EXPI-Bericht 4: „Alles lief nach Plan…solange wir einen hatten.“

Datum: 25. – 30. Februar 2020
Position: Costa Rica
von EXPI-Gruppe 4: Emma, Nina, Fenja, Louis, Vincent, Adrian & Daniela

Die Tage in La Gamba fanden uns die meisten im Computerraum um zu planen. Allerdings hätten wir uns das sparen können, da wir doch fast alles vor Ort wieder umschmissen. Das begann auch schon, als wir an der Hauptstraße zu faul waren, auf den Bus zu warten und deswegen mit dem nächsten Auto (für deutsche Verhältnisse mit viel zu vielen Personen auf der Rückbank) nach Dominical trampten. Angekommen, ging die Spontanität von uns weiter. Nachdem wir von den anderen den Tipp bekommen hatten, mal nach dem Wetterbericht zu schauen, suchten wir noch Betten für die Nacht. Wir entschieden uns dann aber doch am Ende für’s Abenteuer und spannten unsere Hängematten zwischen den Palmen am Strand auf und gingen schwimmen, bis die Sonne unterging. Bevor wir einschliefen, genossen wir es noch, in den Hängematten zu liegen, dem Meer und dem Lagefeuer der Nachbarn zu zuhören, während wir unser Abendessen, Baguette mit Frischkäse, verschlangen. Die Nachtwachen waren auch echt cool, da wir das angekündigte Gewitter in der Ferne beobachteten und hofften, dass es nicht näher kam.

Am Morgen mussten wir nur ein paar Schritte laufen, um das Wasser an den Füßen zu spüren und dem einsamen Strand und die wunderschönen costa-ricanischen Berge als Aussicht zu haben. Nach unserem ersten Badestopp stellten wir fest, dass wir vergessen hatten, für’s Frühstück mit einzukaufen und wir uns deswegen von Oreos und Chips ernährten. Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir dann doch im Cool Vibes Hostel, wo wir die Gemeinschaftsküche nutzten, um gemeinsam günstig zu kochen und neue Leute kennenzulernen. Die Tage verbrachten wir damit, am Strand zu faulenzen, zu baden oder den örtlichen Touristenmarkt unsicher zu machen, wo es wunderschöne bunte Klamotten gab. Dort haben wir uns auch unsere tägliche Wassermelone und Ananas gekauft, die wir immer am Strand verputzten und dabei aus den Kokosnüssen tranken, die Vincent immer gesammelt hat. Die Schale benutzten wir, um am Strand Boule zu spielen – wenn wir gerade nicht versuchten zu surfen. Das hat mega Spaß gemacht! Jede Welle zog einen weg, weswegen immer gejubelt wurde, wenn Vincent oder Emma es schafften, länger auf den Surfbrettern zu bleiben. Viel gejubelt wurde auch abends im Hostel, wenn wir bei Oreos und Chips Uno mit vielen Sonderregeln spielten. Vorm Schlafengehen am letzten Abend in dem Hostel haben wir auch kurz überlegt, wo wir die nächsten Tagen verbringen könnten und schlafen würden. Am Ende beschlossen wir, den Costa-Ricanern nachzuleben und meinten einfach „Manjana, Manjana“.

Nachdem wir dann am nächsten Morgen ein Hostel, 20 Meter neben dem alten, gefunden hatten, haben wir Mädels die Jungs einkaufen geschickt. Währenddessen haben wir die Chance genutzt und unser letztes costaricanisches Geld auf dem Markt ausgegeben, wo es wunderschöne Tücher und Hosen zu kaufen gab. Am Nachmittag haben wir uns auf dem Weg zu einem Wasserfall gemacht… Da kamen wir allerdings nie an, da der Weg nämlich am Strand entlang ging, was super schön war. Deshalb wollten wir ein Bild mit Selbstauslöser machen. Aber es war Flut und das Wasser war irgendwann soweit, dass es die Rucksäcke mit ins Wasser zog und somit sich das Foto etwas herauszögerte. Es gab viele Lacher, als Nina vom Felsen ins Wasser gesprungen ist, um die Rucksäcke zu retten und dabei erstmal selber wie ein Seestern ins Wasser gefallen ist. Als die Kamera auf dem Rucksack dann endlich in Sicherheit war und ein Foto geschossen hat, haben wir beschlossen, einfach baden zu gehen. Als wir dann wieder im Hostel waren, haben ein paar von uns Essen vorbereitet und der Rest hat Holz für das bevorstehende Lagefeuer gesammelt. Kurze Zeit später haben wir auch schon unseren letzten Tag in Dominical am Lagerfeuer am Strand mit Marshmallows, Stockbrot, Obst und guter Musik ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen machten wir Sandwiches für den langen Weg nach Panama und genossen danach noch schnell unser Schokomüsli, dass wir aus Tassen mit Gabeln und den von Vincent am Strand gefundenen Kokusnüssen aßen. Fertig mit dem Frühstück ging es auch schon zur Bushaltestelle, wo wir auf den, natürlich verspäteten, Bus warteten. Währenddessen rannten noch Freddy und Jelka, aus der anderen Expigruppe, die wir – sie waren im gleichem Hostel – jeden Tag gesehen haben, von ihrer 20 Meter weiteren Bushaltestelle, an uns vorbei, da sie ihre Bananen im Hostel vergessen haben. Nach einer halben Stunde kam dann der Bus, mit dem wir dann lachend und winkend an der anderen Gruppe vorbei fuhren. In Uvita angekommen änderte sich unser „Plan“ wie noch nie zuvor, da es zwei Bushaltestellen und keinen Busplan gab und wir keine Ahnung hatten wo es Tickets gab.

Unser Aufenthalt in Uvita endete so, dass wir alle vollgepackt mit zwei Rucksäcken und Fenja mit einem und der Rest mit beiden Flip Flops einem Bus hinterher rannten, welchen wir letzten Endes zum Glück doch noch bekamen. Die Busfahrt durch Costa Rica war echt spannend & dauerte zu lange, da der Bus immer hielt, wenn jemand einsteigen wollte und wir so noch viel gesehen haben. Nach einer langen Odyssee purzelten wir also aus dem Bus und rein in ein Taxi weiter zur Grenze. In Panama kamen zwei überglückliche und zwei unglückliche Expiteilnehmer aus Costa Rica an: Vincent hatte es geschafft drei Kokosnüsse über die Grenze zu schmuggeln, so wie Emma, die es geschafft hatte, einen selbstgeernteten Zuckerrohrstab über die Grenze zu bringen. Und Louis und Nina schafften es costa-ricanische Vogelscheiße auf ihren Gesichtern nach Panama zu „schmuggeln“ – sie hatten es geschafft, frisch angeschissen zu werden. Auf der anderen Seite feierten wir uns gequetscht auf der Rückbank eines Busses mit der letzten Oreo Packung. In David stellten wir fest, dass wir den letzen Bus verpasst hatten, weshalb wir beschlossen, mit dem Taxi zum Lost and Found Hostel zu fahren, das wir noch 20$ herunterhandelten. Und bevor die Party im Taxi weiterging, gaben wir unser letztes Geld im Supermarkt aus.

Der letzte Weg übertraf den ganzen Tag, als wir um kurz vor Zehn im Dunkeln mitten im Dschungel raus gelassen wurden. Im Nachhinein war es vielleicht nicht das klügste in Flip Flops bei Regen mit nur zwei Taschenlampen und vollgepackt die Anhöhe zum Lost and Found Hostel hochzuklettern. Während wir die Felsen hochkletterten machten wir uns darüber lustig, was wohl passieren würde, wenn niemand mehr wach wäre. Überglücklich waren wir also, als wir noch Musik hörten und auf der Terrasse des Hostels ankamen. Zum Glück wurden wir noch rein gelassen, da wir drei Minuten vor Schließung der Rezeption ankamen.

Kurz vor Mitternacht aßen wir noch unser Festessen: Wraps mit allem, was wir beim Turboeinkauf greifen konnten. Am nächsten Tag schliefen wir dann erstmal gründlich aus, da es Abends doch noch lange geworden war und genossen unser festliches Frühstück: Kaiserschmarren mit Bananen, Wassermelone und Orangensaft bei unglaublichem Blick aufs Tal. Den restlichen Tag verbrachten wir in den Hängematten und veranstalteten heftige Kickerwettkämpfe und besondere Yengarunden. Nach unserem letzten Mittagessen als Expigruppe, wo es extra zur Feier des Tages Gingerale und Chips dazu gab, machten wir Popcorn mit extra viel Ahornsirup und hießen die anderen Expigruppen willkommen. Es war echt eine besonders coole Zeit mit einer echt lustigen Gruppe.

Hier noch ein paar Tipps für die nächsten Jahre: Die Busse sind echt teuer, in Panama ist `ne andere Zeitzone und schickt niemals Jungs zum Einkaufen, wenn sie nicht wissen, wie viel auf ein Sandwich passt. Und vergesst nie: 8+1=9 .
Emma, Nina, Fenja, Louis, Vincent, Adrian und Daniela (EXPI-Gruppe 4)

Adios Paradis – hola Panama

Datum: 4. Januar 2020
Position: 09° 36,2′ N; 078° 58,0′ W
Etmal: 27 sm
Wetter: Wind NNE 3 Bft, Bewölkung 2/8, 1018 hpa, Luft 29°C
von Daniela

Es ist zehn Minuten vor Wachwechsel als sich mein Toppsi beim geselligen Zusammensitzen auf der Brücke der Roald Amundsen nach Steuerbord wendet, wo Laura und ich sitzen. „Dani, würdest du die Tagesmeldung übernehmen? Du hast minus zwanzig Minuten Zeit.“ – Na klaro! Also tausche ich meinen umlüfteten Platz an Deck mit einem beleuchteten Platz vor dem PC in der Messe und lasse unseren vergangenen Tag Revue passieren. Neben mir sitzen Bene und Luisa und korrigieren die ersten Klausuren an unseren dezentralisierten Arbeitsplätzen. Während an Deck backsbords gerade das panamaische Festland auf dem Weg zur Shelter Bay Marina an uns vorbeizieht stelle ich fest, dass wir hier gerade unseren letzten vollen Segeltag auf See verbracht haben.

Der Tag begann zur frühen Stunde im Paradies mit einem Anker-auf-Manöver und dem Verlassen der Cayos Hollandes. Nachdem wir uns mit dem Typhon bei der benachbarten Thor Heyerdahl, die tags zuvor neben uns vor Anker gegangen war, verabschiedet hatten, hieß unser nächstes Ziel vorerst El Povenir.  Beim Warten / „Rumdümpeln“ vor der Insel konnte meine Wache 2 versierte Kenntnisse des Einsatzes der mobilen Feuerlöschpumpe unter Beweis stellen beim Versuch das Deck vom Korallensand der letzten drei Tage zu befreien … naja, at least we tried. „Challenge accepted“ dachte sich die Wache 2 und zögerte nicht, während der regulären Wachzeit einen erneuten Versuch zu unternehmen. Beeindruckt von unserem Können, entschloss man sich, uns die verantwortungsvolle Aufgabe des Schanzkleid- und Bordwandputzens anzuvertrauen. Diese Herausforderung wurde unter propellerartigem Klatschen der Feudel gegen die Bordwand gemeistert und mit einem gemeinsamen Workshop zum „Feudel auswringen“ gekrönt. Was für ein Geschenk für unser Geburtstagskind Adrian, der seine frisch erlangte Volljährigkeit mit diesem Wasserspektakel feiern konnte.

Mit dem Abend beobachten wir den letzten kitschig schönen Sonnenuntergang zwischen Panama und der Roald. Teils hängen die Gedanken achteraus und an der fantastischen Zeit, die wir in den San Blas Inseln und mit ihren Bewohnern verbringen konnten. Wir denken an das Schlürfen von Kokosnüssen, das gemeinschaftliche schwimmende Erobern der Inseln und Rochen in den intakten Korallenriffen. Teils geht der Blick nach vorn und sieht das Festland mit allen Abenteuern, die auf die Crew der High Seas Highschool warten. Unter Deck werden schon jetzt die ersten Rucksäcke gepackt und eine Aufbruchstimmung macht sich in der Crew breit. Ganz liebe Neujahrsgrüße von uns Lehrern an die HSHS-Shore-Crew und alle HSHS-Eltern!
Dani

…grüßt auch die Familie daheim und hofft, ihr habt einen tollen Start in das neue Jahr gehabt.
Luisa drückt alle Lieben in der Heimat. Ein frohes neues Jahr.
Adrian grüßt Familie und Freunde. Ich hatte einen schönen Tag und denke an euch.