Teneriffa!!

Datum: 19. November 2018
Position: Santa Cruz de Teneriffa
Wetter: sonnig, leicht bewölkt, Wasser 24°C, Luft 21°C, Wind E 3-6 Bft.
Etmal: 75 sm
von Justus

Guten Morgen, an alle, denen ich es noch nicht gewünscht habe. Mittlerweile sind wir schon 37 Tage unterwegs und das ist immerhin schon mehr als ein Siebtel der Gesamtreisezeit! Heute sind wir am letzten Stopp vor der Atlantiküberquerung angekommen: im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa!!! Der Tag fing an mit einer richtig tollen Wache, da ich während meiner 5-8 Wache einen echt schönen Sonnenaufgang sehen konnte und vom Pico del Teide, den wir am Donnerstag und Freitag besteigen werden, ein paar epische Fotos schießen durfte. Nach der Wache wurden beim All-Hands-Frühstück die letzten Vorräte verbraucht und da wir kein Käse mehr hatten, gab es als Ersatz sogar Nutella. Anschließend durften wir alle Segel bergen und sie in die Segelsäcke stopfen. Einige Pilotwale sprangen ab und zu neben uns aus dem Wasser und schauten uns bei den Manövern zu. Beim Großsegel ist etwas besonderes passiert: Die C-Wache musste nämlich das Segel neu anschlagen, weil am Fall des Großsegels der obere Schäkel am Vortag auseinandergerissen war.

Geschafft vom All-Hands empfing uns Norbert freundlich mit der Abrechnung der Luxusgetränke (dies sind Getränke wie Cola oder Sprite, die man sich jederzeit aus einem Bordkühlschrank kaufen kann). Ich lag mit meiner Rechnung von 20 Euro zum Glück noch im Mittelfeld, denn der Rekord für die bisherige Getränkeabrechnung liegt bei bescheidenen 68 Euro. Bei ziemlich vielen Schülern ist jetzt auf jeden Fall nicht mehr viel Taschengeld übrig. Meinen Job als Getränkewart erfüllte ich an diesem Morgen auch und zählte alle noch vorrätigen Flaschen. Patrick, Lehan und ich kamen auf null Flaschen Cola, null Flaschen Fanta, null Flaschen Sprite, null Flaschen Apfelschorle und stolze 643 Flaschen Wasser. So um halb zwölf legten wir dann ohne Probleme an der Pier an und packten anschließend die Segel an Land hübsch ein.

Die letzten Tage auf See verbrachten das Landgangsteam und die Lehrer damit, zu überlegen, was wir auf Teneriffa alles machen könnten. Es gab Ideen wie Bodyboarden, Museumsbesuch oder Badetage am Strand. Ganz viele waren für den Siampark. Der Siampark ist der größte und wahrscheinlich auch teuerste Wasserpark der Welt und der ist auf Teneriffa. Und wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir erfuhren, dass ein Ausflug dorthin möglich werden sollte: Vielen Dank an dieser Stelle an Severins Tante und an den Besitzer des Wasserparks, der uns zu diesem grandiosen Rutschtag eingeladen hat!! (Wie es uns dort gefallen hat, könnt ihr dann im nächsten Tagesbericht nachlesen. :))

Nach dem Mittagessen haben wir dann beim Landgang unser letztes Geld für Chips, Sonnenblumenkerne und Nudelsuppenvorräte ausgeben. Ich bin mittlerweile ein Sonnenblumenkernsuchti, weil man die einfach gut nebenbei während der Wache essen kann. Der Tag war auf jeden Fall cool und wie ihr euch vorstellen könnt, war unsere Stimmung nach der erfreulichen Nachricht über die Einladung in den Wasserpark wunderbärchen. Wir haben auf jeden Fall alle Bock auf die kommende Woche auf Teneriffa.
Liebe Grüße, Justus

Glatzen, Brownies und Delphine

Datum: 23. Oktober 2018
Position: 48°20,7’N, 005°21,7’W
Etmal: 123 SM
Wetter: Luft 13,7°C
von Justus

Nachdem ich heute gemütlich um etwa 10 Uhr nach meiner überstandenen 2-5-Wache aufgewacht bin, spazierte ich wie immer erst einmal ums Schiff, um zu gucken was so los ist. Beim Rudergänger Robin angekommen erfuhr ich, dass wir Flaute hatten und er das Großsegel so laut nach Wind suchen hörte, dass er jetzt „auf der einen Seite taub“ sei. Ein paar ruhige Minütchen später wurde ich von aufgeregten Kids darauf hingewiesen, dass Jakob jetzt keine Haare mehr habe. Ich sprintete zum Vorschiff und trat in den neueröffneten Friseursalon „Aaron“ ein. Herr Emde war gerade dabei, Tom Stichling mit einem Hundehaarrasierer die Haare zu verschönern. Er entschied sich aber nicht für die 2mm-Variante, sondern ließ sich etwas improvisiert eine Art Topfschnitt zulegen.

Beim Frisieren von Phils Haarpracht lief dann wohl etwas schief, denn mitten im Geschehen gab der Akku des Rasierers den Geist auf und hinterließ den armen Phil mit einer halbvollendeten Rasur, die ihn aussehen ließ wie einen Mönch. Zum Glück konnte seine Frisur später noch gerettet werden. Keine Sorge Mama, meine Haare bleiben übrigens dran.

Plötzlich: kreischende Mädchen: „DELFINE!!!“. Auf einmal verwandelten sich alle Schüler in fotografierende Touris. Unser Biolehrer Michi wurde gerufen und klärte uns darüber auf, dass es sich bei den uns begleitenden Delfinen um den sogenannten „Gemeinen Delfin“ handelt. Gemein sind Delfine übrigens wirklich, denn sie vergewaltigen Gruppenmitglieder und töten Jungtiere, wie uns Michi später erklärte. Es ist auf jeden Fall praktisch, einen Meeresbiologen an Bord zu haben. Anschließend gab es Brownies, die uns Fynn und Bianca – mit helfenden Händen von Inja und Phil – vorher gezaubert hatten und die allen sehr gut schmeckten. Der Tag war ein voller Erfolg und ich bin froh, dass es nicht so schwer war, diesen Bericht zu schreiben.
Mit lieben Grüßen, Justus

P.S.: Locke grüßt ihre Mami, ihren Papi und natürlich ihre Schwester Joni!
P.P.S.: Mein Handy wird morgen ins Wasser fallen. Autsch.
P.P.P.S.: Michi grüßt all die Lieben, die an ihn denken
P.P.P.P.S.: Nathalie grüßt auch all die Lieben, die an sie denken