: sonnig, warm, vereinzelt Schauer, zuweilen bewölkt
von Jasmin, Cle und Koko

So, also das ist Miley: Miley ist eine kubanische Reiseleiterin (mit spanischen Vorfahren) von Cubatur (Cubatur ist eine staatliche Organisation, die lokale Rundreisen anbietet) mit sehr schwarzen Haaren, ich glaube blauen Augen und einer kleinen Körpergröße – laut ihr selbst ist sie nicht die typische Kubanerin, aber wen kümmert das schon? Sie ist sehr lebensfroh, sozial engagiert, sehr vieeeel am Lachen und, das ist das Wichtigste, mit uns auf einer Wellenlänge. Jap, das war schon echt sau cool mit jemandem unterwegs zu sein, der so crazy ist wie wir. Angenehm! Mit ihr hat vor ein paar Tagen jedenfalls unsere „Johnny- Auszeit“ begonnen. Nach ganz viel Gedrücke, Tränengedusel und Verabschieden von Christian, unserem bis dahin ewigen Begleiter, Maxi Schu, Sascha und Tom, wurden wir von einem „Big Boss Bus“ mit einem echt coolen Busfahrer und Miley abgeholt.  Wo es hin ging? Tja, das war so halb ‘ne Überraschung, weil so richtig wusste das keiner von uns – zumindest von uns Schüler*innen.

Während wir dann so durch Kubas Provinzen cruisten und entspannt pennten, oder gespannt aus dem Fenster schauend die vorbeiziehende Landschaft beobachteten, die Sonne sich langsam dem Zenit näherte und sich an den Fensterscheiben der Bauernhäuser brach, fing Miley an, uns etwas über Kuba zu erzählen. Wusstet ihr, dass es auf Kuba Baumratten gibt? Sie werden hier anders als normale Ratten in Deutschland nicht als „räudig, schmutzig oder ekelhaft“ empfunden, sondern als ganz normalen Teil der Fauna im Wald gesehen. Sie schmecken anscheinend nach Kaninchen, und landen als diese schon auch mal „aus Versehen“ auf dem Teller, sozusagen als „falscher Hase“. Sie werden aber nicht mit Absicht erlegt, um sie dann auf den Teller zu bringen, sondern wenn sie mal da landen, war es eher ein Versehen. Etwas anderes das sie uns erzählt hat, was vielleicht auch ganz spannend ist: Ihr Dad hält Schweine. „Wow, das ist ja krass“, denkt man sich vielleicht wenn man das hört, aber das Besondere an den Schweinen sind die Namen und die Funktion, die sie haben. So heißt ein Schwein jedes Jahr zum Beispiel „Weihnachten“.

Es heißt so, weil es dann, wenn es schön rund ist, kurz vor Weihnachten verkauft wird. Mit dem Geld kann die Familie sich dann ein schönes Fest machen. Die anderen Schweine heißen dann z.B. „Fernseher“, „Waschmaschine“ und so weiter. Wozu die dann da sind, das kann man sich ja denken. Miley hat uns noch viel mehr erzählt, z.B. sprach sie mit uns über die Geschichte. Das von einer Kubanerin zu hören war natürlich eindrucksvoll. Wenn ihr euch dafür interessiert, schaut doch nochmal bei Fredos Tagesbericht vorbei. Dort steht so gut wie all das, was Miley uns erzählt hat. Sie sprach so lange durch das Mikrofon an Bord unseres Fahrzeugs, bis der Bus an einem kleinen Platz Halt machte. Hier sollten wir etwas essen. Gemeinsam haben wir mit den Kubaner*innen gekocht, während die andere Hälfte von uns Kaffee- und Bananensetzlinge pflanzen durfte. Später wurde dann getauscht. Wir machten noch einen kleinen Ausflug zu einem Wasserfall und danach fuhren wir weiter in unsere Hotelanlage.

Da die ganze Zeit, die wir dort erleben durften, einfach nicht im vollen Umfang in Worte zu fassen ist, haben wir euch ein paar Geschichten zusammengeschrieben. Das alles sind Sachen, die passiert sind; wer weiß, vielleicht können sie euch einen Eindruck vermitteln, wie die Zeit dort für uns war.

Mini- Geschichten aus Kuba

Tanzkurs mit Johanni
Sonnenuntergang. Kurz vor dem Abendessen. Die obere Etage der Ruine mit Panoramablick füllt sich. Zuerst sind da nur Anabel, Lara, Helene und Jasmin. Mit der Zeit kreuzen immer mehr Leute auf. Nana, Selmo, Jonne, Fredo und Johannes. Sie alle sind mehr oder weniger gekommen, um der Sonne zuzusehen, die den Himmel in glasige Pastellfarben taucht. Wie sie das Tal mit ihrem goldenen Licht ins Leuchten versetzt und schließlich am Horizont verschwindet. Mit dem Eintreffen von Johanni erfüllt leise Musik das verlassene Haus. Ein paar fingen schon an zu tanzen. Es wurden immer mehr. Zuerst war es einfach nur rhythmisches Bewegen zu der Musik und dann ein wenig später zeigten die, die einen Tanzkurs besucht hatten, den anderen wie man mit Struktur und Schritten umgehen kann. Disco Fox. Eigentlich ein recht simpler Tanz. Johannes leitete die anderen an. So tanzten sie bis zum Abendessen in die Dunkelheit hinein.

Gisela, Ursula – der Streichelzoo
A: Fröhlich gelaunt auf dem Weg ins Bad: „Ich geh duschen!“
B: Damit beschäftigt die Tasche auszuräumen: „Ok, aber beeil dich, es gibt gleich Essen.“
A: „Ich weiß, keine Sorge!“
A: Verschwindet in der Dusche, man hört das Wasser angehen – plötzlich ein Schrei.
A.: „AAAAAHHHhhhhHHHHh!!!“
B.: Entsetzt, nicht verstehend was los ist, zu A stürmend: „Oh mein Gott, was ist denn los?!“
A.: Mit großen Augen, ganz verschreckt, zeigt in die Ecke: „D d d daa!“

Tja, was da in der Ecke war, war ein Spinnchen, etwa so groß wie die geschlossene Faust eines Sechstklässlers. Sie war zu schnell um sie einzufangen, und zu angsteinflößend um sie gewissenlos umzubringen. Irgendetwas musste aber gemacht werden, weil sie einfach zu angsteinflößend war. Tja, ein moralischer Konflikt. Der wurde wie folgt gelöst: Person A und B haben versucht, ein Glas über Gisela (so ham’ sie das Spinnchen nämlich genannt) zu stellen. Das Ganze war aber schwieriger als gedacht, denn das Viech war sch*** schnell und huschte immer davon. Damn‘… Naja, aber irgendwann hatten sie es dann doch im Kasten. Da niemand Gisela töten wollte, wurde sie von da an immer regelmäßig (täglich) durchlüftet, d.h. das Glas wurde schräg gehalten, sodass neue frische Luft zum Atmen zu ihr kam – aber auch nur soweit, dass sie nicht ausbüchsen konnte. Weil A und B ja trotzdem duschen mussten, und das Ding leider neben dem Ablauf hockte, duschten sie einfach neben ihr. Leider lebte Gisela nur zwei Tage in der Dusche, denn die Putzfrau hat sie entführt. Weder Gisela, noch das Glas waren mehr da.

Der Putzengel
Ranz-Bad. Dreck, Schlamm, Schleim und was auch immer – was weiß ich (war in Haus 5!!). Hey, aber die Ehrenfrau hat alles sauber gemacht. Nicht nur das, die Betten waren frisch gemacht, die Seife aufgefüllt und die Handtücher wurden ausgetauscht – was ein Luxus. Schade nur, dass den nicht alle hatten. In Haus 21 hat die Gute nämlich kein einziges Mal vorbeigeschaut und somit gab es eine kleine Klopapierkrise.

Die Dusche, die zum Leben erwachte
Bungalow Nummer 4. Von außen ein süßes türkises Haus, von innen ein richtiges Gruselhaus. Es war der erste Abend und wie alle wollten auch wir duschen gehen. Die ersten zwei Runden vergingen ohne Probleme und waren super erfrischend, bei der dritten Runde hörte man aus dem Badezimmer ein fragendes „Cle, weißt du wie man die Dusche ausmacht?!“
„Cle, die Dusche geht nicht mehr aus… Hilfe!!“ Als Cle die Tür öffnete, sah sie einen wilden Duschkopf herumfliegen und Wasser überall im Badezimmer verteilen.
Cle fing den Duschkopf ein und versuchte, die beiden Wasserhähne in alle möglichen Richtungen zu drehen, um den Wasserfluss zu stoppen…Sie scheiterte. ?
„Vivi, geh zur Rezeption und frag, ob jemand kommen kann“, sagte Cle. „Ich versuch es nochmal in der Zwischenzeit!“.

Vivi und Merle stürmten raus, rannten zum Hauptgebäude und kamen mit einem netten Herrn zurück, der letztendlich die Dusche ausmachen konnte. Anscheinend muss man die beiden Wasserhähne zusammen in einer Richtung drehen, so zumindest sah es aus. Am Ende der ganzen Geschichte hatten alle drei Mädels geduscht, der Duschkopfhalter ging kaputt, das ganze Badezimmer wurde sauber und überschwemmt, die drei Heldinnen hatten in 20 Minuten etwa 10 verschiedene Lachanfälle, und zudem gab es einen Gecko, der ganz leise und frech aus einer Ecke der Dusche alles beobachtete und sich wahrscheinlich dachte: „Menschenwesen sind komisch.“

Die drei Kammerjäger
Bungalow Nummer 8, Haus von Jan, Noah und Emil- ‘ne wilde Truppe! Sie hatten ein voll cooles Haus mit Sofa, ein Wohnzimmer mit Fernseher, Esszimmer, 2 Schlafzimmer mit jeweils 2 Doppelbetten, ein Badezimmer und… Kakerlaken… Nein, Sie haben es nicht geträumt, da steht wirklich Kakerlaken. Ich bin auch so freundlich und erkläre, wieso das da drin steht. Die Haustür des Bungalows war ein bisschen zu klein, um in den Rahmen der Tür zu passen. So ist da ein kleiner Spalt entstanden, was dazu führte, dass kleine Insekten oder kleine Tierchen unter der Tür ‘reinkommen konnten. Deswegen passierte es ständig, dass die drei Jungs sich auf Kakerlakenjagd machen mussten und jede Nacht war es üblich, zwei oder drei Kakerlaken einzufangen. Zum Glück waren keinerlei Insekten im Bett drin! Das wäre echt ekelhaft gewesen!!!!!!!!!!!!!! So wurden drei Jungs zu drei Kammerjägern. #Löffelchen4life

Die Landschaft Kubas
Wenn Sie ein Badeparadies suchen oder Wanderfanatiker sind, ist Kuba genau das Richtige für Sie. Kuba ist vielfältig und super facettenreich. Man hat an der Küste logischerweise Strände, von denen Kuba mehr als 300 hat. Ein FUNFACT: Miley hat uns erzählt, dass Kubaner selbst um diese Jahreszeit nicht häufig Baden gehen. Für sie ist das Wasser im „Winter“ zu „kalt“. Winter heißt hier nur 30°C. Wer auf der Suche nach Abenteuer ist, ist im Gebirge Kubas genau richtig. Flora und Fauna strahlen und bringen den Regenwald zum Leben.

Die Finca und die Finca Bee Hole
Am ersten Tag kamen wir so gegen Mittag an einer Finca an. Dort wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, die eine Gruppe ging Kaffeesetzlinge pflanzen und die andere ging mit den Kubanern das Mittagessen vorbereiten. Die Gruppe, die kochen ging, befand sich in einer recht komischen Situation:
„Was kochen wir eigentlich?“ „Keine Ahnung, schnapp dir ein Messer und schneid‘ irgendwas.“ „Weißt du, was sie sagen?“ „Soll ich das Ding hier einfach schneiden, und wenn ja, wie?“
„Sind das Kartoffeln?“ „Heyy, das schmeckt nach Kartoffel!“ „Das sieht aus wie Marshmallows!“
Und was man am meisten gehört hat „NATHALIE, SPANISCHHHHHHHHHHHH, HILFEEEEEEEEE“. Zum Glück war Stefan nicht da… ehehheheheh!

Als das Mittagessen am Kochen war, tauschten die Gruppen. Jetzt ging die Backschaftgruppe Kaffeesetzlinge pflanzen. Zuerst mit der Hacke ein Loch in den Boden graben, dann die Jungpflanze rein, mit Erde bedecken und dann mit den Schuhen die Erde drumherum festtreten. Einfach, oder? Weil wir so tolle Gärtner*innen waren, haben sie uns auch angeboten, Bananenstauden zu pflanzen. Was lustig war, war, dass man über einen Bach springen musste. Das ist für manche von uns nicht sooo gut gelaufen ?? das war echt lustig.

Jetzt ist es Zeit für FUNFACTS!
Wusstet ihr, dass…

  •  …Kaffeepflanzen maximal 30 Jahre beerntet werden können?
  • …der beste Kaffee, den man auf Kuba kaufen kann, laut Rambo (unser Reiserführer) Arabica-Kaffee ist?
  • …95% des auf Kuba angebauten Kaffees nach Japan exportiert wird, weil es bei den jungen Japaner Mode ist, v.a. Kaffee aus Kuba zu trinken?
  • …wenn Leute unter Schlafmangel leiden, man ihnen keinen Kaffee geben sollte (glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung)?
  • …es verschiedene Kaffeepflanzen gibt? Dazu gehören Liberica, Robusta (wie rote Früchte) und Arabica (die gelbe Früchte trägt).

Bee Hole Time
Bee Hole ist eine Finca, die mit viel Herz und Liebe innerhalb eines Jahres per Hand gebaut wurde. Der Mann, den wir am ersten Tag während des Kaffeepflanzens kennengelernt haben, hat uns zu sich ins Bee Hole eingeladen. Das Spezielle an dieser Finca ist, dass sie sehr ökologisch ist und der Großteil der Materialien recycelt wurde. Ich meine, da waren Rumflaschen in der Wand, die als Fenster fungierten!!!! Und ganz ehrlich, die ganze Anlage war unfassbar cool.

Die wilde, nervige Löffelchen-Kuschel Aktion von Bungalow 8 in Bungalow 4
Es war ein ruhiger Abend in Bungalow Nr. 4. Alle drei Mädels waren in ihren eigenen Zimmern, als plötzlich die Haustür aufging. Das erste Opfer war Cle, die in ihrem Bett lag und sich innerhalb von zwei Sekunden mit drei Kuschelmonstern in Löffelchenstellung befand und sich nicht mehr bewegen konnte. Und so wechselten die drei Jungs von Cle‘s Zimmer zu Merle und zum Schluss zu Vivi. Und so ging es bis 2 Uhr nachts. #Löffelchen4life

Kubaner und das unglaubliche Essen
Was das kubanische Essen betrifft: es ist frisch, lecker, bestehend aus Huhn, Reis mit Bohnen, sehr viel frischem Gemüse, Reispudding, sehr vielen verschiedenen Arten von Kartoffeln, Kochbananen, Veggie-Kroketten und am Ende jeder Mahlzeit gibt es schwarzen Kaffee. Miley erzählte uns, dass in Kuba meist nicht die Frauen kochen, sondern die Männer. Sie erzählte auch, dass ihr Freund besser kocht als sie selber. Sie meinte auch, dass wenn die Frauen kochen, die sie kennt, es meistens nicht gut schmeckt. Wir haben jedoch eine andere Erfahrung gemacht. Uns wurde das unglaublich leckere Essen von einer Chefköchin vorbereitet, und glaubt mir, wenn ich sage, dass es unfassbar gut geschmeckt hat!! Wasser von oben, Wasser von unten, Wasser überall?  Zu jeder Wanderung gab es vor dem Mittagessen am Wasserfall Badezeit. Jeden Tag war es immer ein neuer Wasserfall mit verschiedenen individuellen Merkmalen:
– Kälte
– Tiefe
– Höhlen
– Sprungstellen
– Sauberkeit
– Struktur
– Prasselnde Wassermassen/ Intensität
Es war eine sehr erfrischende und cooooole Erfahrung! Boom was für ein Killer-Spruch. Es wurde geschwommen, gesprungen, getunkt, an Felswänden geklettert und getaucht.

Zuckerrohr
An unserem letzten Tag auf dem Weg nach Trinidad sind wir zu einem Aussichtspunkt über das Zuckermühlental gefahren. Von dort oben konnte man bis zur Sierra Escambray sehen. Vor uns erstreckten sich riesige Senke mit vereinzelten Bauernhöfen. In diesem Tal war in der Vergangenheit einer der größten Anbaustellen für Zuckerrohr auf Kuba. Ein netter Typ demonstrierte uns das Prinzip der Saftgewinnung mit Hilfe einer Minipresse. Wir durften alle probieren, weshalb sogleich alle auf frischen Zuckerrohrstückchen kauend dastanden – es war sehr lecker. Es hat einfach nach braunem Rohrzucker geschmeckt – komisch, oder? Später sind wir dort im Tal auf einen Turm gestiegen. Auf einen ganz besonderen Turm. Denn dieses 45 m hohes Bauwerk diente zur Beobachtung von Sklaven bei der Arbeit. Zu seiner Zeit war es der höchste Turm von Kuba. Außerdem stand er für den Reichtum der plantagenbesitzenden Familie. Er wurde in der Kolonialzeit von Sklaven innerhalb von 15 Jahren erbaut.

Capture the Flag
Der letzte Abend: Angestoßen, nice gegessen, Glücksgefühle und eine wohltuende Wärme breiten sich vom Magen aus und strömen durch die Körper. Abendprogramm steht noch als letzter Punkt für den Tag an. Ideen werden an Nathalie, Friedi, Ronni und Rapha herangetragen. Eine Sache sticht besonders hervor – Capture the Flag, ein Gemeinschaftsspiel, ähnlich wie Räuber und Gendarm, nur noch mit Flagge. Kennen bestimmt einige von euch. Die Teams wurden wie folgt gebildet: Alle, die eine Mütze/Kopfbedeckung hatten, gegen die, die keine mithatten. Glücklicherweise ging das gerecht auf. Und dann fiel der Startschuss. Es wurde versteckt, gerannt, gejagt und gefangen. Insgesamt spielten wir zwei Runden, dann waren wir durch. Beide Teams hatten einmal gewonnen. Dilera und Nana haben uns anschließend in ihre Villa eingeladen. Dort haben wir die letzte Zeit noch einmal gemeinsam Revue passieren lassen und den Tag gemeinsamen beendet.

LKW’s
Wie Miley uns während unserer ersten Busfahrt angekündigt hatte, fuhren wir zwei unserer Landgangstage Tage mit LKWs durch die grüne, fruchtbare Landschaft. Die Anfangspunkte zu verschiedenen Wanderungen waren stets das Ziel. Als wir also am ersten der Tage wieder einmal verwöhnt vom unglaublich aufwendigen, leckeren Frühstück aus der Hotellobby auf die Straße traten, blickten wir auf zwei Camouflage-farbene Trucks. Weeoow, man, lasst euch sagen, die sahen wirklich abgefahren aus: traktorähnlich große Reifen (na gut, vielleicht auch nicht ganz sooo groß, aber ich finde gerade leider keinen besseren Vergleich – saui), kleine Sitzmöglichkeiten auf kunststoff‘nen Zweierbänken und eine fette Motorhaube. Otto und ein paar andere hatten später auch mal die Ehre sich die mal von innen und etwas genauer anzuschauen.

Jedenfalls saßen wir wenig später in diesen Monstern. Rambo erzählte uns, dass pro Kilometer 1,5 Liter Diesel verbrannt werden. Geil, nachhaltig und so – ganz stark. Das Sahnehäubchen war dann aber ein Sticker, der auf der Scheibe des „Fahrerhäuschens“ klebte, er trug die Aufschrift: „Eco-Tourism“! Auch erwähnte er noch, dass er lieber mit dem Ersten der beiden fahren würde, weil der zweite ein Trinker wäre, wie beruhigend. Aber surprise, wir haben`s überlebt und Rambo hat generell gerne hier und da die ein oder andere mehr oder weniger glaubhafte Geschichte zu unserer Belustigung erzählt! Und die Fahrten waren verdammt cool, bisschen Rücken- und Pomassage, streifende Äste, die man einfangen konnte und der Person vorher am Rücken unters T-Shirt stecken konnte. Jaja, das waren schon ganz besondere Erlebnisse. 

Soo, das war es mit unseren kleinen Storys. Aber seid euch bitte bewusst, dass das weitaus nicht alles war! Wir schicken ganz, ganz liebe Grüße raus und vermissen euch zu Hause alle sehr.
Eure Cle, Koko und Jasmin

Grüße:
Selmo bedankt sich sehr für die lieben Briefe: „Diesmal waren es zu viele Zwiebeln, die ich schnibbeln musste. Vermisse euch sehr und freu mich auf´s telefonieren. Ihr müsst euch aber noch gedulden, sobald werde ich noch nicht anrufen können ?!“
Jan grüßt seine ganze Familie und hofft euch allen geht es gut ^^. Außerdem bedanke ich mich ganz herzlich bei Cles Mom für die ganz, ganz lieben Briefe. Dann noch, falls jemand das ausm Internat liest, Grüße gehen raus und ich hoffe euch gehen die Erzieher nicht so auf die Nerven, wenn ihr wieder im Internat seid, ansonsten klingt das jetzt nen bisschen dumm.
Vali grüßt ebenfalls Cle´s mum mit mindestens doppelt so viel Liebe wie Jan ??.( Ne Spaß ich will Jan nur ärgern hihi) Viiieeeelllleeennn lieben Dank für deine süßen Postkarten. Es ist immer sehr lustig wenn Cle Briefe bekommt und die Hälfte dieser Briefe einfach für mich und Jan sind. Du müsstest unsere Gesichter sehen…. Strahlend wie ein Honigkuchenpferd…. Und wer weiß vielleicht kommt ja auch mal was zurück ?? Und ich grüße natürlich auch meine liebe Familie, nicht dass ich wieder was von Eifersucht höre ?? Hab euch liiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieb (jedes i steht für ein Herz). Oh, aber nur das ihr es wisst von Stephanie (Cles’ Mumy) hab ich ganz viele Postkarten bekommen und von euch war diesmal gar nichts dabei ?… Deshalb kommen ihre Grüße zuerst! (stellt euch an dieser Stelle einfach ein Smiley vor der seine Zunge rausstreckt) Oh und Vali Knalli meine liebe Cousine (ich frag mich echt, was die Leute, die meine Grüße lesen, denken müssen, wenn da immer steht: Vali grüßt Vali hahah… Aber zur Erklärung für die, die das hier wirklich lesen: Vali ist meine geliebte Cousine, mit der ich durch dick und dünne gehe und am liebsten jede freie Minute hier mit ihr reden würde und ihr Spitzname ist eben auch Vali. Eigentlich heißt sie ja Valentia aber Vali klingt einfach besser.). So zurück zum Thema: Sind meine Geburtstagswünsche eigentlich durchgekommen? Ich weiß, du hattest gestern Geburtstag (Heute ist der 19. Just to let you know) aber ich hab – wie gesagt – schonmal Grüße geschrieben aber keine Ahnung, was mit denen passiert ist. Also hier nochmal, denn doppelt hält eh besser: Vali die liebe meines Lebens (hier muss ja auch etwas dramatisches rein) du bist jetzt 17 ein weiteres Lebensjahr, indem du hoffentlich genauso strahlen wirst, wie bisher. Vali ich denke an dich und unsere gemeinsam verbrachten Momente in guten und in schlechten Zeiten…du weißt gar nicht wie gerne ich jetzt bei dir wäre um dich in manch Augenblicken zu erleben, aber ich bin bei dir spätestens bei dem nächsten Kaffee, den du trinkst (hoffentlich Arabica) oder in den Liedern, die du von uns hörst. Happppyyyyyy Birthday meine Liebe, ich hab dich lieb bis zum Mond und zurück!!!!!!!!!!!!!!!!
Cle grüßt auch ihre Mum und bedankt sich für die Postkarten, die für sie waren und natürlich auch nochmal für die von Jan und Vivi, glaub mir die freuen sich wirklich sehr doll genauso wie ich mich freue ??
Konstanze wünscht ihrem Vater alles Gute zum Geburtstag
Johannes grüßt seine Freunde und Familie at home: Vielen vielen Dank für eure netten Briefe (ich habe mich sehr gefreut!) Und alles Gute zum Geburtstag Ami 🙂 17 Jahre… oh man… zum Glück ist 17 das neue 16! (Btw: „Lawa“ unsere On-Bord-Band hat sich sehr über deine lobenden Worte gefreut und grüßt zurück)