Wilde Truppe – Wildes Camp

Datum: 28. Dezember 2020
Position: k. A.
Wetter: k. A.
von Jasmin

Montag, der 28. Dezember sollte eigentlich ein ganz besonderer Tagesbericht werden. Denn: Wir wollten euch einen fertigen Song zeigen, den Vali, Leni und ich geschrieben haben 😉. KEINE SORGE!, das passiert auch – ich wollte euch eigentlich nur darauf vorbereiten, dass ihr gleich eine nicht ganz fertige – nur sehr schnell zusammengebastelte Version – davon zu sehen bzw. zu hören bekommt. Die Lyrics inklusive Akkorde sind unter dem Text angehängt. Wir freuen uns, wenn es jemand von euch zu Hause feiert – und vielleicht auch einen Ohrwurm bekommt, wie manche hier sogar auf dem Schiffchen. Ihr könnt es ja auch mal probieren zu singen und zu spielen, die Akkorde sind einfach, das lernt sich recht schnell (btw. Wenn man die hier bei dem Lied drauf hat – also die Akkorde, kann man auch direkt ganz andere Songs easy spielen – weil Gitarrespielen ist geil, probiert es mal aus!). 

Der Song hat eine ganz interessante Geschichte, die beginnt noch in Hamburg – ca. der 13.10. 2020 – wir saßen im Seegarten, und haben da einfach ein paar Akkorde runtergerattert. Die klangen irgendwie cool zusammen und wir hatten ein Schlagmuster (die Art und Weise, wie man die Seiten der Gitarre anschlägt…) – und somit war die Grundlage geschaffen. Wir haben uns dann ewig nicht damit auseinander gesetzt, uns fehlte einfach immer die Zeit oder die Energie. Den weiteren Lauf fand „Sea of Eden“ dann auf dem Atlantik, ein paar Tage nach dem wir Fogo nicht mehr sehen konnten. Im Mastgarten saßen wir dann als der Text geschrieben wurde – wir waren erstmal ein bisschen lost, weil es doch schwerer war irgendetwas in Worte zu fassen, was man selber nicht ganz verstand. Ja diese komische Sehnsucht nach dem Meer – nach diesen Weiten und diesem wunderschönen blau, das Wunschdenken, dass die Reise niemals enden wird und wir immer nahe der Ozeane sein werden, waren einfach nicht in einen Song zu packen.

Wir haben unser Bestes gegeben und hoffen sehr, dass wir wenigstens ein Teil von dem rüberbringen können. Die musikalische Begleitung hatten wir dann zu dem Text erstmal komplett basic. Vali hat Gitarre gespielt, und ich Cachon. Der Grundschlag/Rhythmus war sehr schlicht, aber wir haben davon auch nicht wirklich Plan gehabt – vom Song schreiben und dem komponieren. Stefan hat uns dann geholfen – er hat aus unseren losen Seiten ein Buch gebunden. Durch ihn haben wir eine zweite Gitarre im Stück, einen freshen Beat und vielleicht bald auch noch einen Ukulelen-Part im Refrain und Geige im Intro + Outro (wenn wir eine neue Seite kriegen, denn es ist eine kaputt gegangen UPSI hehe). Deswegen – wie gesagt, es ist noch nicht ganz fertig – aber ready genug um es euch zu zeigen. Es ist vielleicht auch ganz spannend den Prozess mit zu verfolgen, ich denke mal, dass ihr dann in den weiteren Blog Beiträgen geupdated werdet. Das „Musikvideo“ ist natürlich jetzt auch nur ganz schnell zusammengeschnitten und das Audio haben wir um halb 11:00 Uhr nachts in einer Halle aufgenommen, wo wir eigentlich vieeeel zu fertig waren. Aber ja, soweit zu der bisherigen Geschichte, bin mal gespannt- was sich in der nahen Zukunft so alles ergibt und entsteht an Kreativem.

Well, es ist bestimmt auch nicht ganz uninteressant zu wissen, was bei uns in den letzten Tagen so abgegangen ist – nicht nur weitere Storys vom Atlantik und der ganzen Reise bis jetzt zu lesen. Am 27. 12. haben wir nämlich unser zu Hause, die Johnny, verlassen. Damn, und das zum aller aller ersten Mal so lange und so richtig RICHTIG. Denn, wir gehen in ein Surfcamp! Wir hatten wirklich ausgesprochen hohe Erwartungen – weil für ein Zeltlager ein üppig klingendes Frühstück individuell zusammenstellen zu können, ist schon wild und macht dann doch einen sehr hochwertigen ersten Eindruck. Als wir dann nach ein paar Schwierigkeiten, erstmal mit unserm ganzen Gepäck aus dem Hafengelände rausgekommen waren, saßen wir recht flott in den Taxen. Die Fahrt führte uns vorbei an unglaublich schönen weißen Sandstränden, kleinen und großen bunten Häusern und gaaanz vielen kleinen Buden, die irgendwas verkaufen bzw. mini Restaurants/Beach-Bars waren. Plötzlich haben die Taxen dann gehalten. Mitten irgendwo im Nirgendwo – da war so ein kleiner Parkplatz, ganz klein aufgeschüttet – und dann gingen auf einmal die Türen auf und die ersten stiegen aus. Häääääää?! Wo ist denn hier der Campingplatz, wir sollten doch am Strand im Surfcamp pennen und nicht im halben Meter hohen Gras. Ein Mann deutete mit der Hand über eine Wiese und sagte uns, wo wir lang laufen müssten – die Hoffnung noch an den Strand zu kommen war noch nicht verlohren – aber dann, als wir nach links abbogen, genau in die entgegengesetzte Richtung des Strandes, konnten wir sie aufgeben.

Viele waren geschockt, als sie gesehen und begriffen hatten, in welchem Minimalismus wir die nächsten Tage leben sollten. Zum Glück verflog die Enttäuschung dann aber ganz schnell, weil’s dann nicht mehr blöd war, sich ein Plumsklo selber zu bauen, sondern cool und die Leute von da einfach zu nett waren. Mitten in der Nacht wurde uns einfach eine Bank im Pick-Up gebracht, wir haben 2 Kuchen und ein paar Muffins (selbstgemacht!) geschenkt bekommen und ein Licht installiert gekriegt. Soo, mehr schreib ich jetzt gar nicht mehr, ihr könnt euch ja denken, was noch so passiert ist. Beim Pinkeln wurde man von Spinnen und Kakalaken gestalked und zu Tode von Kröten erschreckt, die auf einmal unter einem aufgequakt haben. Aber neein, man kann sich nicht beschweren, es ist einfach zu cool, alles was man erlebt, hat doch irgendwie was Positives (also auch die Kröten und so – ich hab zum ersten Mal so ein fettes Ding gesehen! Also wenn das nicht mal was ist!). Tja dann ma denne Antenne und Tschau Kakao!!!
Grüßend euer Jasminchäään 😉

1ste PS.: Der Blog wurde im Sonnenaufgang am Strand geschrieben
Zweite PS.: Selma wünscht ihrem Cousin Jonas nachträglich Alles Gute!! „Tanti auguri! Hoffe du hattest einen tollen Tag und konntest feiern“ und ihrer TTT wünscht sie nur das Beste zum Geburtstag: „Ich bring dir was Cooles mit! Feier schön und lass es dir gut gehen im Kalten! Grüß die Family von mir.“
An Frieda und Lici: „Selma grüßt Mitschiffs und fragt sich wie sie je wollte, dass es Steuerbord ist… Hab euch lieb und vermisse euch!!“
Lara grüßt Mathilda und Dorota 🙂
Leni grüßt Marlene, Max, Leon, Julian und Helene!!
Jonathan grüßt seine Großeltern und hofft es geht ihnen gut, und das große Haus ist nicht zu einsam ohne unsere Chaosfamilie 😊
Caspar grüßt Louis de Fleurieu.
Fredo wünscht seinem Vater alles Gute zum Geburtstag. „Feier schön!“
Robert grüßt Hansi und Claudia sowie Naschi und wünscht ihnen einen guten Rutsch

von Valerie, Helene & Jasmin

Blau blau blau ist alles was i hab, blau blau blau ist alles was i lieb!

Datum: 16. Oktober 2020
Position: k. A.
Wetter: k. A.
von Jasmin

~Jaja, nun ist zum ersten Mal kein Horizont in Sicht. Keine Grenzen, die sich erkennen lassen, ein ganz besonderes Gefühl. Ein Gefühl von Freiheit und Vollkommenheit. Selten habe ich so etwas gespürt.~

15. 10. 20
Die See setzte einigen von uns immer noch etwas zu, durchschnittlich ging’s uns aber schon verdammt viel besser. Kein groß gemeinschaftliches Fischefüttern, keine minimal besetzten Wachen mehr und vor allem ne immer besser werdende Laune. War schon cool, ein paar Gesichter zu sehen, die sich lang nicht haben blicken lassen. Und glaubt mir, wie cool die das fanden! Endlich den Kopf mal aus der Koje rauszustrecken, und das ganz ohne Rennen zur nächsten Kloschüssel (oder doch der Dusche auf m Weg :)). Abends, ja da saßen wir zusammen in der Messe. Zwei Gitarren und eine caribisch rufende Ukulele. Gesang der drang durch die Gänge, anscheinend ein gutes Mittel gegen Seekrankheit.

~ Dem Horizont so nah. Tiefes weites Meer. Nur Meer. Mehr gab es nicht zu sehen. Ab und zu, ja da ließen sich ein paar andere Schiffchen blicken, ein paar Ölinseln waren auch dabei. Aber sonst. Blau. Raumes, starkes Blau.~

16. 10. 20
Heute war sauber machen angesagt. Zackig, wie wir aus unseren Kojen gehuscht waren, wurden wir in zwei Teams aufgeteilt: Deck und Unterdeck. Oben wurde der Toppsegelschoner gesetzt, der Schoner aufgeklart. Unten zauberten die kleinen Putzfeen alles wieder blitz und blank. Highlight, wie man sich denken kann- Klöchen sauber machen. Nach Norberts Fachmeinung, kleinen Korekturen- eine zufriedene Johnny + Besatzung. So viel Freude, dass hätte ich nicht gedacht, macht ein sauberes Schiffchen aus:) Strasse von Dover du kannst kommen! (Freu’n uns…;)
Jasmin

PS.: Dominos Pizzas, grüße ist rau, sponst uns ma- waer hamma!
Fredolin und Lilly, wir vermissen euch fliegt mal wieder zuruck
Selma grüßt Emi: Ich vermiss dich sehr und hoffe du liest den Blog, sonst bin ich traurig!!
Anabel grüßt ihre Familie
Leni die Lautens + ihre Familie
Leo teilt mit, dass er nicht mehr seekrank ist und das es ihm gut geht
Anselm grüßt Frau Stadler-Harmann und hofft, das die Deutscharbeit gut ausgefallen ist
Ich gruez meine Friendz and fam … hab sie alle liab und vermiss se 🙂 Und Floschi- bis jetzt war ich kompletto tatalo mento seefest, mal sehn, was da noch so passiert…