Hände weg vom Steuer!

Datum: 10. Februar 2021
Position: 22°07,6’N, 080°27.4’W (auf Reede vor Cienfuegos)
Wetter: bewölkt, heiß
von Selma

Es sind nun vier Monate der Reise vorbei. Drei ungewisse und aufregende liegen noch vor uns. Mit der schnell vergehenden Zeit, wird einem langsam klar, dass mit Beendigung der Zeit auf Kuba die Heimreise angetreten wird. Es geht Richtung Osten! „Es sind noch 3 Monate, da kann noch so viel passieren. Denk doch nicht schon über die Heimreise nach!“ Gleichzeitig sind es aber auch nur noch 87 Tage und wir wissen alle, die Zeit versegelt am schnellsten, wenn es am schönsten ist.

Nicht mal 12 Stunden nach der Vollendung von Fredos Blog-Eintrag haben wir gestern vor Cienfuegos geankert. Das Manöver war gegen halb sechs und wurde somit von der B-Wache gefahren. Da lag ich bereits wieder in meiner Koje und hörte es nur ein paar Mal ordentlich ruckeln. Vorher war ich noch die entspannteste 0-4 Wache gegangen, die ich je hatte. Wir waren so nah an Land, dass uns Großwetter erspart blieb und Ausguck gehen wurde uns vom Brückendach gestattet. Von dort aus hatten wir einen traumhaften Blick auf die Sterne und das nächtliche Kuba. Besonders groß ragte der uns allen bekannte „Große Wagen“ am Himmelszelt hervor, den wir hier aber verkehrt herum sehen, was mich anfangs schon ziemlich irritiert hatte. Natürlich war unser Blick aber nicht nach oben, sondern nach vorne gerichtet, um Tom, unserem Steuermann, Lichter wie Leuchttürme oder Fahrzeuge zu melden.

Und es wurde noch besser: Jonne und Caspar brachten uns warmen Kakao nach oben, den wir hinten am Ruderstand schlürften. „It was a vibe!“ In jener Nacht war es so „kalt“, dass wir sogar in Hoodies und Jogginghosen froren. Um euch zu schocken: Es hatte um die 24°C. In Deutschland laufe ich bei solchen Temperaturen in T-Shirt und kurzer Hose herum. Wenn man sich einmal an tropische Temperaturen gewöhnt hat, wird einem eben auch leicht kalt, sobald die Sonne „hasta luego“ sagt und still und leise hinter´m Horizont verschwindet. Vor uns erstreckte sich leuchtend und blinkend Kuba. Genau die Insel, auf die ich mich die ganze Reise lang so gefreut hatte. Es vergingen Monate voller Hoffen und Bangen. Lässt Corona es zu, dass wir Kuba überhaupt anpeilen werden können? Als in Grenada die Routenplanung vorgenommen wurde, war ich schon erstaunt, dass wir tatsächlich nach Kuba aufbrechen werden. Tage und Nächte vergingen und ohne dass man es merkte, wurde die Meilenzahl immer kleiner. Plötzlich waren es nur noch 500 sm, dann 100 und mit einem Mal ragte wie aus dem Nichts grünes Festland aus dem Nebel heraus und die ersten brüllten: „SCHLAND IN SICHT!“. Voller Erwartungen, was diese Insel für uns so alles zu bieten hat, fuhren wir in die Nacht hinein. Am Ende unserer Wache waren wir nur noch 5 sm von Cienfuegos entfernt.

Da der Kapitän angeordnet hatte, erst nach Sonnenaufgang in die Bucht zu fahren, schalteten wir die Maschine aus und trieben so dahin. „Hände weg vom Steuer!“, hieß es dann. So übergaben wir um 4:00 die Wache ohne Kompasskurs und berichteten der aufziehenden Wache, dass erstmal kein*e Rudergänger*in gebraucht wird. Glücklich fielen Anabelchen, Anselminsky (Johanni fehlte wegen Backschaft ?) und ich in unsere warmen Kojen und freuten uns mal so richtig auszuschlafen und erst um 12:00 für das Mittagessen aufzustehen.

Tja… falsch gedacht! Morgenstund´ hat Fieberthermometer im Mund! Um 09:00 wurden wir aus den Kojen geholt. Es hieß wir sollten unsere Temperatur von kubanischen Ärzten messen lassen, die dafür extra per Motorboot an Bord kamen. Im Anschluss stand dann wieder unser Lieblingsritual an: der PCR-Test. Mittlerweile ist das aber so zur Routine geworden, dass es sich nicht mehr so schlimm anfühlt, wie damals auf Barbados. Und außerdem erwartete uns an Land noch eine positive Überraschung und wenn ich positiv schreibe, meine ich nicht den Corona-Test. Sondern es war Nathalie, die uns hinter einer Absperrung zuwinkte. Was mehr wie eine Filmszene wirkte, war leider wahr. Wir durften nur auf Distanz durch einen Zaun mit ihr reden. Aber, dass wir sie wiedertrafen, war „mit Abstand“ das schönste an diesem Tag. Jetzt müssen nur noch unsere Testergebnisse negativ sein, dann kann sie uns endlich an Bord besuchen kommen.

Nach dem Mittagessen, das wir alle 36 im Gewächshaus eingenommen hatten, erreichte uns eine weniger erfreuliche Nachricht. Fritzi kündigte eine Mathearbeit an, die nacheinander erst von Steuerbord und anschließend von Backbord geschrieben wurde. Die Gruppe, die gerade nicht in der Sauna (alias Messe) die Klausur schrieb, musste das Deck schrubben. Meine Gruppe war für´s Vorschiff verantwortlich und was passiert, wenn man mir den Wasserschlauch überlässt? Nicht nur das Deck wird ordentlich nass, sondern auch alle anderen die zu ihrem Unglück danebenstanden, das Beiboot und die Kombüse. Johannes kam hochgesprintet und teil, dass ich gerade dabei sei, die Kombüse zu fluten. Wir hatten vergessen der Backschaft Bescheid zu geben, die Kombüsenluke zu schließen. Upsii! Shit happens! Die restliche Zeit bis zur Prüfung hustelten wir noch Mathe und dann ging es auch für uns in die Höhle des (Party-) Löwens Fritzi Schu (sound effect: tam tam tam). Um ja keine Vor- oder Nachteile zu haben, verließ die Steuerbordgruppe über die achternen Niedergänge den Tatort, während die Backborder am Vorschiff auf das Signal von Fritzi warteten, über den Pumakäfig in die Messe zu gelangen. Da sich die Luft in der Messe ordentlich staute, war es trotz offener Bulleyes unerträglich schwül und ich kam mir vor wie in einem Gewächshaus. Um uns die 70 Minuten angenehmer zu machen, fächelte Fritzi uns mit einem Pappkarton frische Luft zu. Diese kühle Brise – wenn auch nur für eine Momentaufnahme – war göttlich. Was ein Luxus ala Fritzi Schu!

Nach dem Abendessen wurden auf dem Vorschiff wieder Whiteboard und Beamer aufgebaut und sich mit Kissen und Schlafsäcken gemütlich gemacht. Alle, die Interesse hatten, konnten nochmal die ersten 3 Teile der Kuba-Doku schauen. Der Regen prasselte auf die Sonnensegel und alle quetschten sich unter die Plane, um noch halbwegs trocken zu bleiben. Das Kinoflair war gelungen!

Heute früh hatten wir dann ganz normal einen Unterrichtstag vor Anker. In Spanisch übten wir nochmal typische Floskeln zur ersten Kommunikation in Kuba und übten diese in Zweiergruppen. Danach hatten wir PoWi bei Raphael, wo wir unsere in den letzten Tagen und Wochen vorbereiteten Vorträge final vorstellen konnten. Jede Gruppe bestehend aus 3 Personen hatte sich zu ihrem Thema Wissen angeeignet und überlegt, wie sie es dem Rest möglichst in einer kreativen Form beibringen konnte. So gestaltete eine Gruppe zum Thema „Bundespräsident“ eine Präsentation mit einer selbstgezeichneten Karikatur, wieder eine andere hatte einen selbstaufgenommenen Podcast über den „Bundestag“ für uns vorbereitet.

In der Mittagspause versteckten sich alle vor der Hitze. Ob unter den beliebten Sonnensegeln, dem „Kühlschrank“, wie die 4er Jungs-Kammer von Hippo und Julius genannt wird oder dem schön gekühlten Pumakäfig, sich sonnen wollte keine*r. Komisch, nicht wahr?! Von Merle und Jan weiß ich aber, dass Mondlicht zum Sonnen völlig ausreicht. „Man muss ja Prioritäten setzen!“ Ansonsten lässt sich nur noch „VIVA CUBA LIBRE“ sagen und macht´s gut!
Eure Selmo…

…die sich für die flachen Witze in diesem Blog entschuldigt, aber nach so vielen Tagesberichten gehen einem auch irgendwann die Ideen aus… 😉

P.S.: Falls ihr euch übrigens Wissen rund um Kuba aneignen wollt oder dieses erweitern möchtet, empfehle ich euch Fredos Blog vom 09.02.2021 oder die Dokus „Geheimes Kuba“ von ZDF Info.

Grüße:
Selmo grüßt ihre Familie und freut sich schon auf´s telefonieren! Ganz besonders Nukipuki: „Du fehlst mir sehr, schwesterherzl.“
Robert grüßt die Familie Eichmann-Prusch und wünscht Melodie nochmal alles Gute zum Geburtstag /Außerdem grüße ich Naschi und wünsche ihm auch nochmal alles Gute zum Geburtstag!!!
Jasmin grüßt Die ganze Schwiebusser 42!! Wir sind wunderbar auf Kuba angekommen und ich bin sehr gespannt, was uns hier so alles erwartet?? ich hoffe der Winter in Berlin ist schön. Liebe Grüße auch nochmal an Ingo Ebert und Danke fürs Kontaktvermitteln??
Apfelsine grüßt Gewürzgurke: „Freu mich auf alle Updates von dir und vermisse dich mucho<3!!“
Fredo grüßt seine Familie. An Mama:“ Ich freue mich, dass es geklappt hat mit Gran Canaria, die Fotos konnte ich leider nicht laden. An Papi:“ Danke, dass du das mit dem Praktikum organisiert hast. An Kathi:“ Such du aus wie es aussehen soll, ich konnte das Foto nicht laden“.
Vali wünscht Julia alles gute nachträglich!!!! „Ich hoffe du hast schön gefeiert Süße ?? (trotz Corona yk..) Oh und ich freu mich mega mal wieder was von dir zu hören ich glaub da gibt es einiges nachzuholen“
So dann gibt´s da aber noch ein paar mehr die ich grüßen muss:
Ich grüße Franzi meine Sicherheitsfrau, Elsbeth meine Elsbeth, Lettiii wir müssen wieder Horrorfilme schauen, Maja I am still searching your sugar daddy, Laura Mausi, Johanna wie ist Physik so ohne mich, Kekemek Eslem, Isaaaaabeeellaaaa, Ilke die Milkte hahahahah Spaß Spaß, Jule geht’s du immer noch gerne in die Schule ach nee stimmt online schooling, Lea Bauer von dir hab ich auch ewig nichts mehr gehört und zur guter Letzt Sara ich sag dir hier ist es so heiß wie in der Sahara hahahah
Anabel grüßt ihre Eltern, „Ich hoffe die beiden Chaoten zuhause sind nicht zu anstrengend! Hab euch lieb!“ und ihre Großeltern, „Ich vermisse euch und hoffe, dass ihr trotz Corona nicht zu viel Langeweile habt. Aber ihr könnt ja den Blog hier lesen ??. Hab euch lieb!“ und an die beiden Chaoten zuhause, „Brennt das Haus nicht ab!“

Land in Sicht! Es dürfte Kuba sein…

Datum: 8. Februar 2021
Position: 21°21,4‘N, 079°58,3‘W; 55 nm bis Cienfuegos/Kuba
Wetter: Luft 27,5°, Wind ENE, 2-3 Bf
von Fredo

Heute während der 12 – 16 Uhr Wache ist Kuba sichtbar geworden und Jan hat seinem Steuermann das Land gemeldet. Da fragt man sich doch, was für Abenteuer auf uns warten. Was stellst du dir eigentlich unter Kuba vor? Ich hatte, um ehrlich zu sein, nicht so richtig Ahnung davon, wie Kuba aussehen wird. Ich wusste nur, dass es coole alte Autos wie bunte Käfer gibt, dass Spanisch gesprochen wird und dass es eines der letzten kommunistischen Länder der Welt ist. Doch was bedeutet das jetzt eigentlich? Keine Ahnung, vielleicht einfach nur das, und es wird wie all die anderen Stopps ein toller Ort zum Entdecken. Wie Teneriffa europäisch geprägt mit hohen Bergen zum Wandern, wie Grenada voller Urwald mit der schönsten Stadt der Karibik und einer beeindruckenden Unterwasserwelt, wie Barbados die englisch/amerikanische, teure, bebaute Urlaubsinsel zum Surfen oder wie Sao Vicente voller Leute, die dir etwas verkaufen wollen, aber auch mit vielen Leuten, voller Pläne und Träume, wie z.B. von Schnee.

Kuba war anfangs nur eine Insel wie die anderen. Doch über die Zeit erfuhr ich von den anderen und den spannenden Kuba-Dokus, wie es wirklich um Kuba steht. Man hat mir gesagt, es sieht wie in der DDR aus, nur in der Karibik. Nun… das hat mich jetzt nicht wirklich weitergebracht, was soll ich mir darunter jetzt vorstellen? Eine Art Stasi, die alles überwacht, was gesagt wird, einen kommunistischen Herrscher… aber eine Mauer gibt es mit Sicherheit nicht, aber so wirklich konnte ich mir darunter immer noch nichts vorstellen. Fangen wir also weiter vorne an. Wie auch heute Abend schauen wir seit einer Weile Dokus über Kuba. Unter allen nord- wie südamerikanischen Ländern, war es Kuba, welches am längsten um seine Unabhängigkeit kämpfte. Diese bekam es erst 1902, doch nur mit der Hilfe der USA. Sie lösten sich von Spanien, ihrem ehemaligen Herrscher (aha, deswegen wird Spanisch gesprochen, die Spanier hatten die Kubaner lange unter Kontrolle), aber dadurch sah sich die USA in der Position, Ansprüche an Kuba zu stellen. Einer davon war, dass sie jederzeit in Kuba einmarschieren dürfen. Davon lösten sie sich erst durch Batista, der erst als Held dastand und die Verfassungen änderte, wodurch die USA keinen Zugriff mehr hatte. Doch dann verbündete er sich mit Kubas Gegner, den USA, und deren Mafia.

Das lief anfangs gut, da sie mit den Casinos Kuba zu einem Urlaubsparadies machten und dadurch die Wirtschaft auf Kuba ankurbelten. Dadurch war das Volk nicht unzufrieden. Nach seiner ersten Amtszeit als Präsident setzte er sich in die USA ab. Doch er kam wieder. Diesmal war die Übernahme nicht friedlich, weil man ihn nicht auf demokratischem Weg gewählt hätte, sondern mit Hilfe seiner Verbündeten aus dem Militär. Er wandelte seine selbst geschaffene Präsidentschaft in eine Diktatur um und verwarf seine geschaffene Verfassung. Die Schere zwischen Arm und Reich wuchs immer mehr und dies rief Aufstände auf den Plan. Diese wurden brutal niedergeschlagen und die Bevölkerung lebte in Angst und Schrecken. Zu dieser Zeit tauchte Fidel Castro auf. Er klagte als Anwalt Batista an, was jedoch durch das Gericht nicht zugelassen wurde. Darauf startete Castro einen Angriff auf eine Kaserne, die man heute noch besichtigen kann. Auch das scheiterte, da sie auf mehr Widerstand trafen, als gedacht. Viele seiner Mitstreiter kamen dabei ums Leben. Er wurde gefangengenommen und drei Jahre später freigelassen. Daraufhin floh Castro nach Mexico und kam auf dem, für seine Anzahl an Mitstreitern viel zu kleinen, Schiff „Granma“ zurück. Castro gewann die Revolution am Ende mit nur ca. 500 Anhängern, da er viel Propaganda über das Radio betrieb und trotz mehrerer Schlachten, in denen er sogar in Unterzahl kämpfte, nicht zu schnappen war. Batista floh und Castro übernahm die Macht. Castro und die USA bekamen durch die Verstaatlichung der Fabriken in amerikanischem Besitz ein immer schlechteres Verhältnis. Castro suchte sich Hilfe bei der Sowjetunion und baute mit seinem Bruder Raul und seinem Mitstreiter Che Guevara einen sozialistischen Staat auf. Dies führte so weit, dass Kuba zeitweise Stützpunkt für Atomraketen der Sowjetunion wurde, was zu einem dritten Weltkrieg hätte führen können. So viel zur chaotischen Geschichte Kubas mit jeglichen Staatsformen.

Heutzutage herrscht Fidel Castros Bruder Raul in einem immer noch sozialistischen Staat mit einer Art Stasi, welche sich CDR nennt. Kuba scheint, wie ich aus Erzählungen auf dem Schiff mitbekommen habe, z.Zt. wegen der Coronakrise an einer Lebensmittelknappheit zu leiden. Sogar der Rum und Tabak sind knapp. Was soll ich mir jetzt für ein Bild von Kuba machen? Ein heruntergekommenes, armes Land? Ich glaube nicht. Es wird anders als unsere bisherigen Ziele sein, doch ich bin mir sicher, es wird spannend sein. Ja ich bin mir aber auch sicher, dass man auf einige Probleme stoßen wird, doch ich hoffe, sie werden Lösungen für ihre Probleme finden. Ich freue mich schon auf die einzigartige Landschaft und verschiedenen Städte, von denen ich gehört habe. Wie zum Beispiel die Stadt Havanna oder die Landschaft im Osten der Insel, welche wunderschön grün sein soll. Ich habe auch gehört, dass die Kubaner super gastfreundlich sind.

So, jetzt nach dem wir etwas durch die Zeit gesprungen sind, geht es erstmal um den Alltag an Bord. Am Samstag war ziemlich viel los, denn die eine Hälfte ging wie gewöhnlich Wache und die anderen hatten Unterricht. Anschließend mussten wir noch Großreinschiff machen, was zu nicht so toller Stimmung führte. Doch die Stimmung verbesserte sich, als das Deckwaschen sich in eine kleine Wasserschlacht verwandelte. Danach durften Valerie, Noah und ich direkt mit der Wache bis 20 Uhr weiter machen. Am Abend haben wir Ice Age geguckt. Also ein fast normaler, aber vollgepackter Samstag. Der Sonntag sollte etwas ruhiger für die Steuerbordhälfte sein, da wir dort frei von Wache und Unterricht waren, doch er begann damit, dass wir den Klüver 3 und den Schoner geborgen haben, da wir keinen Wind mehr hatten und wir unter Maschine den Zeitpunkt unserer Ankunft auf Kuba besser würden kontrollieren können. Wir würden normal heute Abend ankommen, doch unser Kapitän möchte aus verständlichen Gründen nicht im Dunkeln in den Kanal, der uns zu unserer Ankerstelle führt, fahren.

Danach hatten wir bis zum Kaffee erstmal Freizeit, doch die meisten haben für Mathe gelernt, da wir diese Woche noch eine Arbeit über ganzrationale Funktionen schreiben. Ab dem Kaffee hat sich Friederike noch etwas mit uns hingesetzt und uns bei Mathe geholfen, falls wir noch Tipps brauchten. Dann haben Ronja, Merle, Anselm, Jonne und ich ein Proviantteamtreffen abgehalten, in welchem wir das Essen für die nächste Woche planten. Dabei zeigten sich die Verwandten unserer Freunde, der Delfine aus der Biskaya. Ach ja, bevor ich es vergesse: Wir haben seit Sonntag eine Taube an Bord, die Ringe mit Nummern an den Beinen hat, also jemandem oder zu etwas gehört. Wir füttern sie mit Hafer und etwas Wasser ein bisschen durch, doch als Dank hinterlässt sie nur ein paar Flecken auf dem Deck, dabei hat sie soviel Meer, das sie als Klo nutzen könnte. Nach dem Abendessen haben Anabel und ich uns an einer Linzertorte für Hippos Geburtstag versucht. Wir starteten damit, dass wir uns erst ans Rezept hielten, doch als der erste Teig zu flüssig und zu wenig war mixten wir wild noch etwas von den Zutaten dazu. Danach mussten wir das Muster für die Linzertorte legen. Wir versuchten den Teig auszurollen und zurecht zu schneiden. Allerdings riss die Rolle allen Teig mit sich und das Schneiden hat auch nicht so gut funktioniert. Also formten wir die Linien für das typische Linzer Gitter per Hand. Es entstand ein Wettbewerb, wer ein schöneres Muster legen würde. Ich muss einräumen, dass Anabel ein schöneres Muster gelegt hat (das darf ihr keiner verraten, dass ich das eingeräumt habe ??!). Doch ich kann stolz behaupten, dass meiner goldbrauner geworden ist, da ich mehr Eiweiß darauf gestrichen habe. Als wir fertig waren sah die Küche wieder wie vor dem Aufräumen aus.

Am nächsten Tag hatten Merle, Nico und ich Backschaft. Es lief ganz gut mit der Backschaft, wir waren schnell mit allem fertig und Thomas beriet uns beim Würzen der Käsesahnesauce. Zur Freude von Anabel und mir kam die Linzertorte zu Kaffee und Kuchen echt gut an. Der Abend gestaltete sich als etwas anstrengender, da wir die Kombüse nochmals richtig gereinigt haben, falls die kubanischen Behörden während unserer Einklarierung an Bord kommen würden. Siggi hat uns nämlich berichtet, dass vor zwei Jahren das Schiff stillgelegt wurde, da die Kombüse nicht richtig sauber war und sie die Kombüse einen Tag lang reinigen mussten. Nun haben wir festgestellt, dass die Schneidemaschine richtig glänzen kann und ich glaube, Kuba steht nichts mehr im Wege. Dann haben wir zum Abschluss noch den letzten Teil der Kuba-Doku geschaut. Nun sitze ich hier und schreibe all dies runter.

Lasst uns nochmals zum Abschluss von oben auf das Schiff schauen und uns die typischen Abläufe anschauen. Wir würden über den Tag die aufziehenden und abziehenden Wachen beobachten, welche unter sich rotieren und regelmäßig zur Brücke gehen um Wetter und Position aufzuschreiben. Wenn wir in den Aufbau zoomen würden, könnten wir die Messe sehen, die sich mit Leuten füllt, die etwas essen, die Unterricht genießen oder einfach ihre Zeit dort verbringen. Man könnte auch die Backschaft sehen, welche das Essen zubereitet und zwischen Messe und Kombüse hin und her läuft. Doch man würde auch eine andere Gruppe sehen können, die sich nach dem Kaffee in Richtung Seegarten bewegt und abends gegen 20.00 Uhr in Richtung Proviantraum und dann schleppend zurück in die Kombüse. Es handelt sich hierbei um das Proviantteam bestehend aus Ronja, welche alles leitet, Merle, Anselm, Jonne und mir. Wir machen, wie bereits berichtet, den Essensplan und verwalten den Proviant. Wir mussten auf Grenada für sechs Wochen proviantieren, da man auf Kuba wohl schlecht an Nahrungsmittel kommt. Wir versuchen die zu rationierenden Dinge einzuteilen. Dies sind bspw. Cornflakes (nur Seemannssonntag (Donnerstag oder Sonntag), Milch mit maximal 10 l pro Tag und Nutella (wieder auch nur Seemanssonntag und Sonntag). Damit wir den Überblick nicht verlieren, schreiben die Backschaften eine Verbrauchsliste, die wir digitalisieren müssen. Damit die Backschaften überhaupt Lebensmittel zum Kochen haben, besprechen wir mit ihnen zur Kaffeezeit die Mahlzeiten für den nächsten Tag. Das Frühstück ist immer das gleiche, es sei denn jemand macht Pancakes oder Porridge oder es ist Seemanssonntag bzw. Sonntag. An diesen Tagen gibt es Besonderheiten, wie z.B. Nutella, Ei oder Cornflakes. Das Abendessen dient teilweise als Resteverwertung. Manche machen aber auch sowas wie Pizza?? Zu Mittag setzt dann immer unser Essensplan ein. Am Abend holt das Proviantteam die Sachen, die nicht im Kühlschrank oder Gefrierschrank in der Kombüse oder in den Backskisten der Messe sind, aus der Last. Das sind überwiegend Konserven, Milch, Erdnussbutter, Reis und das tiefgekühlte Fleisch. Das wars jetzt von mir, und falls man uns sucht, ein heißer Tipp: Kuba.
Fredo!

Grüße:
Fredo grüßt seine Familie und Freunde „Ich vermisse euch! Hab euch lieb!“
Lana wünscht ihrer Mama und ihrem Opa alles Gute zum Geburtstag!!!
Hippolyt dankt allen Leuten, die an seinen Geburtstag an ihn gedacht haben! Außerdem dankt er seinen Eltern und Großeltern für die schönen Karten und das Geschenk!
Clara grüßt alle, die mal von ihr gegrüßt werden wollen
Vali grüßt Nico, Johannes, Timo; Muri und Vali. „Wie geht’s euch Leute ich bin jetzt 16 und hab mehr Möglichkeiten, wie sieht´s aus mit Camping 2021? Soweit das unter Corona möglich ist natürlich. Meldet euch mal bei mir! (dich ausgeschlossen Timo du bist echt gesprächig ??)“ „Oh und ich grüße meine Familie also Mama, Papa und Maxi: Eure Karte war ja mal der Hammer und jetzt hat auch Papa mal was geschrieben jetzt fehlst nur noch du Max ??“
Selma wünscht ihrem coolen Patenonkel Volker Happy Birthday! „ich hoffe du hast einen tollen tag und kannst schön feiern mit leckerem Kuchen :)! Grüß Agnes und Simon und natürlich Mori von mir. Ich freu mich schon ihn kennenzulernen!“
Anabel grüßt ihre Eltern und ihre Großeltern.
Konstanze grüßt ihre Mutter: „Alles Gute zum Geburtstag!!! Ich hoffe dir gefällt mein nachträgliches Geburtstagsgeschenk…“
Timana grüßt ihre Geschwister: „Fragt nicht, wieso…!“
Lara grüßt Frau Weckauf
Ronja: Immer schön rationalisieren….ääääh rationieren Leute!
Raphael grüßt von ganzem Herzen Piefke, Ma und Pa. Der nächste große Traum ist in Erfüllung: Kuba! Wir sind da und nach einer viel kürzeren Quarantänezeit, als die bisherigen, geht´s bald auf Erkundungstour. Schade, Pa, ich hätte mich so sehr gefreut, mit dir auf Kuba bei leckerem Rum eine schöne Zigarre zu genießen. Aber wer weiß und wir holen das dann ohne Kuba daheim nach!