Anfang der Atlantik-Überquerung

Datum: 4. Dezember 2020
Position: 15°14.5`N, 028°25.2´W
Wetter: 3-4 Windstärken, bewölkt
von Robert

„Fuck“, eigentlich gar kein Bock auf Blog – naja, dann erzähl ich mal ein bisschen über den Tagesablauf, bei dem sich so langsam endgültig Routine einpendelt. Gestern hatte ich das erste Mal nach den Kap Verden Unterricht, welcher übrigens sehr schnell vorüberging, obwohl ich das Gegenteil vermutet hatte. In Geographie hatten wir uns größtenteils mit den Kap Verden und der Insel Fogo beschäftigt. In Mathe verglichen wir den Einstufungstest, wobei wir alle auf einem relativ gleichen Niveau waren. Der restliche Unterricht war genau so spannend und sehr lehrreich. Gestern Abend haben wir den Schoner, die Fock und den Klüver geborgen, da wir die Breitfock setzen wollten. Das ist das perfekte Segel, um bei achterlichem Wind über den Atlantik zu segeln. Die Breitfock ist gut da sie quer zum Schiff steht und wie eine Rah funktioniert. So nimmt sie perfekt den Wind von achtern auf. Den achterlichen Wind haben wir durch den Nord-Ost Passat, der uns geradewegs in die Karibik bläst. Die Nacht sind wir mit unserem Großsegel und der Breitfock gesegelt Das Großsegel hatten wir gesetzt gelassen, um die Johnny zu stabilisieren. Auf diese Weise macht sie so wenig wie mögich unangenehme Bewegung.

Heute morgen haben wir das Großsegel geborgen und statt dessen das Try-Segel gesetzt, welches auch zum Stabilisieren dient. Dadurch, dass das Segel keinen Baum hat und das Unterliek in der Luft schwebt, ist das Risiko nicht so hoch eine Patent-Halse zu fahren. Patent-Halse bedeutet, dass man unkontrolliert mit dem Heck durch den Wind geht. Da man davor meist Raumwind (also Wind von seitlich und achtern) segelt, hat man das Segel sehr weit offen. Bei einer Patent-Halse würde der Baum über eine sehr weite Strecke von einer auf die andere Seite schlagen. Der Baum wiegt ca. eine halbe Tonne und wenn dieser so weit und damit heftig umschlägt, kann im schlimmsten Fall nicht nur der Mast kaputt gehen, sondern auch die Schoten brechen oder sogar Menschen verletzt werden.

Das war zusammengefasst eigentlich alles was in den letzten beiden Tagen so Relevantes passiert ist – eine Patent-Halse sind wir nicht gefahren. Jetzt sitze ich hier in der Messe und sehe, wie sich die Unterrichtsgruppe versammelt und sich auf Physik vorbereitet – natürlich mit Spannung, was im Unterricht vorgetragen werden wird. Nun zu mir, Ich rege mich innerlich auf, dass ich heute nichts vom Berlin Derby mitbekomme und wahrscheinlich das Ergebnis erst in drei Wochen auf Barbados mitbekomme.
Robert

Grüße:
Der ganze HSHS 20/21-Törn grüßt Nathalie und Robert ist glücklich über Nathalies Wetteinsatz.
Hippoyt grüßt seine geliebten Eltern, an die er täglich denkt: er freuet sich jetzt schon in ihre Arme zu fallen.
Leni grüßt ihre linke Addilette, Lara ihre GoPro und hofft, dass sie Leni`s Addilette im Meer getroffen hat, wir würden uns freuen, wenn wir euch mal wieder sehen! Jasmin grüßt ihre Ringe, und Selma anscheinend ihre Hose (Wo bist Du?), obwohl sie eigentlich Frieda und Anna grüßen wollte hehe 🙂
Hannes grüßt Mama, Papa, Clara und Noah, Oma, Opa, Opa, Mario, Sven, die 6b „Ist der Brief schon angekommen“?, Christian, Christoph, Paul, Sabine, Mechthild, Volker, Mathis, Merle und Malin, Ulrich und Ingrid,
Leni grüßt auch noch Nini: „Alles liebe zum Geburtstag!! Sweet fiveteen!!! Ein viertel bis zur Rente hast du schon geschafft! Noch ein Jahr bis zur 16! Hab dich gaaaaaanz doll lieb!!!”
Lara grüßt Minou und Lea ,,danke, dass du dich so lieb um sie kümmerst!“ <33 und auch ganz liebe Grüße an Lynn, vermisse unsere täglichen Roadtrips zum Stall und freu mich schon sooooo auf deinen Kalender!

Dritter Tag an Bord

Datum: 24. August 2020
Position: 55° 05,6′ N, 010°13,2′ E

Etmal: –
Wetter: bewölkt mit Schauern
von Clelia, Lara, Robert, Noah

Nach dem Frühstück begannen wir mit theoretischem Unterricht zum SBF-See (Sportbootführerschein), welcher von Jürgen durchgeführt wurde. Danach ging es mit praktischem Unterricht zur Knotenkunde weiter, wobei wir die wichtigsten Knoten für den Segelalltag lernten (wie z.B. Palstek, Webeleinstek, Kreuzknoten, Stopperstek, Achterknoten und Schotstek). Daraufhin aßen wir Mittagessen, welches wie immer sehr lecker war. Um 13:30 Uhr wurde der Anker gelichtet und es ging unter Motor in Richtung Norden. Auch wenn das Wetter durchwachsen war, hatten wir eine schöne, ruhige Fahrt. Während die einen Wache hatten, wurde im Seegarten Karten gespielt. Nach dem Abendessen ließen wir den Anker fallen. Die Manöver klappen zwar noch nicht einwandfrei, jedoch machen wir große Fortschritte und wachsen als Team zusammen. Den restlichen Abend werden wir mit Kartenspielen und der Ankerwache verbringen.
Clelia, Lara, Robert & Noah