Ein Tag auf der Finca Modelo

Datum: 4. Februar 2019
Position:. La Gamba, Costa Rica
Etmal: –
Wetter: sonnig & mal wieder… viel zu heiß!
von Jacob

Nachdem ich gestern bei der Forschung mitgeholfen habe und mit Aaron Prachtbienenarten im Regenwald gesucht und gefangen habe, bin ich heute in einer kleinen Gruppe nach einem ausgiebigen Frühstück um 09:00 Uhr aufgebrochen, um „drüben“ – in dem Garten der Tropenstation – zu malochen. Hab ick dann auch gemacht, aber volle Hütte! Aaron und ich haben uns dem Schweinestall gewidmet. Wir haben unseren Frühjahrsputz (wenn wir schon nicht in Berlin/Brandenburg sein können) auf den hübschen Stall der Schweinedame Curcuma verlegt. Wie kleine Putzfeen säuberten wir den zweiteiligen Stall von Staub, Dreck, von „Essensresten“ der Bewohnerin und von den Essensresten, die zuvor bereits durch ihren Dickdarm gewandert sind. Ruckizucki hätte man wieder vom Boden essen können, Curcuma tat das auch gleich.

Ursprünglich hatte Curcuma, die etwas dickere Bewohnerin, einen Stall-Mitbewohner. Doch Chili, so hieß er, entschied sich mehr oder weniger freiwillig dafür, das Weite zu suchen. Dabei hat er sich wohl irgendwie in einen Schlachthof verirrt. Naja, das passiert halt, wenn man wegläuft vor den Frauen. Chili hatte wohl schlechtes Karma, aber gutes, zartes Muskelfleisch.

Auf diesem Bio-Bauernhof wird darauf geachtet, ohne Pestizide und chemische Mittel Ackerbau zu betreiben. Dabei werden sogar Bauern aus dem Umland eingeladen, sich mit Mikroorganismen und -kulturen zu beschäftigen, da diese ggf. alle chemischen Mittel ersetzen können. Ein toller kleiner costaricanischer Bauernhof, aber ohne Trecker. Als waschechter Brandenburger und Nachwuchs-Landwirtschaftsliebhaber gibt das von mir einen Minuspunkt.

Aaron und ich haben dann Kurkuma geerntet (keine Sorge, die Wurzel – nicht die Sau!) und noch Eier geholt. Irgendwie waren wir die einzigen, die beherzt zugreifen konnten und keine Angst bei den Chickens hatten – die costaricanischen Hühner sind echt störrisch und eigen. Fast aggressiv! Aber nachdem Locke die Ladys mehrfach darüber informierte, dass Aaron „nur“ ihre Kinder klauen würde, haben sie es wohl verstanden. Bisschen Stress mit den Chicks, aber am Ende haben wir knapp 23 Babygockel und Chicks in Kalk eingepackt aus dem Stall geschleust. Nach dem Mittagessen haben wir noch frisch geernteten und getrockneten Ingwer vakuumisiert und dann Feierabend gemacht. Den letzten Abend in La Gamba werden wir nun schön ausklingen lassen!
Jacob & Aaron

P.S.: Ich grüße nach Berlin und Brandenburg! Besonders Sebastian, meinen kleinen „großen“ Bruder! Meister, du bist jetzt 14! Jetzt kannste das Leben krachen lassen in vollen Zügen! Grüße an Mama Maria, ich hoffe, dass wenn du das liest, es dir viel besser geht! Ich umärmel dich meine Maus (-Aaron)

Das HSHS-Team grüßt alle Leser und weist freundlich darauf hin, dass die nächsten Tagesberichte mindestens eine Woche auf sich warten lassen werden, da die Crew morgen in die „Expis“ starten und es danach Expiberichte geben wird, bevor es mit den normalen Tagesberichten weitergehen wird.

Adios San Blas

Datum: 9. Januar 2019
Position: Caya Holandeses, San Blas, Karibik
Etmal: 0 sm
Wetter: k. A.
von Jacob

Unseren letzten Tag auf den Inseln von San Blas verbrachten wir bei den Cayo Holandeses. Die „Johnny“ lag hierbei vor der größten der fünf Inseln des Archipels und wir hatten den halben Tag Zeit für Landgang und wie immer wurden wir von fleißigen Schülern rüber auf die Insel geshuttelt. Leider endete unser Besuch dort für die meisten aber recht schnell, da wir – wie bei einem Rundgang gezählt – 90 portugiesische Galeeren sahen und unsere Badelust deshalb schnell zerstört war. Wieder an Bord ging es dann an das Aufklaren des Schiffes: Das Deck, die Messe und die Kammern wurden seeklar gemacht und schließlich hievten wir den Anker für die erste „längere“ Seeetappe in Richtung Portobelo. Bald werden wir unsere gewohnten Kojen und Routinen des Schiffsalltages gegen neue Eindrücke und vier Wochen Land eintauschen. Wie es uns dort wohl gehen wird? Ob Jonathan sich tatsächlich von der Maschine trennen kann? Und wie es für Phil wohl sein wird, sein geliebtes Brotbacken für eine Weile aufzugeben? Welche Erlebnisse und Bekanntschaften warten wohl an Land auf uns? Wir werden es euch wissen lassen. Mit lieben Grüßen,
Jacob