Zwölfter Tag an Board

Datum: 19. Oktober 2020
Position: 49°14,3’ N, 003°09,6‘ W
Wetter: sonnig, aber windig
von Lara

Moin ihr Landratten! 🙂 Wir befinden uns derzeit am Ausgang des Englischen Kanals in Richtung Biskaya, Höhe Cap de la Hague. Das Wochenende brachte für viele von uns eine kurze Erholung von dem ganzen Gewackel an Bord und der, bei fast allen bekannten, Kotzeritis (auf schlau Kinetose und allseits bekannt als Seekrankheit). Aufgrund lepschen Windes, fuhren wir die letzten Tage nur unter Motor, weshalb auch keine All-Hands, bzw. Segelmanöver anstanden. Es war also ein sehr entspanntes Wochenende. Natürlich hatten wir nicht komplett frei und am Samstag standen so Sachen wie Unterricht mit Norbert (diesmal übers Funken) und unser erstes Reinschiff an. Nachdem unsre Johnny wieder richtig sauber war, konnten wir den Sonntag etwas ruhiger angehen. Es wurde viel gesungen, gespielt und Jasmin, Merle, Selmobelmo und ich sind die Wanten hochgeklettert.

Heute Morgen startete der Tag für mich um 06:30 Uhr mit der Backschaft. Und so sieht ein typischer Tag in der Kombüse aus: Brot schneiden, Aufschnitt vorbereiten und Tisch decken muss bis 07:30 Uhr geschehen sein, denn dann gibt’s Frühstück. Dann geht’s weiter mit spülen und so spülen für 37 Leute kann schon ne Weile dauern, aber mit guter und lauter Musik passt das schon. Nach so 20 Minuten Pause geht’s dann schon weiter mit Mittagessen vorbereiten, was leichter klingt als es ist, denn heute Morgen wurden die Segel mal wieder gesetzt und mit ordentlich Krängung und Welle ist das gar nicht so einfach. Wir sind aber richtig flott unterwegs, mit einer Spitzengeschwindigkeit von 15 Knoten über Grund und hoffen, dass der Wind uns weiter in Richtung Spanien sausen lässt.

Jetzt aber zurück in die Kombüse: Sobald alle Wachen mit dem Mittagessen fertig sind (denn es können logischerweise nicht alle gleichzeitig essen, da ja immer jemand Ruder gehen, Ausguck und Brücke machen muss), geht’s jedenfalls mit dem Spülen weiter. Spülen, spülen, spülen und man denkt, es nimmt kein Ende. Umso besser das Gefühl, wenn alles fertig ist und man sich ein halbes Stündchen Ruhe an Deck gönnen kann. Mit dem Wind kam auch die Kotzeritis wieder und glaubt mir, unten in der stickigen Kombüse ist das gar nicht geil. Zum Kaffee um 15:30 Uhr gab’s dann Pfannkuchen zur Freude aller. Zum ersten Mal haben wir als Backschaft dann (fast) ganz alleine, ohne Koch, das Abendessen vorbereitet und zwischendurch ein paar Brote gebacken. Es war ziemlich chaotisch, aber auch super lustig! Nach dem Abendessen ein letztes Mal spülen und dann geht auch mal ein endlos erscheinender Tag in der Backschaft zu Ende. 🙂

Und zum Schluss noch ein Gedicht:

Wir fahren mit ner Höchstgeschwindigkeit von über 15 Knoten,
Beim Segelsetzen holten und fierten wir die Schoten.

Wir sind hoffentlich in wenigen Tagen an Land,
Und sehen in Spanien den Strand.

Das Wochenende war sehr entspannt,
Und wir machten uns mit dem wöchentlichen Großreinschiff bekannt.

Manche kletterten hoch in die Wanten,
Andere sangen Lieder, die sie vor high seas noch gar nicht kannten.

Heute ging’s dann wieder los mit dem Segeln,
und die Backschaft spielte ungewollt in der Küche kegeln.

Da flog so das ein oder andere hin und her,
ja, bei Seegang kochen ist echt schwer!

Heute war ich dran mit Kombüse,
und schnibbelte den halben Tag nur Gemüse.

Die Segelmanöver klappen schon relativ toll,
Da freut sich der Norbert doll.

Mit dem Wind kam aber auch die Kotzeritis wieder,
da vergeht vielen die Lust auf Lieder.

Statt gesungen wird gekotzt,
und über die Welle ein wenig gemotzt.

Lara

PS: Friedi grüßt ihre Mama und wünscht alles Liebe und Gute nachträglich zum Geburtstag und die zwei Quitschies, die so fleißig den Blog lesen 🙂
PPS: Hippo grüßt seine geliebte Mami und Papi.
PPPS: Selmobelmo grüßt das Licilein ganz dolle:“Ich vermiss dich!!!“
PPPPS: Lara grüßt ihre family und alle chiccas <3
PPPPPS: Julius grüßt Luis und gratuliert ihm zu seinen Toren.
PPPPPPS: Raphael grüßt seine Patenkinder Philippa und Frederick. Danke Philippa für dein Abschiedswinken an Teufelsbrück; Frederick, bleib weiter so fröhlich, wild und gesund. Schön weiter klettern und turnen und immer schnell wieder aufstehen, wenn du hinfällst!


1. Foto-Galerie online…!!!

Die ersten Fotos sind jetzt online:
30 Fotos von der Vorbereitung und der Abreise von Hamburg

 

 

 


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