Ein Tagesbericht über Tagesberichte

Datum: 14. März 2019
Position: 23°32′ N, 074°38,0′ W
Etmal: k.A.
Wetter: Luft: 24°, Wasser: 24°C
von Linqi

Heute ist leider fast nichts passiert. Außer, dass wir 10 Knoten schnell waren, als ich an Deck gegangen bin. Und der „Grüne Plan“ hat mir heute Morgen den Rest gegeben, da mir durch den Seegang so schlecht wurde, dass ich danach vom Unterricht entschuldigt werden musste. Und ansonsten ist einfach nichts Spektakuläres passiert. Und das ist mein Problem mit diesen Tagesberichten. Da wir die Berichte schon seit vier Monaten schreiben, habe ich das Gefühl, dass eigentlich schon über alles geschrieben wurde. Und so sitze ich hier vor dem Schülerlaptop und überlege, über was noch nie geschrieben wurde. Und ob ich darüber schreiben soll, wie gut Kartoffelsalat und Würstchen heute geschmeckt haben. Aber könnte ich dann ruhig einschlafen oder muss ich befürchten, dass einige der Eltern dann vor Langeweile zuhause vorm Computer einschlafen?

Worüber haben wir nicht schon alles geschrieben… über Großreinschiff, über den „Grünen Plan“, über Backschaft, über das Essen zum Frühstück, Mittag und Abendbrot. Über das Anlegen, über das Ablegen, über Wenden, Halsen, Segel setzen, Segel bergen, über das Anschlagen und über das Reißen von Segeln, über die Bedienung von Fall, Schoten, Schothörnern, Hälsen und Köpfen. Über Blöcke und Stagreiter, die sich lösen. Über das Beladen des Schiffes mit Essen, Trinken und über das Bunkern von Öl, über das Nähen gerissener Segel, über das Schrubben des Decks, über das Wetter, über Wellen und Wind. Und all das mal als Lied, mal als Gedicht, mal in Form von Umfragen, mal als Geschichte… und nun haben wir auch einen, der aus einer Aufzählung besteht. Ich wünsche allen einen wunderschönen Morgen, Mittag oder Abend,
Linqui

Mal wieder in „europäischem“ Gebiet

Datum: 18. Februar 2019
Position: Georgetown, Cayman Island
Etmal: –
Wetter: sonnig, Luft 27°, Wind E 3 Bft.
von Linqui

Moin von den Cayman Islands! Da ich nicht wie alle anderen davon erzählen will, wie ich heute aufgestanden bin und mich zum Frühstück geschleppt habe, werde ich direkt mit dem Zeitraum nach dem Frühstück anfangen. Hier haben wir uns heute darum gekümmert, dass einer von der Hafenbehörde zu uns kommt und uns zu unserem Ankerplatz führt. Wir hatten ja angenommen, dass wir vor Cayman ankern würden und haben deshalb zunächst keine Festmacherleinen rausgelegt. Die Hafenbehörde führte uns jedoch zu einer Pier und schnell verteilten wir alle erforderlichen Festmacherleinen an Deck. Danach ging es wie immer erst einmal ans Einklarieren. Sava, Lehan und ich mussten hierbei wieder ein paar Dokumente ausfüllen. Andere Schüler des Schiffes waren in der Zwischenzeit einkaufen und so mussten nach ihrer Rückkehr dann wie immer Berge an Proviant fachgerecht verstaut werden. Wie seltsam es uns wohl nach unserer Rückkehr in Deutschland vorkommen wird, nicht 40 Kilo Mehl, sondern nur 1 oder 2 Kilo zu kaufen?

Anschließend sollte es Landgang geben, aber natürlich erst, wenn das Schiff aufgeklart ist. Da sich keiner dafür gefunden hat, die Messe aufzuräumen, hat sich unser Landgang um die Zeit verschoben, welche wir dafür gebraucht haben, uns zum Aufräumen aufzuraffen. Als das Schiff dann wieder glänzte und wir endlich zum Landgang aufbrechen konnten, sind Lehan, Sava und ich zu einem Supermarkt gelaufen und haben uns mit Süßigkeiten und Getränken eingedeckt. Sava hat sich außerdem für etwa 2$ seinen Bart rasieren lassen. Und dann war unsere Landgangszeit auch schon wieder vorbei, denn wie immer wartete auf dem Schiff um 18:30 Uhr unser Abendbrot auf uns. Anschließend durften wir jedoch noch einmal an Land gehen. Und so gönnten Lehan, Tom C. und ich uns noch ein Eis. Morgen werden wir mit Kurs auf Kuba schon wieder ablegen. Subway, KFC und all die anderen bekannten Ketten gab es hier – so kurz vor Kuba – noch einmal in Überfülle. Außerdem irre klares Wasser. Ob wir morgen noch einmal hineinspringen dürfen? Ihr werdet es erfahren…
Linqui