Am Strand

Datum: 25. November 2018
Position: Santa Cruz, Teneriffa
Etmal:0
Wetter: –
von Jonathan

Heute war ein sehr aufregender und entspannter Tag. Aufregend war er deshalb, weil wir morgen in Richtung Mittelamerika auslaufen und wir für etwa drei Wochen auf See sein werden. Ansonsten startete der Tag wie immer um 7:30 mit dem Frühstück. Die Stimmung war am Morgen noch etwas angespannt: Fast niemand sagte etwas. Das kann zum einen an der bevorstehenden Atlantiküberquerung liegen oder es waren einfach alle übermüdet. Anschließend gingen wir, wie am Tag vorher besprochen, gemeinsam zum Strand. Ein paar von uns badeten, die anderen spielten Volleyball oder turnten herum. Und weil das Baden, Spielen und Turnen hungrig machte, gab es danach ein leckeres Picknick zum Mittag. Nachmittags hatten wir dann noch einmal freien Landgang.

Meine Gruppe und ich gingen in Richtung des großen Kaufhauses „El Corte Inglés“. Wir nutzten gleichzeitig die letzte Chance, unsere Handys zu benutzen und die Familie ein letztes Mal vor der Atlantiküberquerung zu sprechen. Zurück am Schiff erwartete uns dann der samstägliche Filmabend, bei welchem wir den ersten Teil von James Bond schauten: Doctor No. Der letzte Tag in Teneriffa war auf jeden Fall nochmal ein entspannter Tag, der uns vor den drei Wochen auf See eine kleine Auszeit gönnen sollte. Wir alle hatten heute jedenfalls ziemlich viel Spaß und fielen am Ende müde in die Kojen.
Mit lieben Grüßen, Jonathan

Im Bauch des Schiffes

Datum: 29. Oktober 2018
Position: La Coruna
Etmal: –
Wetter: Wasser 16°C
von Jonathan

Hallo ihr Lieben, vielleicht erinnert ihr euch noch: Am Anfang der Reise konnten wir uns Assistentenjobs aussuchen. Hierbei wurde ich zum Maschinenassistenten gewählt und helfe nun den Maschinisten bei Tätigkeiten wie beispielsweise dem Bunkern von Wasser und Brennstoff. Zu meinen täglichen Aufgaben zählt hierbei auch das Lenzen, was bedeutet, dass alles Schmutzwasser, was sich im Schiffsrumpf gesammelt hat, abgepumpt wird.

Heute hat Norbert mit uns einige Aspekte rund um das Thema „Feueralarm an Bord“ besprochen und hierbei haben wir auch die mobile Feuerlöschpumpe getestet. Auch hier war ich als Maschinenassistent gefragt, da die Feuerlöschpumpe seit einer geraumen Zeit nicht mehr gelaufen war und sie zunächst Startschwierigkeiten zeigte. Nun funktioniert sie wieder einwandfrei. Zum Job des Maschinenassistenten gehören übrigens auch nicht so angenehme Tätigkeiten wir z.B das Reinigen der Vorfilter des Fäkalientanks. Aber dank neuer Technik lässt sich auch diese Arbeit als ganz normale Arbeit ansehen, die halt einfach gemacht werden muss.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich am Anfang der Reise – als ich das erste Mal in den Maschinenraum kam – dachte, dass ich dieses Gewirr aus Rohrleitungen und Kabeln nie verstehen würde. Aber nach nur ein paar Tagen und dank der Erklärungen durch auskunftsfreudige und nette Maschinisten war es bald schon gar nicht mehr so kompliziert.

Bis auf die Hauptmaschine, die unsere Schraube antreibt, sind alle Komponenten in unserem Maschinenraum etwas älter, so auch die Hilfsdiesel, die unseren Strom produzieren und ich muss alle zwei Tage auch das Öl peilen und manchmal auch etwas Öl nachkippen. Im Allgemeinen macht es sehr viel Spaß, die Technik des Schiffes zu verstehen und alles von den coole Maschinisten erklärt zu bekommen.
Mit lieben Grüßen, Jonathan