Pünktlich nach karibischer Zeit

Datum: 4. Januar 2021
Position: vor Barbados, 13° 00,2’ N, 059° 47,3’ W
Wetter: sehr wenig Wind, 25°C
von Helene

Halli, Hallo, ich bin mal wieder dran mit Blogschreiben… Alsoooo… Gestern begann unser Tag mit einem sehr leckeren Sonntagsfrühstück. Zur großen Freude vieler gab es Erdnussbutter mit Stückchen (crunchy)!!! Die zwei großen Nutella-Gläser, die wir von Andrea (das ist die Frau vom Campingplatz – Instagram: @campingbarbados) geschenkt bekommen haben, waren auch im Nu leer, leider, denn es waren die letzten!! Danach haben wir unsere Johnny seeklar gemacht, denn wir wollten ja nach dem Mittagessen in See stechen. Also haben wir die Persenningen vom Groß, dem Schoner und der Baumfock zusammengepackt und im Bootsmannsstore verstaut. Auch das letzte Sonnensegel wurde eingepackt. Das Großsegel und den Schoner haben wir dann auch noch ins zweite Reff eingebunden (das Reff ist dazu da, dass man nicht mit der kompletten Segelfläche segeln muss, sondern das Unterliek ein bisschen eingebunden wird). Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!

Nachdem wir die Vorbereitung erledigt hatten, haben wir dann noch einmal unsere Handys bekommen, um uns für die Post von Zuhause zu bedanken. Um 12:00 Uhr gab es dann ein sehr leckeres Curry von der Backschaft, nach dem Mittagessen kam die traurige Nachricht: „Wir werden heute nicht mehr auslaufen“. Der Grund für die Verschiebung war die Genehmigung für Grenada, die wir per Internet verschicken mussten. Da wir auf dem Wasser nicht genügend WLAN haben, mussten wir dies noch an Land machen. Somit hatten wir einen weiteren freien Tag, um Barbados zu erkunden. Die meisten sind aber an den Strand gegangen oder an Bord geblieben, da es nur noch wenige gibt, die Barbados-Dollar übrig hatten, außerdem war es Sonntag, und die meisten Läden hatten zu. Ich bin auch an den Strand gegangen. Von der Johnny aus läuft man ungefähr eine halbe Stunde, deshalb hatten wir dort sehr viel Zeit. Am Strand haben wir dann auch die Lehrer*innen und Fritzi Schuhs Bruder getroffen, ein bisschen Lehrer*innen tunken, dies, das… Der Tag am Strand war meeeegggaaaa witzig und wir sind alle um einiges brauner geworden! Der Tag wurde dann ganz idyllisch mit einem Film auf dem Vordeck beendet.


Seit 3. Januar  neu online: 79 Fotos vom Aufenthalt auf Barbados…!

Auf den heutigen Tag haben wir uns nun seeeehhhhrrr gefreut, denn wir konnten es kaum erwarten endlich abzulegen und nach Grenada zu fahren. Es hieß: „Um 11:00 Uhr legen wir ab“, da wir noch auf das Atest bezüglich Corona warten mussten, dass auf jeden Fall vor 11:00 Uhr kommen sollte, damit wir endgültig nach Grenada fahren dürfen. Nach dem Frühstück kam leider der Vorschlag fürs Großreinschiff… jippi yaayyyy! Spaaaaß! Mit großem Gemaule mussten wir Schüler*innen die leider weniger erfolgreiche Diskussion beenden und mit der Arbeit anfangen. Heute haben wir auch zu etwas drastischen Maßnahmen gegriffen und mit Chlorreiniger geputzt, danach duftete unser Zuhause natürlich herrlich ?? Auch unsere High Seas-Banner wurden endlich mal neu beklebt und aus unserer Ankunftszeit statt Februar, Mai gemacht. „Pünktlich“ nach karibischer Zeit kam dann um 12:00 Uhr der Arzt mit dem Artest, und es hieß „Leinen los!“. Ich war gerade dabei die Vorleine einzuholen und als ich wieder hochsah, steuerten wir schon auf die Hafenausfahrt zu. Kaum aus dem Hafen raus wurde die Breitfock, das Rahtop und das Groß gesetzt. Mit voller Beseglung segelten wir stolze 1,5 Knoten!! Heute gab es auch noch eine Premiere: die ersten Manöver mit der neuen Stammcrew!!! Neu sind: Robert für die C-Wache, Siggi (Back again!), Steuermanns-Anwärter Michael für die B-Wache und Max (Fritzi Schuhs Bruder) als Maschinisten-Anwärter. Die Manöver liefen für das erste Mal in der neuen Zusammenstellung sehr gut und ohne größere Probleme. Wir verstehen uns alle sehr gut und freuen uns auf die kommende Zeit!

Nach dem Mittagessen (Pfannkuchen, yippiiiii, mega lecker) haben wir noch alle Leinen verstaut und das Vordeck wieder schön gemacht. Um 15:00 Uhr haben wir dann einen spannenden Vortrag von Timana über die wirtschaftliche Lage von Barbados und der anderen karibischen Inseln gehört… Nach dem Kaffee hat Jonne direkt mit den politischen Verhältnisse in der Karibik weiter gehasselt und aufgeklärt, welche Insel hier eigentlich zu wem gehört. Kurz vor dem Sonnenuntergang haben wir dann leider noch das Groß geborgen, da dieses einen kleinen Riss bekommen hatte. Wie jeden Abend, wurde natürlich noch das Rahtop geborgen. Dieser Tag endete mit meiner Wache und einem atemberaubenden Sonnenuntergang!! Ach übrigens, bezüglich des Liedchens (Sea of Eden) gibt es jetzt einen Instagram Account, wäre suppiiiii, wenn ihr da mal vorbeischaut?? @LAWA.0ffical (das O ist eine Null)
Helene

P.S.:
Ich grüße meine Familie, die Hakasos und die Weißens: Hab euch alle gaaaaanz doll lieb! Wäre meeegggaa gerne dabei gewesen, aber nächstes Mal lassen wir`s richtig krachen!“
Anabel grüßt ihre Familie: „Hab euch ganz doll lieb“
Lara grüßt ihren Papa und Lennox und wünscht beiden nochmal alles Gute nachträglich! <33
Christian grüßt Dieter, Rüdiger,Barbara, Kim, Kira und Tyler!
Caspar grüßt Tante Laine.
Vali grüßt Sara und hofft mal wieder was von ihr zu hören!
Jasmin sendet Liebe zu Flöchen!
Hannes grüßt Mama, Papa, Clara und Noah und ist immer noch traurig wegen Findus.

Wilde Truppe – Wildes Camp

Datum: 28. Dezember 2020
Position: k. A.
Wetter: k. A.
von Jasmin

Montag, der 28. Dezember sollte eigentlich ein ganz besonderer Tagesbericht werden. Denn: Wir wollten euch einen fertigen Song zeigen, den Vali, Leni und ich geschrieben haben 😉. KEINE SORGE!, das passiert auch – ich wollte euch eigentlich nur darauf vorbereiten, dass ihr gleich eine nicht ganz fertige – nur sehr schnell zusammengebastelte Version – davon zu sehen bzw. zu hören bekommt. Die Lyrics inklusive Akkorde sind unter dem Text angehängt. Wir freuen uns, wenn es jemand von euch zu Hause feiert – und vielleicht auch einen Ohrwurm bekommt, wie manche hier sogar auf dem Schiffchen. Ihr könnt es ja auch mal probieren zu singen und zu spielen, die Akkorde sind einfach, das lernt sich recht schnell (btw. Wenn man die hier bei dem Lied drauf hat – also die Akkorde, kann man auch direkt ganz andere Songs easy spielen – weil Gitarrespielen ist geil, probiert es mal aus!). 

Der Song hat eine ganz interessante Geschichte, die beginnt noch in Hamburg – ca. der 13.10. 2020 – wir saßen im Seegarten, und haben da einfach ein paar Akkorde runtergerattert. Die klangen irgendwie cool zusammen und wir hatten ein Schlagmuster (die Art und Weise, wie man die Seiten der Gitarre anschlägt…) – und somit war die Grundlage geschaffen. Wir haben uns dann ewig nicht damit auseinander gesetzt, uns fehlte einfach immer die Zeit oder die Energie. Den weiteren Lauf fand „Sea of Eden“ dann auf dem Atlantik, ein paar Tage nach dem wir Fogo nicht mehr sehen konnten. Im Mastgarten saßen wir dann als der Text geschrieben wurde – wir waren erstmal ein bisschen lost, weil es doch schwerer war irgendetwas in Worte zu fassen, was man selber nicht ganz verstand. Ja diese komische Sehnsucht nach dem Meer – nach diesen Weiten und diesem wunderschönen blau, das Wunschdenken, dass die Reise niemals enden wird und wir immer nahe der Ozeane sein werden, waren einfach nicht in einen Song zu packen.

Wir haben unser Bestes gegeben und hoffen sehr, dass wir wenigstens ein Teil von dem rüberbringen können. Die musikalische Begleitung hatten wir dann zu dem Text erstmal komplett basic. Vali hat Gitarre gespielt, und ich Cachon. Der Grundschlag/Rhythmus war sehr schlicht, aber wir haben davon auch nicht wirklich Plan gehabt – vom Song schreiben und dem komponieren. Stefan hat uns dann geholfen – er hat aus unseren losen Seiten ein Buch gebunden. Durch ihn haben wir eine zweite Gitarre im Stück, einen freshen Beat und vielleicht bald auch noch einen Ukulelen-Part im Refrain und Geige im Intro + Outro (wenn wir eine neue Seite kriegen, denn es ist eine kaputt gegangen UPSI hehe). Deswegen – wie gesagt, es ist noch nicht ganz fertig – aber ready genug um es euch zu zeigen. Es ist vielleicht auch ganz spannend den Prozess mit zu verfolgen, ich denke mal, dass ihr dann in den weiteren Blog Beiträgen geupdated werdet. Das „Musikvideo“ ist natürlich jetzt auch nur ganz schnell zusammengeschnitten und das Audio haben wir um halb 11:00 Uhr nachts in einer Halle aufgenommen, wo wir eigentlich vieeeel zu fertig waren. Aber ja, soweit zu der bisherigen Geschichte, bin mal gespannt- was sich in der nahen Zukunft so alles ergibt und entsteht an Kreativem.

Well, es ist bestimmt auch nicht ganz uninteressant zu wissen, was bei uns in den letzten Tagen so abgegangen ist – nicht nur weitere Storys vom Atlantik und der ganzen Reise bis jetzt zu lesen. Am 27. 12. haben wir nämlich unser zu Hause, die Johnny, verlassen. Damn, und das zum aller aller ersten Mal so lange und so richtig RICHTIG. Denn, wir gehen in ein Surfcamp! Wir hatten wirklich ausgesprochen hohe Erwartungen – weil für ein Zeltlager ein üppig klingendes Frühstück individuell zusammenstellen zu können, ist schon wild und macht dann doch einen sehr hochwertigen ersten Eindruck. Als wir dann nach ein paar Schwierigkeiten, erstmal mit unserm ganzen Gepäck aus dem Hafengelände rausgekommen waren, saßen wir recht flott in den Taxen. Die Fahrt führte uns vorbei an unglaublich schönen weißen Sandstränden, kleinen und großen bunten Häusern und gaaanz vielen kleinen Buden, die irgendwas verkaufen bzw. mini Restaurants/Beach-Bars waren. Plötzlich haben die Taxen dann gehalten. Mitten irgendwo im Nirgendwo – da war so ein kleiner Parkplatz, ganz klein aufgeschüttet – und dann gingen auf einmal die Türen auf und die ersten stiegen aus. Häääääää?! Wo ist denn hier der Campingplatz, wir sollten doch am Strand im Surfcamp pennen und nicht im halben Meter hohen Gras. Ein Mann deutete mit der Hand über eine Wiese und sagte uns, wo wir lang laufen müssten – die Hoffnung noch an den Strand zu kommen war noch nicht verlohren – aber dann, als wir nach links abbogen, genau in die entgegengesetzte Richtung des Strandes, konnten wir sie aufgeben.

Viele waren geschockt, als sie gesehen und begriffen hatten, in welchem Minimalismus wir die nächsten Tage leben sollten. Zum Glück verflog die Enttäuschung dann aber ganz schnell, weil’s dann nicht mehr blöd war, sich ein Plumsklo selber zu bauen, sondern cool und die Leute von da einfach zu nett waren. Mitten in der Nacht wurde uns einfach eine Bank im Pick-Up gebracht, wir haben 2 Kuchen und ein paar Muffins (selbstgemacht!) geschenkt bekommen und ein Licht installiert gekriegt. Soo, mehr schreib ich jetzt gar nicht mehr, ihr könnt euch ja denken, was noch so passiert ist. Beim Pinkeln wurde man von Spinnen und Kakalaken gestalked und zu Tode von Kröten erschreckt, die auf einmal unter einem aufgequakt haben. Aber neein, man kann sich nicht beschweren, es ist einfach zu cool, alles was man erlebt, hat doch irgendwie was Positives (also auch die Kröten und so – ich hab zum ersten Mal so ein fettes Ding gesehen! Also wenn das nicht mal was ist!). Tja dann ma denne Antenne und Tschau Kakao!!!
Grüßend euer Jasminchäään 😉

1ste PS.: Der Blog wurde im Sonnenaufgang am Strand geschrieben
Zweite PS.: Selma wünscht ihrem Cousin Jonas nachträglich Alles Gute!! „Tanti auguri! Hoffe du hattest einen tollen Tag und konntest feiern“ und ihrer TTT wünscht sie nur das Beste zum Geburtstag: „Ich bring dir was Cooles mit! Feier schön und lass es dir gut gehen im Kalten! Grüß die Family von mir.“
An Frieda und Lici: „Selma grüßt Mitschiffs und fragt sich wie sie je wollte, dass es Steuerbord ist… Hab euch lieb und vermisse euch!!“
Lara grüßt Mathilda und Dorota 🙂
Leni grüßt Marlene, Max, Leon, Julian und Helene!!
Jonathan grüßt seine Großeltern und hofft es geht ihnen gut, und das große Haus ist nicht zu einsam ohne unsere Chaosfamilie 😊
Caspar grüßt Louis de Fleurieu.
Fredo wünscht seinem Vater alles Gute zum Geburtstag. „Feier schön!“
Robert grüßt Hansi und Claudia sowie Naschi und wünscht ihnen einen guten Rutsch

von Valerie, Helene & Jasmin