Irgendwie nach Martinique!

Datum: 8. März 2021
Position: 16°41,2´ N, 063°18,5´ W, Guadeloupe/Saint Kitts
Wetter: sehr warm, Wind 4-5 Bft.
von Leonard

Der gestrige Tag begann, wie an Sonntagen üblich, mit einem Sonntagsfrühstück, doch heute gab es die Fake-Nutella aus Barbados, weil die gute bereits leer war. Naja, Essen ist ja nicht alles. Zudem gab es am Morgen mal wieder eine ewige Diskussion, ob man an einem freien Tag zu den Mahlzeiten pünktlich kommen müsse, wie man es ja von zu Hause eigentlich nicht anders kennt. Segel gesetzt haben wir leider immer noch nicht, da der Wind zu schwach ist. Also fahren wir gerade mit Maschine 5 Knoten, also 5 Seemeilen pro Stunde und das auch ausnahmsweise in die richtige Richtung, nach Osten. Dafür haben wir ja vor kurzem ordentlich Sprit gebunkert. Wie es aussieht, könnten wir dadurch etwas früher in Martinique ankommen, aber macht euch keine falschen Hoffnungen, denn bei unserer Reise ist nie etwas sicher und während Corona erst recht. Momentan haben wir zudem immer mal wieder Land in weiter Ferne in Sicht: erst Kuba, dann Jamaica, die Dominikanische Republik, Puerto Rico und dann die Virgin Islands. Das bedeutet Foto machen und weiterfahren – machen die Influencer ja auch so. Ansonsten war es ein sehr chilliger Tag mit Musik und Sonnenuntergang, was das Spanisch Vokabeln Lernen deutlich angenehmer macht als im kalten Deutschland mit Heizung auf Stärke 5.

Heute ist Montag der 8. März und in genau 2 Monaten ist unsere Reise schon zu Ende, zumindest wenn man davon ausgeht, dass uns kein Segel mehr reißt, wir kein Diesel-Problem mehr haben und der deutsche Gesundheitsminister Spahn Deutschland nicht zu einem Risikogebiet macht – eine sehr optimistische Vorstellung. Aber lasst uns mal wieder ernst werden, denn in den letzten fünf Monaten ist so viel passiert, was andere in drei Jahren nicht erleben und man realisiert nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Es ist sicher eine der schönsten Zeiten meines Lebens, trotzdem freue ich mich unglaublich auf zu Hause.

Heute Morgen haben wir dann endlich alle zusammen die Segel gesetzt: Großsegel, Schoner, Fock und Klüver. Nun versuchen wir mit den gesetzten Segeln Strecke nach Süden zu machen, dies tun wir aktuell mit 4-5 Knoten. Zum Mittagessen gab es heute Pizza und nachmittags einen Käsekuchen – großes Lob an die Backschaft. Ansonsten war heute ein anstrengender Unterrichtstag, denn schulisch haben wir zur Zeit viel mit Präsentations-Vorbereitungen zu tun. Mehr ist heute nicht passiert und wir freuen uns alle total auf Martinique und hoffen, dass wir auch an Land kommen – endlich wieder europäisches Netz und europäisches Essen, auch wenn es in der Karibik auch sehr gut war. Die Stimmung ist weiterhin gut, bis dann!!!
Leo

Grüße:
Raphael grüßt ganz herzlich Elena, Alec und Carlo: Wünsche dir, Elena, nachträglich alles Gute zu deinem Geburtstag am vergangenen Sonntag. Ich hoffe, ihr hattet einen wunderschönen Tag zusammen und hoffentlich auch mit dem Rest der Familie. Ganz liebe Grüße auch an sie alle. Habe auch an euch gedacht, als wir an Jamaica vorbeigesegelt sind. Leider nur vorbeigesegelt, aber immerhin!
Vali grüßt Maxischuh, mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen hehe.
Johannes grüßt die Klasse 10c des GYMB 🙂 „Ich befürchte, dass ich sogar mitten auf dem Meer mehr Unterricht hatte als ihr… schade.“
Anabel grüßt ihre Eltern.
Lara und Johannes grüßen Ali: ,,rarrrrr!” und miss Covid ,,Himme oarsch und twirrn ois guade zum zwoaten Geburtstag!!!
Lara grüßt ihre Eltern 🙂
Caspar grüßt Felix.

Kurz-Aufenthalt in der Dominikanischen Republik

Datum: 5. März 2021
Position: Santo Domingo, Dom. Republik
Wetter: Luft 33 Grad
von Anselm

Buenos Días aus der Dominikanischen Republik. Heute in der Früh, so um 6:30 Uhr, legten wir in Santo Domingo de Guzmán an. Dies liegt daran, dass wir jetzt vor allem mit Motor weiterfahren werden und hierfür unsere Treibstoffreserven auffüllen müssen. Die Chance, im Hafen Schiffsarbeiten durchzuführen, wurde natürlich genutzt, sodass z.B. die Brassen für die Rah und das Klüverfall enttörnt, eine Antenne auf einer unserer Saling wieder gerichtet und ein defekter Block ganz oben am Schonermast für die Umlenkung unseres Klüverfalls getauscht werden konnten. Santo Domingo, von den Einheimischen auch „La Capital“ genannt, hat 3,4 Millionen Einwohner und liegt am Fluss Ozama. Die Stadt ist 165 Quadratkilometer groß, und da so viele Menschen auf so engem Raum zusammenleben, gibt es eine Wohnungsnot, eine unzureichende Strom- und Wasserversorgung in den Außenbezirken. Die Altstadt „Ciudad Colonial“ ist UNESCO-Weltkulturerbe, denn sie ist voll von Monumenten, schönen, alten spanischen Kolonialbauten, Palästen und vielem mehr. Obwohl wir nicht an Land können und heute auch wieder auslaufen, ist es natürlich spannend, etwas über die Hauptstadt zu erfahren, wenn wir sie schon nicht besichtigen können.

Geschichte der Hauptstadt
Unter dem Bruder von Kolumbus, wurde um 1496 am Ostufer des Río Ozama die Siedlung „La Nueva Isabela“ gegründet. Diese Siedlung wurde jedoch schon 1502 von einem Wirbelsturm erfasst, sodass sie aufgegeben wurde. Daraufhin begann die Besiedlung an der strategisch besseren Seite, der Westseite. Die Bevölkerung der neuen Stadt „Santo Domingo de Guzmán“ nahm rasant zu. 1506 wurde sie zum Bischofssitz und nur 5 Jahre später machte Diego Colón sie zur Hauptstadt des spanischen Vizekönigreichs. Da sich die Eroberer langsam jedoch nach Mexico und Peru verteilten, denn dort gab es große Gold- und Silbervorkommen, geriet die Stadt immer mehr in Vergessenheit und wurde letztendlich von Sir Francis Drake (ein Pirat für die Britische Krone) ausgeraubt und 1586 zu einem Drittel abgebrannt. Durch die Staatsgründung 1844 erhielt Santo Domingo einen leichten Aufschwung und zählte nun 40.000 Einwohner. Diktator Trujillo wollte aus der Hauptstadt, die nun nach ihm benannt war, eine Weltstadt machen. So begann um 1930 die Blütezeit von „Ciudad Trujillo“, jedoch stagnierte die Stadtentwicklung bei 400.000 Einwohner erneut, als Trujillo ermordet wurde. Heutzutage beträgt die Einwohnerzahl, wie oben erwähnt, 3,4 Millionen Einwohner.

Faro a Colón
Dies ist das Grabmal von Christoph Kolumbus und damit eines der sehenswertesten Monumente in der Dominikanischen Republik. Das mit Marmorplatten verkleidete Bauwerk liegt östlich außerhalb des Zentrums von Santo Domingo. Das „Heiligtum“ wird immer noch von den weiß uniformierten Marinesoldaten bewacht, jedoch nicht mehr so wie früher. Trujillo veranlasste schon 1929 eine Ausschreibung unter Architekten aus rund 50 Ländern. Letztendlich gewann ein 23-Jähriger Engländer „Joseph Gleave“. 1948 startete der Bau, jedoch wurde die Baustelle, nachdem die Baugrube ausgehoben wurde, stillgelegt. Das Projekt wurde 1987 wieder aufgegriffen und wurde nach 5 Jahren Bauzeit am 12. Oktober 1992 zur Eröffnungsfeier fertig. Zur Einweihung wurden Gliedmaßen von Kolumbus aus der Kathedrale Santa María la Menor zur Grabstelle überführt. Die genaue Geldsumme, die der Bau verschlungen hat, kann nicht genau beziffert werden, jedoch soll sie zwischen 50 & 70 Millionen US-Dollar betragen haben.

So, das war’s jetzt aber mit dem kleinen Geschichtsexkurs über die Dominikanische Republik. Das heißt, mein Blog_Eintrag neigt sich dem Ende zu. Adios amigos. Die Informationen zu meinem Bericht habe ich aus folgendem Reiseführer: Dominikanische Republik individuell reisen, erschienen im Michael Müller Verlag.
Anselm

P.S. Mama ich wünsch dir jetzt schon einmal alles, alles Gute zum Geburtstag, vielleicht ist ja auch meine Postkarte schon angekommen. Auf jeden Fall hoffe ich, du genießt den Tag sehr und kannst wenigstens ein bisschen Feiern.
Leni grüßt ihre Lieblingscousine!!
Selma grüßt ihr liebes Cousinchen, die Franzi und wünscht Happy Birthday: „Ich hoffe, du hast einen tollen Tag und feierst schööön! Grüß die Fam und ich habe dich lieb!“ Ach ja, und Anabel und Leni wünschen dir auch einen schönen Geburtstag, liebe Franzi ??!
Anabel grüßt ihre Eltern, „Selma und Johannes kommen uns übrigens im Sommer in Kalifornien besuchen, nur so zur Info ??. Ich vermisse euch und freue mich darauf wieder mit Mama und Isi spazieren zu gehen und mit Papa zu kiten. Hab euch lieb!“ und ihre Großeltern, „ich habe noch gaaanz viele Sachen von denen ich euch berichten muss, wenn wir mal wieder telefonieren.“
Caspar grüßt Charles, Etienne, Marc et Louis.