Alltag

Datum: 18. Dezember 2020
Position: 12° 38,4‘ N; 055°36,5‘ W
Wetter: graue Wolken, Lufttemperatur 27°
von Hippolyt

Gerade sitze ich mit dem Laptop auf meinen Beinen im Seegarten und überlege mir, was ich heute im Tagesbericht schreiben soll. Ich weiß natürlich das Glück zu schätzen, einen Tagesbericht schreiben zu dürfen, ich realisiere dies bloß noch nicht. Ich schaue gerade raus und bekomme andauernd einen Rückblick zu der Biskaya: die kurzen Wellen, die gegen die Seite der Johnny schlagen, ein grauer Himmel und der Wind, der gegen mein Gesicht klatscht wie eine Ohrfeige. Uns wurde gesagt, dass es eine gemütliche Überfahrt wäre, mit langen Wellen und eine Sonne, die andauernd auf unsere Haut runter britzelt. Naja, um so lauter wird „Land in Sicht“ geschrien werden, wenn dieser Augenblick kommt.

Die Zeit auf See, mit nichts außer Wellen in Sicht hat auch seine positiven Seiten. Man denkt/ philosophiert viel über sich selbst. Momente wie diese, wenn ich im Seegarten sitze, darüber nachdenke, was ich in meinen Blog schreiben sollte und dadurch in Gedanken zurück nach Hamburg gleite, gibt es unendlich viele auf dem Schiff. Der Blog gibt mir eine Möglichkeit, viel über die Reise nachzudenken, was wir durchlebt haben, wie wir uns entwickelt haben, wie ich mich entwickelt habe. Wenn ich zurück an meine Ankunft in Hamburg am 8. Oktober denke, spüre ich die Angst, die ich hatte, die Angst vor der Zeit auf See, die Angst vor der Zeit weg von meiner Familie. In diesen zwei Monaten haben wir sowohl schwierige Zeit auf dem Wasser durchlebt, doch auch aus einer HSHS Schülerschaft, eine große Familie gemacht. Diese ist zwar nicht vergleichbar mit der zu Hause, doch man ist für einander da und dies schätze ich sehr. Es war mal wieder schön, sich die Zeit zu nehmen, die Reise zurück zu reflektieren. Zwischen den ganzen Gedanken habe ich heute viel an meine Eltern gedacht. Daher grüße ich heute meine geliebte Mami und meinen geliebten Papi!
Hippo

Lara grüßt Clara und Kakiiii
Selma grüßt Luisa: „Bist du schon in München wegen Weihnachtsferien oder chillst du noch im Internat? Vermisse dich Izza <3“
Vali grüßt Mami und Papi und wünsche meinem lieben Brudi die besten Weihnachtsferien „of his life“, ohne mich ist es wahrscheinlich nicht ganz so cool, aber du schaffst es sicherlich auch mit Mama und Papa, denn es ist nicht ganz so schlimm, außerdem hoffe ich, dass meine liebe Letti die Spaghetti (sorry dieser Reim musste sein) ganz viel Spaß hat, wenn du verstehst, was ich meine ?? (wenn ich wieder da bin, werden Weihnachtsfilme nachgeholt).