Am Zielort des Jakobswegs

Datum: 27. Oktober 2018
Etmal: 0 SM
Position: 43° 27,2 N, 008° 24,1 W
Wetter: Luft 16,7°C
Laune der Gruppe: super (trotz Regen)
von Fynn

Heute sollte unser erster Gruppenausflug in Spanien beginnen. Nach dem Frühstück und nach einer Ansprache unseres Kapitäns begannen wir damit, das Schiff im Rahmen des sogenannten Großreinschiff komplett zu reinigen, damit wir an Land gehen konnten. Durch unsere gute Gruppenarbeit waren wir bereits nach ungefähr 35 Minuten mit dem Großreinschiff fertig und konnten unsere Sachen für einen Ausflug nach Santiago de Compostela packen. Um etwa 09:30 Uhr machten wir uns mit viel Vorfreude in Richtung Bahnhof auf. Nicht einmal das Nieselwetter konnte uns einen Strich durch die Rechnung machen und unsere Laune verderben. Nach kurzer Zeit fiel uns auf, dass wir an diesem Tag den ersten Regen auf unserer großen Reise hatten und sahen einen Regenbogen.

40 Minuten nach unserer Abfahrt in La Coruna fanden wir uns dann in Santiago de Compostela wieder. Auf mich wirkte diese Stadt von Anfang an besonders. Irgendwie hatte sie eine besondere Aura und an jeder Ecke der kleinen Gassen liefen Wanderer an uns vorbei, die vermutlich gerade dabei waren, den Jakobsweg zu beenden und dementsprechend fröhlich und emotional berührt wirken.

Wir gingen alle zusammen zu der Kathedrale. Die Wanderer wurden hierbei immer mehr, je näher wir der Kathedrale kamen. Als wir an der Kathedrale ankamen, bildeten wir einen Kreis und machten ein schnelles Gruppenbild. Danach waren unserer Lehrer der Meinung, uns nicht ohne Aufgabe für den Tag gehen lassen zu können: So erhielten wir die Tagesaufgabe, Wanderer zu interviewen und sie nach ihrer Motivation zu fragen. Natürlich wollte jeder diese Aufgabe so schnell wie möglich erfüllen, um nach dem Besuch der Kathedrale mehr Freizeit zu haben und so stürmten wir auf die Wanderer vor der Kathedrale zu, von denen einige übrigens sogar weinend auf dem Boden saßen. Ich befragte eine junge Dame aus Deutschland die von Porto in Portugal nach Santiago de Compostela in 11 Tagen gewandert war.

Nach dem Interview teilten wir uns in kleine Gruppen von jeweils mindestens drei Schülern auf und sahen uns die Kathedrale von innen an. Nach ein paar Eindrücken des imposanten Baustils und mit ein wenig Weihrauch in der Nase verteilten sich die Gruppen anschließend in der Stadt, um das letzte Taschengeld in Süßigkeitenvorräte für die nächste Seeetappe zu investieren.

Nach einigen Stunden Stadterkundung und einigen tollen Begegnungen mit Wanderern trafen wir uns schließlich auf dem Platz vor der Kathedrale wieder, um uns auf den Heimweg zu machen. Zurück auf dem Schiff waren die meisten Schüler völlig erschöpft von dem langen Exkursionstag und fielen schnell in ihre Kojen. Bis zum nächsten Mal,
Fynn

PS: Jakob grüßt seine Freundin. Johanna grüßt Frank, da sie an ihn denken musste. Doreen grüßt die Freie Christliche Schule Ostfriesland. Und ich selbst (Fynn) grüße alle, die mir diese Reise ermöglichen und ganz besonders grüße ich meine Familie und Freunde aus Hannover.

Der zweite Tag

Datum: 27. Mai 2018
Position: 54° 28,5 N 009° 50,4 E
Wetter: Luft 14°-18°C, Wind SE
Emal: 0 sm
von Johanna, Fynn, Myriam

Moin ihr Landratten, heute haben wir unseren ersten vollen, gemeinsamen Tag an Deck mit Rührei und Brötchen begonnen. Gegen 9Uhr gab es ein All Hands auf dem Vorschiff für ein weiteres Sicherheitstraining, gefolgt von der Knotenkunde. Diese hatten wir relativ schnell drauf, die dazugehörigen Namen sind allerdings eine Herausforderung. Nach dem Mittagessen (Gulasch und Reis) sind wir in Gruppen aufs Beiboot und nacheinander hatte jeder die Möglichkeit, einmal zu steuern. Als alle wieder heil auf der Johnny angekommen sind und wir das Dinghi hochgezogen hatten, gab es eine Kuchenstärkung: Früchtekuchen mit Sahne, dazu Kaffee und Tee. Nachdem wir den Kuchen verschlungen und den Kaffee aufgeschlürft hatten, sind die Ersten in der darauf folgenden Freizeit in Vierer-Gruppen auf die Rah. Für alle Nichtsegler: Das ist ein großes Segel, das bei Winden von hinten an der Vorderkante das Mastes gefahren wird.

Einige Instagrambilder später wurden alle zum Abendbrot geklingelt und nach ein paar Ansagen haben sich auch schon die ersten in ihre Koje gelegt um später fit für ihre Hafenwachen zu sein. Um ca. 23:00 Uhr hat sich die Ethel von Brixham ins Päckchen gelegt für den folgenden Tagesausflug. Es folgten die aller aller ersten alleinigen Nachtwachen im Hafen, dieses Mal ohne Steuermann in 2er Gruppen. Ein Gerät hat dauerhaft die Verbindung zum Satelliten verloren und angefangen lautstark und nervtötend zu piepen. Dazu zog auch noch ein heftiges Gewitter auf. Eine ganz schöne Herausforderung für den 2ten Tag…
Johanna, Fynn, Myriam