Im Bauch des Schiffes

Datum: 29. Oktober 2018
Position: La Coruna
Etmal: –
Wetter: Wasser 16°C
von Jonathan

Hallo ihr Lieben, vielleicht erinnert ihr euch noch: Am Anfang der Reise konnten wir uns Assistentenjobs aussuchen. Hierbei wurde ich zum Maschinenassistenten gewählt und helfe nun den Maschinisten bei Tätigkeiten wie beispielsweise dem Bunkern von Wasser und Brennstoff. Zu meinen täglichen Aufgaben zählt hierbei auch das Lenzen, was bedeutet, dass alles Schmutzwasser, was sich im Schiffsrumpf gesammelt hat, abgepumpt wird.

Heute hat Norbert mit uns einige Aspekte rund um das Thema „Feueralarm an Bord“ besprochen und hierbei haben wir auch die mobile Feuerlöschpumpe getestet. Auch hier war ich als Maschinenassistent gefragt, da die Feuerlöschpumpe seit einer geraumen Zeit nicht mehr gelaufen war und sie zunächst Startschwierigkeiten zeigte. Nun funktioniert sie wieder einwandfrei. Zum Job des Maschinenassistenten gehören übrigens auch nicht so angenehme Tätigkeiten wir z.B das Reinigen der Vorfilter des Fäkalientanks. Aber dank neuer Technik lässt sich auch diese Arbeit als ganz normale Arbeit ansehen, die halt einfach gemacht werden muss.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich am Anfang der Reise – als ich das erste Mal in den Maschinenraum kam – dachte, dass ich dieses Gewirr aus Rohrleitungen und Kabeln nie verstehen würde. Aber nach nur ein paar Tagen und dank der Erklärungen durch auskunftsfreudige und nette Maschinisten war es bald schon gar nicht mehr so kompliziert.

Bis auf die Hauptmaschine, die unsere Schraube antreibt, sind alle Komponenten in unserem Maschinenraum etwas älter, so auch die Hilfsdiesel, die unseren Strom produzieren und ich muss alle zwei Tage auch das Öl peilen und manchmal auch etwas Öl nachkippen. Im Allgemeinen macht es sehr viel Spaß, die Technik des Schiffes zu verstehen und alles von den coole Maschinisten erklärt zu bekommen.
Mit lieben Grüßen, Jonathan

Schäkel versenken

Datum : 28. Oktober 2018
Position: Hafen von La Coruna
Etmal: –
Wetter: kalt und windig
von Max

Ein Tag wie jeder andere: Nach meiner morgendlichen Doppelschicht Hafenwache habe ich eine Mugge Kaffee getrunken und eine Scheibe Brot gegessen. Das Brot war wie immer von der Backschaft des vorherigen Tages für uns gebacken worden. Da heute Sonntag war, konnte ich ordentlich Nutella draufstreichen.

Heute haben wir dann unter Norberts Anleitung das Setzen der Sturmsegel trainiert. Denn wenn diese einmal erforderlich sein sollten, dann sollte das Setzten der Sturmsegel keine komplizierte Herausforderung darstellen. Unsere Wachgruppe, die B-Wache, wurde in zwei Untergruppen geteilt und meine Aufgabe war das Setzen der Sturmfock zusammen mit der A-Wache. Das Setzen der Sturmfock ist für sich genommen keine Herausforderung: Sie wird auf die Baumfock gesetzt, ohne dass diese abgeschlagen werden muss, was die Arbeit erheblich erleichtert. Leider fehlte uns meines Erachtens jedoch noch die nötige Teamarbeit. Nachdem das Segel angeschlagen, gesetzt und wieder abgeschlagen wurde, war die Arbeit getan.

Wie sich herausstellte, war meine Gruppe nicht die einzige mit Anlaufschwierigkeiten. Beim Setzen des Sturmklüvers wurden versehentlich mehrere Schäkel – welche das Segel mit den Schoten verbinden – ins Wasser fallen gelassen. Nachdem alle Segel schließlich wieder verpackt waren, gab es Landgang für uns Schüler. Sogar an Land war der vorbeiziehende Sturm hierbei zu spüren. Um 22:00 Uhr wurde der Wachbetrieb wieder aufgenommen. Diesmal ohne mich, denn die Doppelschicht des letzten Tages gewährte mir eine Nacht durchgehenden Schlaf ohne Hafenwache.
Max Reimer

PS: Justus grüßt seine Familie ganz lieb!