Team – Toll, ein anderer macht’s wohl eher nicht!

Datum: 20. März 2021
Position: 14°54 N, 60°55 W
Wetter: regnerisch, warm
von Valerie

Hello meine Freunde, jetzt melde ich mich auch endlich mal wieder. Denn ich muss ehrlich sagen, es gibt Tage, an denen kann man einfach keinen Blog schreiben. Manchmal gehen die Schiffsarbeiten einfach vor. Ursprünglich wäre ich am Mittwoch den 17. dran gewesen, doch da hatten wir einiges zu tun. Am nächsten Tag war dann der Ausflug, von dem euch Jan im letzten Tagesbericht erzählt hat und wir haben die neue Stammcrew in Empfang genommen. Gestern war es dann noch mega stressig mit Proviantieren, Kojenwechsel und Ablegen. Ach ja, noch ganz kurz zur neuen Stammcrew: Nachdem wir uns schweren Herzens von der alten Stammcrew verabschieden mussten, freuen wir uns auf die kommende Zeit mit dem lieben Harald, der uns noch ein wenig länger begleiten wird als erster Steuermann, Gerhard als zweiter Steuermann und Tim als dritter. Außerdem haben wir einen neuen Kapitän namens Jörn. Und guess, who is back, back again: Ingo als Maschinist! Es wird uns ebenfalls ein Arzt begleiten, der Heinz. Genaueres werdet ihr aber höchst wahrscheinlich nächste Woche in den Steckbriefen hier auf dem Blog erfahren ;). Dafür habt ihr heute das Vergnügen, von mir unterhalten zu werden. Also holt euch ein Getränk aus dem Kühlschrank, lehnt euch zurück und wir fangen an.

Ich habe mich schon öfter gefragt, ob euch Lesern überhaupt all unsere Aufgaben an Bord bewusst sind. Neben Großreinschiff, Wache, Backschaft und allgemeinen Schiffsarbeiten sind wir alle noch in so gewissen Teams eingeteilt und über die möchte ich heute Mal berichten. Fangen wir an mit einem wohl eher etwas unbeliebteren Team, dennoch super wichtig dem…..

Müllteam (Selma, Jasmin)
Also bei diesem Team habe ich mir gleich einmal die Selma geschnappt und sie über ihre Aufgaben befragt.
Hallo Selma! Du bist doch nicht die einzige im Müllteam oder?
Ja, genau. Ich mache das mit Jasmin zusammen.

Was gehört eigentlich alles zu euren Aufgaben?
Wir wechseln die Müllsäcke unserer großen Mülltonnen auf dem Achterschiff, wenn sie überfällig werden und achten darauf, dass alles ordentlich getrennt wird. Außerdem quetschen wir den Dosenmüll, damit dieser nicht so viel Platz im Müllsack wegnimmt. Im Hafen kümmern wir uns dann darum, den Müll bei einem „All-Hands“ zu entsorgen.

Gefällt dir der Job bzw. hast du was dagegen?
Ich sehe es als eine wichtige Aufgabe, die getan werden muss und es macht mir eigentlich nichts aus. Spaßig wird es nur, wenn kleine Tierchen unsere Müllsäcke heimsuchen…

Jetzt kommt auf einmal das liebe Jasminchen und darf auch noch ihren Senf dazu geben:
Jasmin: Ich möchte sagen, dass die Arbeit mit Selma eine sehr tolle Arbeit ist. Außerdem darf man nicht vergessen, dass wir auch noch die ganzen Dosen entsorgen. So kreativ wie wir sind, haben wir dazu sogar extra eine schöne Kiste mit Schildchen gebastelt. (Ok psst, das war eigentlich Emil! Das Müllteam sagt danke zum Ex-Müllmann Emil ;)) Ach ja und es wird definitiv zu viel an Bord gesoffen, das Taschengeld leidet, Freunde! Das Müllteam entschuldigt sich für den hier viel geschriebenen Müll, hehe.
#MüllzuMüll #orangeträgtnurdiemüllabfuhr!

Maschinisten-Team (Hannes,Timana)
Die zwei fleißigen Schüler-Maschinisten Hannes und Timana stehen unserem jetzigen Maschinisten Ingo immer zur Seite und unterstützen ihn so gut sie können. Zu ihren hauptsächlichen Aufgaben gehört: Abpumpen, das heißt Schwarz- und Grauwasser außenbords zu pumpen. Während dem Abpumpen die Betriebsstunden der verschiedenen Maschinen aufzuschreiben, sodass man den Verbrauch kontrollieren kann. Jede Woche sind die Filter und das Öl der Hilfsdiesel zu wechseln, die die Stromgeneratoren antreiben. Außerdem fallen jederzeit genügend Wartungs- und Reparaturarbeiten an. In den letzten Tagen hatten sie ganz besonders viel zu tun, da einer unserer Generatoren ausgefallen ist und vollständig getauscht werden musste. Wir wollen ja mit zwei zuverlässigen Stromproduzenten über den Atlantik fahren. Hierzu werden euch Timana und Hannes jedoch in den nächsten Tagen wieder einmal einen Extra-Tagesbericht schreiben. Langweilig wird einem also nicht.

Brotback-Team (Jan, Cle, Timana, Emil)
Jan, einer unserer Bäcker hat in diesem Team, wie der Name schon sagt, eigentlich nur einen Job: Brot backen! Dies tut er bevorzugt vor seiner Wache, wenn die Backschaft fertig ist, bis zu seinem Wachanfang, weshalb er auch immer 0-4 Wache geht. Er muss immer darauf achten, dass wir genug Brot haben und die jeweiligen Zutaten dafür im Blick behalten (sodass wir nicht mehr in die Situation geraten, dass wir kein Mehl mehr haben und uns nur noch von Zwieback ernähren müssen.). Sein Brot schmeckt auch immer super, nachdem Peter unser ehemaliger Koch, ihm gezeigt hat, wie es geht. Ich finde man sollte seine Aufgabe nicht unterschätzen. Für 37 Leute Brot zu backen klingt leichter gesagt als getan.

Proviant-Team (Fredo, Anselm, Lana. Clara)
Zu diesem coolen Team hat mein persönlicher Proviantmeister des Vertrauens Fredo schon einiges erzählt und da er sich in dem Bereich echt super auskennt, würde ich einfach Mal zu seinem Blog vom 8.02.2021 verweisen.

Landgangs-Team (Selma, Caspar, Johannes)
In diesem Fall habe ich einen Experten im Bereich Landgang organisiert, den lieben Caspar.

Caspar, was müsst ihr so alles machen?
Wir müssen unsere Landzeit organisieren, also den Transport, was gemacht wird, also z.B. ob Strandbesuch oder Wanderung oder Ausflüge. Falls es sich anbietet organisieren wir auch Stadtführungen. Außerdem sollten wir immer kurze Infos geben bzw. Referate über das Land halten, welches wir dann letztendlich besuchen. Derartige Referate werden allerdings oft auch von anderen Schüler*innen vorbereitet. Außerdem müssen wir schauen, dass wir überhaupt an Land kommen, das heißt ggf. Mails an die Regierung schreiben, den Hafen überzeugen, dass wir covidfree sind und das Bedürfnis haben an Land zu kommen. Man muss also immer flexibel bleiben und auf jede Situation vorbereitet sein. Es kann daher schon mal vorkommen, dass wir plötzlich etwas ganz anderes machen müssen oder einen Tag weniger einplanen müssen oder so. Zum Glück haben das bisher alles unserer Lehrer*innen organisert. Die Ausflüge auf Martinique jedoch haben verschiedene Schüler*innen erfolgreich komplett selbst geplant und angeleitet. Oh, und eine neue Aufgabe, die noch dazu gekommen ist: wir müssen noch die Steckbriefe der Steuerleute schreiben.

Boots-Team, nicht zu verwechseln mit dem Bootsmanns-Team (Jan, Robert)
Sie kümmern sich um die Beiboote, dazu gehört: Beiboote bei Schäden reparieren; Boote fürs Tendern bereitstellen und tendern, also eigentlich alles rund ums Tendern organisieren; Boote aussetzten und einholen; Benzin organisieren und gegebenenfalls abholen.

Bootsmanns-Team (Emil, Jonne, Robert, Julius, Merle):
In dem Fall hab ich ein paar sehr informative Zitate: Alles reparieren, was kaputt ist. – Zitat: Emil! Reparieren! – Zitat: Julius! Alles, was an DECK kaputt ist, reparieren. – Zitat: Robert!

Hygiene-Team (Koko, Nico)
Diese beiden müssen nicht nur darauf achten, dass alles schön sauber ist. Nein, nein, die beiden haben eine weitere sehr wichtige Aufgabe, die uns vor Schimmel schützen soll. Die Filter der Klimaanlagen auf dem kompletten Schiff dürfen die beiden einmal pro Woche ausbauen, aussaugen und dann alles wieder einbauen. Dieser ganze Prozess braucht so ca. eine halbe Stunde, wobei man hier erwähnen muss, dass Koko und Nico jetzt schon geübt bei ihrem Job sind. Beim ersten Mal hat es deutlich länger gebraucht, da die Klimaanlagen innen wie außen komplett mit Sauger, feuchtem Lappen und Desinfektionsmittel gereinigt werden mussten. Der liebe Raphael ist da aber auf jeden Fall erwähnenswert, der hat nämlich ganz viel geholfen.

Wäsche-Team (Noah, Nico)
Ein Satz beschreibt in diesem Fall mehr als tausend Wörter, also hier Noahs Satz, als ich ihn fragte, was sie denn so zu tun hätten: Wäsche waschen und aufhängen. Ich glaube Noah ist etwas bescheiden geblieben;). Er ist unser Wäscheheld! Ohne die beiden wären wir verloren. Ihr wisst gar nicht, was für ein super tolles Gefühl es ist, wieder frische Wäsche zu haben. Wir dürfen aber nur vor Anker, oder im Hafen mit unserer Waschmaschine waschen, da sie sich sonst von alleine abschaltet: Nicht gut! Noah und Nico sind dann meistens bis spät in die Nacht damit beschäftigt alle Wäsche aufzuhängen. Sie machen außerdem einen Plan, wer, wann waschen darf und sie sind die einzigen Schüler, die die Waschmaschine bedienen dürfen. Um die Bordwäsche müssen sie sich auch noch kümmern, also auch auf See und dann halt per Hand.

Brücken-Team (Leo und Hannes)
Karten ausradieren und Karten richtig einsortieren! Wir tragen unsere Position nämlich immer in die Karte ein, aber natürlich nur mit Bleistift. Eine der wichtigsten Aufgaben an Bord. Was wäre passiert wenn seit die Johnny High Seas fährt, niemand die Karten ausradiert hätte. Nobody knows and nobody wants to know it.

Getränke-Team (Anabel, Cle und Jan)
Hier habe ich mir überlegt einfach ein paar Stichpunkte zu den Aufgaben aufzuschreiben: Getränke aus Pumakäfiglast holen; in Kühlschrank stellen; beobachten, ob die eute gescheite Striche machen (man muss immer bei seinem jeweiligen Namen einen Strich machen, wenn man sich ein Getränk aus dem Kühlschrank nimmt und manche Leute kriegen nicht Mal das richtig hin 😉 ); über den Bestand der Getränke Bescheid wissen; Kostenberechnung nach jeder Etappe (wie viel jeder von seinem Taschengeld hinblättern muss).

Foto-Team (Leni, Jasmin und Anabel sowie meine kleine Wenigkeit ;))
Also hierzu kann ich auch einiges erzählen, da ich selber ein Teammitglied im Fototeam bin. Zu unseren Aufgaben gehört: Fotos machen (wobei jeder bei uns gerne immer Fotos mit der HSHS-Kamera machen darf). Dann müssen wir Fotos auswählen, dazu gehört auch alle in die richtige Reihenfolge zu bringen und sie dann umzubenennen, sodass sie in der richtigen Reihenfolge sind. Früher mussten wir auch noch bei jedem einzelnen Foto die Größe anpassen, diese Aufgabe durften wir dann aber netterweise an Land weitergeben, vielen Dank, Mika! Wenn wir damit fertig sind, müssen wir dann einen WLAN-Spot finden und die Fotos hochladen. Zusätzlich organisieren wir ab und zu noch einen Fotoabend und machen eine kleine Diashow. Ich finde, die Arbeit macht viel Spaß und irgendwann kommt man dann auch in den Rhythmus des Umbenennens und funktioniert fast wie so eine Maschine. Alles eine Frage der Übung ;).

Zum Schluss kommt noch ein Team, auf welches ich kleiner Tollpatsch „ab und zu Mal“ auch angewiesen bin, das…

Erste-Hilfe-Team (Johannes, Merle, Hippo, Lara)
Johannes erzählt uns jetzt etwas mehr über das Team.
Im Erste-Hilfe-Team kümmern wir uns um alles, was mit der Gesundheit an Bord zu tun hat. Dazu gehört die Wundversorgung, Wundkontrolle (auf See besonders wichtig, da eine kleine Wunde, die zu lange vernachlässigt wird, schnell zum Problem werden kann), die Dokumentation der Körpertemperaturen unserer Mannschaft, das Verfassen von „Bettelbriefen“, in denen wir Behörden versuchen davon zu überzeugen, dass wir an Land und auf See verantwortungsvoll mit Covid umgehen und noch vieles mehr. Das kann manchmal schon ne Menge Arbeit werden, weshalb Merle und ich uns darüber freuen, seit Kuba von Hippo und Lara unterstützt zu werden. Zu unseren Aufgaben gehört auch, für alle Verletzten mitzudenken und beispielsweise für sie auf Wanderungen Aquapflaster mitzunehmen. Merle und ich machen zudem alle Covid-Schnelltests.

So meine Freunde, das war es soweit von mir und den ganzen Teams. Normalerweise wechseln wir die Teams auch ab und zu, es gibt aber schon ein paar, die sozusagen die „Urmitglieder“ sind und schon fest mit ihrem Team verankert sind. Es kommen auch immer Mal neue Teams dazu bzw. es werden welche aufgelöst. Ich finde, jedes Team ist wichtig und ich bin all meinen Mitseegler*innen für das, was sie tun, sehr verbunden. Wir sind eben alle aufeinander angewiesen. Eine Mannschaft eben!
Valerie

Grüße:
Ich grüße erstmal meine liebste Mami (damit die nicht wieder eifersüchtig ist) und Papi und Maxi ich freue mich sehr, endlich mal wieder die Chance gehabt zu haben, zu telefonieren und bald können wir auch wieder persönlich reden. Macht euch schon mal darauf gefasst, dass es bei euch bald wieder etwas lauter wird.;) Dann grüße ich noch Lea Bea, merci beaucoup für deinen Brief, das war megalieb von dir, danke nochmal (aber das Konfetti hättest du dir sparen können ich musste danach den kompletten Boden kehren XD)
Ach ja und Tante Birgit wollte ich noch sagen, dass ich jetzt schon sehr gehypt auf unsere Spritztour mit dem coolen, schicken, neuen Roller bin. Sonst grüße ich nochmal alle, die sich gegrüßt fühlen wollen. Fühlt euch damit gegrüßt…hhehehe…!
Jasmin grüßt Martina aus der Schwiebusser.
Leni grüßt Theachen, Jana, Merle und Ninilein.
Julius grüßt seinen kleinen Scheißer.
Leni grüßt Laris Vater und freut sich auf den Segelurlaub.
Lara grüßt Lenis Vater und freut sich auf den Segelurlaub.
Lara grüßt Lea „Herzlichen Glückwunsch fürs Praktikum, bin neidisch!!!“
Wir Wellenbrecher grüßen die deutschen Mädels vom Wasserfall.
Johanni und Lara grüßen Lutz vom Strandbad Schliersee und Ben und Jerry (Häagen-Dazs could never)
Selma grüßt die liebe Familie: „Bald müsst ihr mich wieder ertragen, ist nicht mehr lange…“
Anabel grüßt Nuki: „Vielen Dank für die Fotos und den Ring, hab mich sehr gefreut hab dich lieb Schwesterlein“, ihre Familie: „In sieben Wochen kann ich euch endlich wieder nerven 😉 Hab euch lieb!“, Yuna, Miri und Emma: „Freue mich, euch bald wieder zu sehen und in Kalle zu chillen!“ und noch ihre Großeltern: „Ich hoffe, ich kann euch trotz Corona besuchen wenn ich wieder da bin, hab’ euch lieb!“ und Grüße an meinen Hund und meine Katzen.
Hannes grüßt Maxi Schu, Nathalie, Moritz K mit Familie, Mama, Papa, Clara und Noah und Christian Beemelmans. Und zum Schluss „EL CAPITANO“ Christian!!!!!!


20. März: Neue Bilder von der HSHS – Die HSHS 20/21 auf Kuba

Von Wellenbrechern und Nebelgeistern

Datum: 19. März 2021
Position: 15°03.440’N, 061°06.462’W, Martinique
Wetter: sonnig, vereinzelt Schauer
von Jan

Moin und da bin ich wieder. Wir liegen ja im Moment noch in Martinique im Hafen und hatten gestern unseren Ausflugstag. Zwei Gruppen waren unterwegs. Eine Gruppe unternahm eine Wanderung auf den Vulkan Montagne Pelée und eine andere Gruppe, zu der ich gehörte, genoss eine Rundtour über die kunterbunte Insel. Ich erzähle so ein bisschen über die Rundtour, weil ich ja dabei war und danach kommen ein paar kleine Fragen, die ich an die „Wanderer“ gestellt hab, damit ihr (und natürlich auch ich) auch einen kleinen Eindruck davon bekommt, wie es dort war.

Genau, also wir sind im Gegensatz zu denen, die wandern waren, morgens ganz normal aufgestanden. Die „Vulkangruppe“ wurde nämlich um 5:45 Uhr geweckt. Wir haben dann morgens entspannt gefrühstückt und haben die Messe noch etwas aufgeräumt und Anselm durfte noch ein bisschen malen. Wir wurden dann um 8:30 Uhr mit zwei Bussen abgeholt und sind losgefahren. Als ersten Stop sind wir zu einer sehr schönen Kirche gefahren, von der man auch einen sehr schönen Ausblick aufs Wasser hatte und auf ein kleines Dorf. Dann sind wir weiter gefahren mit einigen ganz kurzen Zwischenstops, sodass uns z.B. Kaffeebäume am Straßenrand gezeigt werden konnten. Nach einiger Zeit sind wir inlandig in den Regenwald gefahren, wo wir einen Stop an einem kleinen Bach gemacht haben, wo wir von den Guides Saft und Chips bekommen haben (YYYaaaiiiii…!!). Nach so ca. 15 Minuten sind wir dann weitergefahren zu einem lokalen Restaurant, zu dem ein Weg zu einem Wasserfall gehört. Bis auf vier Leute, die gesundheitlich bedingt nicht den Weg entlanglaufen konnten, ist der Rest aufgebrochen. Der Weg bestand aus einer sehr langen „Treppe“, die quer durch den Urwald führte. Nach den ersten ca. 200 Treppenstufen kam ein kleiner Bach, an dem ich wieder umdrehen musste, weil ich Probleme mit meinem Knie habe und ansonsten den Weg nicht zurück geschafft hätte.

Aber naja, dafür haben Robert, Niko und ich uns mit einem der Fahrer sehr viel unterhalten, was sehr interessant war, denn er hat ein bisschen über die Beziehungen zwischen Martinique und Frankreich erzählt. Das war schon echt sehr sehr cool, einen Local darüber reden zu hören, wie er sich fühlt. Nach einiger Zeit sind die anderen wieder zurückgekommen und sie haben erzählt, dass es super schön war und dass man durch eine Höhle laufen musste, in der man bis zur Hüfte im Wasser stand. Als alle dann wieder da waren, sind wir ein Stück zu einem Eiswagen gefahren, an dem es superleckeres, selbst gemachtes Eis gab und dort haben wir dann alle ein Eis bekommen. Von dort sind wir weiter nach Saint Pierre gefahren. Dort haben wir uns die Ruinen eines alten Theaters angesehen, welches, wie das gesamte alte Dorf, bei dem Ausbruch des Montagne Pelée weitgehend zerstört wurde. Von dem Theater konnte man auch das Gebiet des alten Gefängnisses sehen, indem der einzige Überlebende des Unglücks war. Nach der Besichtigung sind wir noch ein Stück in das Dorf reingefahren und hatten dann eine halbe Stunde freien Landgang, da sind wir dann ein wenig durch die Straßen geschlendert.

Als alle wieder da waren sind wir in Richtung eines Vulkansandstrandes aufgebrochen. Als wir angekommen waren, war es ein sehr bizarres Bild, denn der Strand war tief schwarz, was sehr ungewohnt aussah. Die Wellen allerdings, die dort waren, kamen uns sehr bekannt vor. Wir haben uns alle umgezogen und sind ins Wasser gelaufen, nur um wieder von einer Welle umgeschmissen zu werden. Es war sehr lustig. Wir sind dann knapp 1½ Stunden dort schwimmen gewesen und haben einfach die Zeit genossen. Als Stefan uns dann aus dem Wasser geholt hat, haben wir uns schnell umgezogen, damit wir noch freien Landgang in Fort de France bekommen. Das haben wir dann auch geschafft. In der Hauptstadt sind wir dann zu einem Frozen-Joghurt-Laden gegangen. Der war zwar teuer, aber echt sehr, sehr lecker. Anschließend sind wir dann ganz entspannt zurück zum Schiff gelaufen. Dort haben wir die andere Gruppe wiedergesehen und ein bisschen herumgescherzt, wessen Ausflug nun besser war. So, das war mein Tag und jetzt kommt noch das Interview mit der anderen Gruppe.

Wie war die Aussicht von dort oben?
Wahnsinn…sehr geil, richtig wilder Nebel…!!!!!! Ronja meint, da waren richtig geile Berge aus Nebelbänken und wenn man es geschafft hatte im Sprühregen die Augen auf zu machen, konnte man die Nebelschwaden beobachten, wie sie vorbeizogen.

War es dort angenehm zum Wandern?
Gemeinsame Meinung von Ronja und Raphael: Am Anfang war es sehr angenehm, weil es schön kühl war und nicht zu heiß. Sie meinten aber auch, dass es am Ende angefangen hat zu schütten, wie sonst was und das anfangs sehr unangenehm war. Letztlich hat es jedoch gute 1½ Stunden durchgehend geschüttet, sodass wir ziemlich schnell bis auf die Haut komplett durchnässt waren, es jedoch so warm war, dass das dann auch nichts mehr ausgemacht hat.

Gab es Besonderheiten?
Lara meinte, dass die gesamte Wanderung sehr besonders war. Die Strecke und die Natur um sie herum waren einzigartig, besonders und unglaublich schön.

Wie war das Gefühl auf einen Vulkan zu steigen?
Als ich Clara gefragt habe, sagte sie, dass sie nicht richtig darüber nachgedacht hat und es einfach für sie eine ganz normale Wanderung war, bis auf die Zeit, wo sie an der Abbruchkante entlanggelaufen sind. Das fand sie sehr beeindruckend.

Wie war die Flora und Fauna?
Raphael hat drauf geantwortet, dass der gesamte Berg über und über dicht mit Pflanzen bewachsen war und nur der schmale Weg nicht grün war. Außerdem gefielen ihm die uralten Baumfarne, die überall am Wegesrand standen. Zur Fauna meinte er, dass er in einem Gebirgsteil ein sehr interessantes Vogelgezwitscher gehört hat, was ihn an das Vogelgezwitscher im Film „Die Tribute von Panem“ erinnert hat, da es irgendwie bedrohlich, aber eben auch extrem schön war. Außerdem schloss Ronja an, dass überall dicke, braune, haarige Raupen waren.

So, damit verabschiede ich mich für heute von See und hoffe, dass es allen, die das hier lesen, gut geht und dass euch nicht zu langweilig zu Hause wird. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass uns hier wahrlich nicht langweilig wird. Außerdem grüße ich meine Familie und hoffe, dass wir uns bald wiedersehen!
Jan


20. März: Neue Bilder von der HSHS – Die HSHS 20/21 auf Kuba