Schlauchboot-Reparatur

Datum: 5. Februar 2021
Position: 18°16,1’N, 075°92,4‘W
Wetter: Luft 27° C, leicht bewölkt, Wind ESE, 4-5 Bft.
von Robert

Uns ist das Haupt-Schlauchboot kaputt gegangen, welches immer achtern an den Davits hängt. Trotz unserer Sicherungsmaßnahmen in verschiedene Zugrichtungen u.a. auch durch LKW-Spanngurte, konnten wir nicht 100 %-ig verhindern, dass das Boot kontinuierlich mit dem Seegang ein wenig hin und her schwankt. Also riss uns eine Öse Backbord vorne am Schlauchboot aus, seitdem hängt das Schlauchboot nicht mehr wirklich sicher und ist nicht funktionstüchtig. Es sollte schnellstens repariert werden. Da ich davor schonmal mit Epoxy und Glasfasermatten gearbeitet hatte, sollte ich diese Arbeit mit unserem Bordmaschinisten Lutz in Angriff nehmen. Als erstes besorgten wir uns aus der Steuermannskammer eine Flex und die dazugehörigen Scheiben zum schleifen. Als erstes schliff ich rund um das Loch das Gelcoat ab (mit Schutzbrille), und klebte dann von außen die erste Glasfasermatte mit Epoxy fest. Damit wir von innen auch eine „Füllung“ haben und nicht nur außen ein paar Matten, bestand der nächste Schritt darin, einen Brei aus Epoxy und klein geschnittener Glasfasermatte anzurühren und mit diesem Brei von innen die nun vorhandene Ausdellung auszuspachteln (es wurden Handschuhe dafür verwendet).

Nun zu heute: Wir haben aus Pappe Schablonen für Aluminiumplatten gemacht, welche dann im Schlauchboot als Verstärkung angeschraubt werden sollen, damit das Gleiche nicht wieder passiert. Als wir dann heute diese Verstärkungsmatten schneiden wollten, suchten wir zuerst eine Stichsäge, wobei keiner so wirklich wusste, ob wir eine haben. Im Endeffekt wurde keine Stichsäge gefunden und wir sind zum Schluss gekommen, dass wir die Teile mit der Flex schneiden müssen. Das große Problem daran war, dass wir aus Sicherheitsgründen nicht bei drei Meter achterlicher Welle mit der Flex die Aluminiumplatte zurechtschneiden können. Also werden wir nun warten müssen, bis der Wellengang abnimmt, was spätestens dann unter Landschutz vor Kuba so sein wird. Außer dem Zurechtschneiden der Platte müssen wir nun noch von innen zwei Platten Glasfasermatte aufkleben und daraufhin dann die Aluminium-Platte mit Schrauben fixieren. Zuletzt müssen wir dann noch eine Öse auf die Platte schrauben. Wenn wir dies erledigt haben, ist das Schlauchboot einsatzbereit. Bis wir in Cienfuegos angekommen sind, muss die Arbeit beendet sein, da wir es dann brauchen.

Kommen wir nun zum Schiffsalltag: Im Moment laufen wir 5-6 Knoten bei achterlichem Wind, welcher mit 4-5 Windstärken konstant weht. Dadurch dass wir die Breitfock nicht mehr benutzten können, ist das Segeln ein bisschen ruppiger. Die Bäume der Schratsegel beginnen bei starkem Rollen, sich zu bewegen (trotz des Bullen). Dadurch schlägt das Segel, welches relativ laut ist und schon manchmal echt nervt. Außerdem ist das Schlagen nicht gut für das Segel, weshalb wir nicht mit komplett achterlichem Wind segeln können und nun vor dem Wind leicht kreuzen. Voraussichtlich werden wir Cienfuegos am 8. Februar erreichen.
Robert

Grüße:
Johannes grüßt seine Oma Ernie: Alles Gute zum 80. Geburtstag!!! Das wird im Mai nachgefeiert!!!
Konstanze wünscht ihrem Bruder alles Gute zu seinem 14. Geburtstag!!!
Ronja grüßt Mama, Papa, Ole, Marvin, Raffaela und Nino: Ich hoffe euch geht es gut!

Vali’s Geburtstag, ein Riss in der Breitfock und das missglückte Baguette

Datum: 3. Februar 2021
Position: zwischen Grenada und Kuba
Wetter: sonnig/bewölkt
von Hannes

Moin zusammen, heute bin ich wieder mit dem Schreiben des Tagesberichts dran. Gestern hatte Vali Geburtstag. Eigentlich hätte sie Backschaft gehabt, doch diese wurde netterweise von Jan, Noah und Jonne (Jonathan) übernommen. Trotzdem hatte Vali 4-8 Wache. Um 10 vor 8 wurde sie in die Messe gerufen und besungen. Zum ersten Mal war es ein Geburtstagslied, das Hippo mitsingen konnte. Bis jetzt wurde jedes Mal „Heute kann es regnen“ von Rolf Zuckowski gesungen. Mit den Textschwierigkeiten war er nicht der Einzige. Deshalb wurde heute „Viel Glück und viel Segen“ gesungen. Danach startete, wie üblich um 8:45 Uhr, der Unterricht. Nach drei Wochen war es schon etwas ungewohnt. Es begann mit Englisch, anschließend ging es weiter mit Geo und Spanisch. In Englisch arbeiteten wir an unserer Klausurersatzleistung. Wir haben im Unterricht den Film „Bro“ gesehen, in dem es um die Beziehung zweier Brüder geht, von denen einer das FragileX-Syndrome hat. Als Ersatzleistung müssen wir in 3er-4er Gruppen ein oder zwei Szenen aus einem eigenen Filmskript aufschreiben und anschließend aufnehmen. In Geo beschäftigten wir uns mit dem System des auf- und ablandigen Windes und wie Hoch- und Tiefdruckgebiete entstehen. Zudem betrachteten wir die Sache global. Wir lernten, dass es die polaren Ostwinde gibt, die Westwindzonen und die Passatwinde. Zwischen den Passatwinden und den Westwindzonen liegen die sogenannten Rossbreiten. In Spanisch bekamen wir unsere Tests zurück, die wir vor über einem Monat in der Quarantäne im Hafen von Barbados geschrieben haben. Dazwischen gab es noch Mittagessen, das wie immer sehr lecker schmeckte. Nach Spanisch gab es Kaffee. Zur Feier des Tages hatte die Backschaft leckeren Apfelkuchen gebacken.

Dann folgte noch Friederike mit Geschichte. Dort bereiteten wir uns auf unsere Klausurersatzleistung vor. In Geschichte müssen wir einen Vortrag über die Ankunft von Kolumbus in der Karibik halten. Dafür haben wir drei schriftliche Quellen aus seinem Bordbuch bekommen und drei bildliche Quellen: 2 Holzschnitte und einen Kupferschnitt. Ich bin ein bißchen hintendran. Nach dem Schreiben dieses Tagesberichts, muss ich da nochmal ran. Am Abend haben wir dann noch gemeinsam den Film Ratatouille geguckt, und uns alle köstlich amüsiert.

Heute begann der Tag für mich um 6:15 Uhr, als ich von Jasmin und Julius geweckt wurde. Dann ging ich in die Kombüse und begann mit Anselm und Hippo das Frühstück vorzubereiten. Als wir auf der Nordsee zum ersten Mal die Breitfock setzten, fiel uns am oberen linken Rand ein kleiner Riss auf. Im Lauf der vier Wochen nach Teneriffa, wurde dieser Riss nicht größer und deshalb sahen wir keinen Grund eine Reparatur vorzunehmen. Auch die Fahrt über den Atlantik überstand der Riss ohne erkennbare Verschlechterungen. Heute Morgen fiel uns in der Mitte des Segels ein Riss entlang einer Segelnaht auf. Ein Segel wird aus verschiedenen Stücken zusammengenäht. Entlang der Breitfock ist dies mehrmals in vertikaler Richtung der Fall. Deshalb musste in einem großen All-Hands die Breitfock geborgen werden, damit der Riss nicht größer wird, und Schoner, Baumfock und Klüver wurden gesetzt.

Nach dem morgendlichen Abwasch, musste die Kürbissuppe vorbereitet werden. Gestern Abend haben wir noch zwei Kürbisse und ein paar Kartoffeln kleingeschnitten. Diese mussten mit heißem Wasser gekocht werden, und gegen Ende des Vormittags aufgrund des kaputtgegangenen Mixers gestampft werden. Parallel versuchten wir uns am sogenannten „Magischen Baguette“, einem Rezept, das ich vor kurzem von meiner Mutter zugeschickt bekam. Ich hatte den Teig gestern vorbereitet und heute mit Freuden festgestellt, dass er aufgegangen war. Als wir ihn aufs Blech legen wollten, zerfloss er uns jedoch förmlich. Deshalb entschieden wir uns kurzer Hand, eine Art Focaccia daraus zu machen. Wir nahmen zwei tiefe Bleche und füllten den Teig hinein. Dann schoben wir beide Bleche in den Ofen und machten uns erstmal keine Gedanken mehr. Ich begann die Hackbällchen zu formen, was eine sehr ekelige Angelegenheit war. Doch nach einer Weile war auch des geschafft. Aber wie es in der Backschaft immer ist. Ein Ereignis jagt das nächste. Kaum war ich mit dem Formen fertig, ging es auch schon ans Anbraten. Doch das verlief ohne Probleme und wir hatten unser Essen pünktlich fertig, welches uns allen köstlich mundete.

Ihr könnt ja mal versuchen, das Baguette ohne Seegang nachzubacken. Hier ist das Rezept. Laut Mail-Informationen der Nachrichtenagentur Mama handelt es sich bei dem Autor des Rezepts um die deutsche Youtuberin Sally. Rezept „Magisches Baguette“:

Zutaten für zwei Baguettes
10 g Hefe
300 ml Wasser
380 g Mehl
1 Prise Zucker
1 TL Salz

Zubereitung: In einem großen Topf oder einer Schale die Hefe in Wasser auflösen. Dann die restlichen Zutaten hinzugeben und alles mit einem Schneebesen oder einem großen Löffel verrühren bis es sich zu einem Stück bindet. Anschließend den Topf oder die Schale mit einem Geschirrtuch abdecken und bei Zimmertemperatur 2h aufgehen lassen. Der Teig ist lange genug aufgegangen, wenn er doppelt so groß ist und wie eine wabbelige Qualle aussieht. Wenn man den Teig aufs Blech legen möchte, muss das Blech davor befettet und bemehlt werden. Auch derjenige, der den Teig aufs Blech legt, muss Mehl an den Händen haben, da der Teig sehr klebrig ist. Auf dem Blech zwei längliche Stücke Teig formen und anschließend in einem vorgeheizten Ofen bei 240°C 20 Minuten backen.

Es klingt vielleicht etwas kompliziert, ist aber das beste und leckerste Baguetterezept, das ich kenne.
Euer Hannes

P.S.:
Hannes grüßt seine Familie
Anabel grüßt ihre Mutter „Alles gute zum Geburtstag, ich hoffe du hattest einen schönen Tag und das die anderen Chaoten schöne Geschenke für dich hatten! Und ich hoffe, dass du meinen Brief pünktlich bekommen hast. Hab dich ganz doll lieb!“
Leni grüßt Kilian, Linnea und Janine und wünscht alles Gute nachträglich zum Geburtstag!
Leni grüßt auch noch die Toni und hofft, dass sie wieder leckere Dinge essen kann… „Hab dich lieb und vermisse dich!!“
Selma grüßt Eva: „Vermisse Klavierspielen und hoffen wir mal ich hab´s nicht verlernt ;)“
Caspar grüßt Louis et Etienne.