Der Tag danach

Datum: 24. November 18
Position: Hafen von Santa Cruz, Teneriffa
Etmal: 0 m
Wetter: Wasser 23°C, Luft 25°C
von Max

Heute – einen Tag nach unserer Winterwanderung runter vom Pico del Teide und nach dem Verproviantieren für die Atlantiketappe – war Großreinschiff angesagt und es galt, weitere kleine Einkäufe zu tätigen. Bianca, Fynn und Josephine kauften beispielsweise für fünfzig Euro Zutaten für Weihnachtskekse, während der Rest von uns das Schiff auf Hochglanz polierte. Wolkenloser Himmel und 25 Grad Lufttemperatur verleiteten die beiden Wasserschlauchführer (Justus und meine Wenigkeit) dazu, beim Deckwaschen eine kleine Wasserschlacht zu veranstalten, was den von Michi aufwändig geschrubbten Polstern – die zu diesem Zeitpunkt noch zum Trocknen auf dem Sonnendach lagen – leider nicht allzu gut bekam.

Nach der Wasserschlacht ging ich dann erst einmal heiß duschen. Allerdings hatte ich nicht zu viel Zeit, denn es fand am gleichem Tag noch Unterricht über astronomische Navigation von Norbert statt. Wir erfuhren hierbei, was Bildpunkte sind und welche Bedeutung der nullte Breitengrad für die astronomische Navigation hat. Nach zwei Stunden gab es dann Mittagspause und danach hielt Hannes seinen Vortrag über Monsterwellen. Wirklich beruhigend, dass er die aufgezeichneten Monsterwellen der letzten Jahre anhand der Route unseres Törnplans aufzeigte. 🙂 Gleichzeitig aber gut zu wissen, dass unsere Johnny – wie Norbert uns erläuterte – anders als Frachtschiffe auf hohen Wellen einfach entspannt wie ein Korken von den Wellen mitgetragen werden würde.
Grüßend, Max

PS: Inja lernt Grischich und grüßt ihre Eltern. Justus grüßt Schranak.

Schäkel versenken

Datum : 28. Oktober 2018
Position: Hafen von La Coruna
Etmal: –
Wetter: kalt und windig
von Max

Ein Tag wie jeder andere: Nach meiner morgendlichen Doppelschicht Hafenwache habe ich eine Mugge Kaffee getrunken und eine Scheibe Brot gegessen. Das Brot war wie immer von der Backschaft des vorherigen Tages für uns gebacken worden. Da heute Sonntag war, konnte ich ordentlich Nutella draufstreichen.

Heute haben wir dann unter Norberts Anleitung das Setzen der Sturmsegel trainiert. Denn wenn diese einmal erforderlich sein sollten, dann sollte das Setzten der Sturmsegel keine komplizierte Herausforderung darstellen. Unsere Wachgruppe, die B-Wache, wurde in zwei Untergruppen geteilt und meine Aufgabe war das Setzen der Sturmfock zusammen mit der A-Wache. Das Setzen der Sturmfock ist für sich genommen keine Herausforderung: Sie wird auf die Baumfock gesetzt, ohne dass diese abgeschlagen werden muss, was die Arbeit erheblich erleichtert. Leider fehlte uns meines Erachtens jedoch noch die nötige Teamarbeit. Nachdem das Segel angeschlagen, gesetzt und wieder abgeschlagen wurde, war die Arbeit getan.

Wie sich herausstellte, war meine Gruppe nicht die einzige mit Anlaufschwierigkeiten. Beim Setzen des Sturmklüvers wurden versehentlich mehrere Schäkel – welche das Segel mit den Schoten verbinden – ins Wasser fallen gelassen. Nachdem alle Segel schließlich wieder verpackt waren, gab es Landgang für uns Schüler. Sogar an Land war der vorbeiziehende Sturm hierbei zu spüren. Um 22:00 Uhr wurde der Wachbetrieb wieder aufgenommen. Diesmal ohne mich, denn die Doppelschicht des letzten Tages gewährte mir eine Nacht durchgehenden Schlaf ohne Hafenwache.
Max Reimer

PS: Justus grüßt seine Familie ganz lieb!