Erster kompletter Tag auf dem Schiff

Datum: 14. Oktober 2018
Position: 54° 10,9′ N, 005° 49,8′ E
Etmal: 127 sm
Wetter: sonnig, 17,5°C, Wind SE 3 Bft.
von Lehan

Heute ist ein schöner Tag: der erste komplette Tag auf dem Schiff. Ich bin in der B-Wache, dies bedeutet, dass ich heute von 8 bis 12 und von 19 bis 23 Wachdienst habe. Der erste Wachdienst ist sehr interessant, aber auch anstrengend. Die sogenannte Position „Flöte“ (Bereitschaft) entfällt, was bedeutet, dass ich zwischen den einzelnen Verantwortlichkeiten des Wachdienstes keine Pause habe.

Außer der Position der Flöte gibt es noch vier weitere Positionen innerhalb des rotierenden Wachsystems: Ausguck halten (jeweils an Backboard und an Steuerboard), in der Brücke Wetter, Wind und Position dokumentieren und Ruder gehen. Für mich ist der Rudergang das Schwierigste. In dieser Position bin ich für die Richtung des Schiffes verantwortlich und ich finde es nicht immer einfach, den Kurs richtig zu halten.

Ungefähr um 21:00 Uhr gibt es ein „All Hands“, was bedeutet, dass alle auf dem Deck beim Segelbergen mit anpacken müssen. Gegen Abend kommen hohe Wellen auf und der Seegang bekommt noch nicht allen so gut. Doch ich bin zuversichtlich, dass unsere Seebeine mit jedem Tag ein Stückchen wachsen. Liebe Grüße gen Land!
Lehan

Die große Reise beginnt

Datum: 13. Oktober 2018
Position: Elbe, Tonne 82
Etmal: 36 NM
Wetter: Wasser 15°C; Luft 20°C; Wind SE 2
von Tom C

Heute war für uns früh aufstehen angesagt, denn um fünf Uhr gab es das Kommando „Leinen los“ . Dementsprechend sind wir um halb fünf aufgestanden und haben eine halbe Stunde später, ein wenig verschlafen, aber pünktlich abgelegt. Von unserem Anleger ging es erst einmal durch die Harburger Stadtschleuse, dann durch das Harburger Industriegebiet und schließlich unter der Kattwykbrücke hindurch. Nach der Kattwykbrücke haben wir uns ein wenig treiben lassen, da wir aufgrund der Brückenschaltung zu früh dran waren.

Um sieben Uhr – während wir gefrühstückt haben – sind wir unter der Kohl-Brand-Brücke hindurch gefahren und danach auf die Hauptelbe gebogen. Während wir unseren Anleger angesteuert haben, konnten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang über der Hamburger Skyline genießen. Dann kam für uns alle, nachdem wir am Sandtorhöft angelegt haben, der Abschied von unseren Familien und Freunden, welcher zwar kurz, aber umso emotionaler war.

Um kurz nach neun Uhr hieß es dann zum zweiten Mal an diesem Tag „Leinen los“. Nach diesem herzlichen Abschied kam die lange Elbabfahrt, unter Motor. Bei der Schiffsbegrüßungsanlage Schulau wurden wir schlussendlich von einem Teil der Eltern mit Taschentüchern und Bettlaken verabschiedet. Gegen 17 Uhr konnten wir dann endlich unsere Segel hissen und den Motor abschalten. Bis 24 Uhr schafften wir es bis vor Helgoland zu segeln. Mit lieben Grüßen, die Schülercrew
Tom