Erstes Mal Spanisch, Vektoren und gutes Wetter

Datum: 29. November 2018
Position: 24° 32,0’ N, 020° 17,6‘ W
Etmal: 140 sm
Wetter: 23°, Wind NNE, 4 Bft.
von Max

Der vierte Tag auf dem Atlantik fing ganz entspannt an: Die mächtigen Wellen des Meeres wogen uns aus den ruhigen Schlafstunden der Nacht und brachten uns zum alltäglichen Frühstück. Meine Lieblingsbackschaft – bestehend aus Justus, Hannes und Tom S. – tischte auf und verschaffte der Besatzung einen guten Start in den Tag. Für die Steuerbordgruppe stand heute wieder Unterricht und damit auch die erste Stunde Spanisch auf dem Programm. Für viele Schüler, einschließlich mich, war es die erste Spanischstunde überhaupt und so gingen wir unwissend in den Unterricht. In den darauf folgenden 90 Minuten führte uns Claudi in eine völlig neue Sprache ein und gab uns tolle erste Einblicke in die spanische Sprache. Wir lernten erste einfache Grundlagen und durch eine Runde „Schiffe versenken“ auch die spanischen Zahlen: „Está un barco en la región de seis y doce?“ „Claro, que sí.“

Zur Mittagsbackschaft zauberte uns die Backschaft Labskaus mit Spiegelei auf die Teller. Am Nachmittag standen dann Politik/Gesellschaft und Physik auf dem Stundenplan, sodass wir noch etwas über Vektorrechnung (die sich gut anhand von Segeltheorie zeigen lässt) und später dann etwas über Gruppendynamiken lernten. Mit der immer fröhlichen Nathalie diskutierten wir über verschiedene Gruppentypen und die Rollenverteilung in einer Gruppe. Dieses Thema wurde durch eine sehr hitzige Schülerbesprechung einige Tage zuvor veranlasst, die nicht im Sinne aller verlief.

Am späten Nachmittag war die Unterrichtsgruppe dann befreit und konnte das schöne Wetter an Deck genießen. Ich legte mich mit meinem Buch in die Sonne und ließ den Tag langsam und schön ausklingen. Und so gleiten wir weiter an Bord der Johann Smidt über den Atlantik in Richtung Martinique. Ich grüße meine Familie, alle meine LehrerInnen vom Christaneum und meine lieben Freunde aus Hamburg sehr herzlich. Mit lieben Grüßen
Max

Ständchen in der Morgensonne

Datum: 2. November 2018
Position: 41°1’5,5 N, 011°38,3′ W
Etmal: 114 sm
Wetter: Luft 17,1°C
von Max

Wie wir auf dem Probetörn bereits festgestellt haben, wird es auf unserer Reise viele schöne Geburtstage geben, die wir mit der ganzen Crew feiern können. Und so wurde heute schon der dritte Bordgeburtstag gefeiert, der bereits in der Nachtwache eingeläutet wurde. Wie bei jeder Nachtwache haben wir immer unseren Spaß daran, die jeweils nachfolgende Wache eine halbe Stunde vor dem Wachwechsel zu wecken: Es gibt nichts herrlicheres, als in die verschlafenen, verwirrten oder genervten Gesichter der Geweckten zu schauen und kurze Zeit später wandelnde Leichen an Deck kriechen zu sehen.

Ein Geburtstagsständchen hilft dann beim Wachwerden und auch der Geburtstagskuchen, den unser Bordsmutje Jürgen jedem Geburtstagskind zubereitet, versüßt unsere Laune. Ansonsten verlief dieser Tag so wie jeder andere auf See und wir nutzen unsere wertvolle Freizeit zwischen den Wachen ganz funktional zum Schlafen oder einfach für Entspannung an Deck. Ja man kann sagen, dass sich inzwischen ein Art Routine eingespielt hat, die für die nächsten Wochen und Monate unser täglich Brot sein wird: Eine Routine, die im Vergleich zum heimischen Schulalltag exotischer nicht sein könnte und Herausforderungen für uns bereithält, die wir uns noch vor ein paar Monaten nicht hätten vorstellen können. Doch wir sind alle dankbar und stolz, diese Herausforderungen antreten zu können. Meine Freunde und Familie in Hamburg grüßend,
Max

PS: To my family in Serbia: Love ya’ll! Und unser Koch Jürgen grüßt alle Clipperfreunde sowie die Freunde in Hannover, die den HSHS-Blog mitverfolgen.