Was für ein Tag!

Datum: 20. Januar 2019
Position: Longo Mai, Costa Rica
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 32°C, kaum Wind
von Tom S.

Der Wecker klingelte heute früh um 06:00 Uhr. Da die Hähne und Hunde sich aber dazu entschlossen haben, bereits ab vier Uhr ein Konzert zu geben, war ich ohnehin schon wach und hörte meine Gastmutter Katalina in der Küche. Außerdem lag ein Spiegelei-mit-Zwiebel-Geruch in der Luft. Als meine Sporthose, mein „Longo Mai“ – Laufshirt und meine Laufschuhe angezogen waren, lief ich in die Küche und deckte für Katalina und mich den Tisch. Warum ich so sportlich gekleidet war? Heute war der Tag des jährlichen „Kolping Longo Mai Race“!

Wie man dazu kommt, bei dieser Hitze durch den costaricanischen Dschungel zu rennen, wissen wir auch nicht. Und dennoch hat die Mehrheit von uns an diesem Lauf motiviert teilgenommen. So trafen sich alle in Yeezys, Sandalen und Wanderschuhen gekleidet um 06:45 Uhr im „Parque“, dem Versammlungspunkt des Dorfes. Robin, Jonathan, Max R., Jacob und ich hatten uns dummerweise nach dem Wegfall des 10km-Laufes für die Distanz des Halbmarathons entschieden. Max S., Hannes, Fynn, Sava, Justus, Jo, Flo, Doreen, Bianca, Marlis, Nathalie, Claudi, Miguel aka. Michi, Severin, Jöl aka. Tom C. und Phil traten für 5 km an.

Um 7:00 Uhr nach costaricanischer Uhr, halb 8:00 Uhr nach deutschem Gefühl, ertönte das Startsignal und alle Läufer (schätzunsweise 120 insgesamt) begaben sich auf die Piste. Trotz der Hitze und des anspruchvollen Terrains (Schlaglöcher, steile Berge, wild verstreute Steine, Wurzeln, Baumstämme und Flüsse) schleppten sich alle HSHS-5km-Läufer nach 30-60 Minuten über die Ziellinie. Bei Robin, Jonathan, Max R., Jacob und mir sah das Ganze noch mal anders aus: Unser Weg führte Berge hoch, Berge runter, durch Flüsse, Bäche, in den Regenwald rein, wieder raus, über Zuckerrohrplantagen und Felder hinweg, über Schotterpisten, für 100 Meter an einer Straße entlang, etc. …. kurz gesagt: kreuz und quer durch Longo Mai und Umgebung.

Auf diesem Weg trafen wir Kolibris, nette Streckenposten, überfahrende und lebende Riesenkröten, Schlangen, Plantagenmitarbeiter, Fotografen, die immerzu plötzlich aus dem Busch kamen, und Affen! Zudem ist erwähnenswert, was für schöne Bilder und Ausblicke uns auf Costa Ricas Landschaft geboten wurden. Trotz dieser ganzen schönen Eindrücke und Momente, überwog die meiste Zeit die unglaubliche Anstrengung, die die heißen Temperaturen, schattenlose Passagen und die bis zu 3km langen Berganstiege verursachten.

Ich, Jonathan, Robin, Jacob und Max R. quälten uns in der Reihenfolge über die Ziellinie. Als alle Läufer heimgekehrt waren, gab es ein kleines Programm, bei welchem Akrobaten turnten und auch wir unsere einstudierten Gesänge („Blau wie das Meer“ und „Cuando mi barco navega“) und Tänze („ClappClapp, ClappSnap“ und „Pump It Up!“) darboten.

Auf eine unglaublich begeisterte Reaktion der Dorfgemeinschaft stießen wir hierbei zwar nicht, wir hatten jedoch selbst sehr viel Spaß bei der Aktion. Während des zweiten Tanzes schmerzten mir dann doch ein bisschen die Beine, sodass ich den Rest des Tanzes im Sitzen verfolgte, was auch ziemlich lustig war. Zur Mittagszeit fand dann eine Tombola statt, bei welcher alle Teilnehmer mit ihrer Startnummer teilnahmen. Von der HSHS-Reisegruppe hatten jedoch nur Bianca (sie gewann ¾ Sportleggings), Michi (er gewann ebenfalls eine Sporthose, gab seinen Gewinn aber weiter an eine Frau aus dem Dorf), Jacob (er gewann einen ganzen Beutel voller Essen), Nathalie (Turnbeutel in Neongelb) und ich (Sportshirt) das Glück von Siegerlosen.

Nach der Verlosung löste sich die Runde langsam auf und alle gingen zu ihren Häusern, um zu duschen und um Mittag zu essen. Jetzt gerade sitze ich in meinem Zimmer und habe Max S., Hannes und Fynn zu Besuch. In diesem Zimmer wohne nur ich, weil wir eine ungerade Anzahl von Jungs dabei haben und ich somit alleine in meiner Gastfamilie wohne (normalerweise sind alle zu zweit untergebracht). Zu um 19:00 Uhr werden wir dann wie immer zum Rancho trailen, wo unser tägliches Treffen stattfinden wird. Im Anschluss ist eine Tanzstunde unter der Leitung Max Steegers geplant. Auf dem Plan steht Paartanz, wahrscheinlich Walzer. I freu mi! Bis bald, mike drop, i´m out!
Tom

PS: Grüße gehen raus an den kompletten Stichling-Clan, die Christmänner (Geburtstagsgrüße an Katharina) und alle Freunde aus HH ©Max S.

Zweiter Weihnachtstag

Datum: 26. Dezember 2018
Position: Grenada
Wetter: sonnig und warm
Etmal: –
von Tom S

Der 26. Dezember fing sehr entspannt an, ging entspannt weiter und endete mit einer Menge Spaß. Nach dem Aufstehen und nach dem anschließenden Frühstück ging das allgemeine Chillen los. Man legte sich in die Sonne, las ein Buch oder hörte Musik, ging immer mal wieder baden und manche schnappten sich das neue SUP, mit welchem zu den Stränden in der Nähe gepaddelt wurde. Gegen 12:00 Uhr sammelte sich die Crew wieder in der Messe und die Backschaft bestehend aus Inja, Locke und Linqui (eig. auch aus Jonathan, der war jedoch den ganzen Tag mit der Reparatur des Schlauchbootes beschäftigt) tischte vorzügliche Wraps mit Salat auf.

Nachdem alles verschlungen wurde, ging das weihnachtliche Entspannen weiter, für einige aber mit einem Ortswechsel verbunden. Sie ließen sich zum Hotel shutteln, wo sie sich an den Pool legten oder an die Bar setzten, um einen „Mocktail“ (dies sind Cocktails ohne Alkohol) zu genießen 😉 Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Schüler rüber an Land und um 18:00 Uhr traf sich unsere ganze Gruppe – inklusive Kapitän – bei Tisch, um dem „Local Foodfestival“ beizuwohnen. Dort war für jeden etwas dabei und es herrschte eine super Stimmung.

Diese wurde immer besser, als eine Liveband anfing zu spielen. Immer mehr Leute begaben sich auf die Tanzfläche und es wurde bis in die Nacht getanzt. Vom Tanzen erschöpft und glücklich wurden wir dann gegen 23:00 Uhr wieder zur Johnny geshuttlet, wo langsam aber sicher wieder Ruhe einkehrte. Abgesehen von 1-2 Schülern, die zu viele Mocktails getrunken hattenik, legten sich alle in ihre Koje oder spannten auf dem Vordeck ihre Hängematten auf. So endete ein gechillter zweiter Weihnachtstag und wir blicken mit Freude auf die vor uns liegende See Etappe in Richtung San Blas Inseln.
Euer Tom

P. S.: Grüße gehen an meine Schwester, meine Mama, mein Papa, meine Oma, meinen Opa.
Am die Christmänner und zu guter Letzt an meine Klasse. Guten Rutsch!