Der nasse Pinsel und die feuchte Pier…oder…Über Berge und Wale

Datum: 11. April 2019
Position: Horta, Azoren
Etmal: k.A.
Wetter: Luft 17,2°, wolkig, Wind SSW, 3-4 Bft.
von Josephine

Seit vorgestern sind wir nun endlich an Land. Leider lässt uns das Wetter etwas im Stich, denn es ist durch und durch grau. Und das an dem Tag, an dem der Pico bestiegen werden sollte. Neun mutige Menschen machten sich heute um sechs Uhr morgens auf den Weg… Mit der Fähre fuhren sie rüber zur anderen Insel und dort mit einem Bus ein Stück zu einer Berghütte. Von dort aus liefen sie etwa eine Stunde durch Regen und Sturm, bevor sie entschieden, wieder umzukehren und dem Traum von der Besteigung des Pico den Rücken zu kehren. Auf Wegen, die sich zu Flüssen umwandeln, lässt sich ein 2.351m hoher Berg nicht gut erklimmen. Und so waren unsere Wanderer bereits um 14:00 Uhr wieder zurück am Schiff, wärmten sich auf und trockneten ihre Sachen. Zumindest müssen sie sich nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben. Herzlichen Glückwunsch, wir sind die erste HSHS Reise, die auf keiner Bergspitze war 🙂

Diejenigen, die auf dem Schiff geblieben waren, hatten freien Landgang oder konnten sich einer Exkursion in ein Walfangmuseum anschließen. Johanna, Lehan, ich und ein paar andere haben sich dem Museumsbesuch angeschlossen. Es war wirklich interessant, zu erfahren, wie diese riesigen Tiere gefangen wurden. Auch wenn es sehr barbarisch war, dass die Menschen den Walen beispielsweise die Flossen einfach mit riesigen Sägen abgesägt haben.

Auf dem Rückweg sind wir noch ins beliebte „Peter Café Sport“ gegangen und haben uns dort Kakao und überbackenes Brot geteilt. Das „Peter“ ist ohnehin so etwas wie unser zentraler Treffpunkt geworden. Überall hängen Flaggen und Grüße aus aller Welt, an den Tischen sitzen Segler und genießen das tolle und leckere Essen und die so gemütliche Stimmung. Falls ihr mal das Vergnügen haben solltet, dort einkehren zu können, fragt unbedingt nach der Frühstückskarte und bestellt euch Crepes! Außerdem haben wir dort eine kleine Flagge abgegeben, auf der wir unterschrieben haben.

Danach ging es zurück zum Schiff. Myriam und Flo hatten schon mit der Bemalung der Pier angefangen. Da habe ich mich natürlich sofort dazugesellt. Das war ziemlich nervenaufreibend, da es immer wieder regnete. Irgendwann haben wir es uns dann mit Musik und guter Laune unter einer Plane gemütlich gemacht und regengeschützt weitergemalt. Abends ging es dann wieder ins Peter Café Sport mit leckerem Essen und netten Unterhaltungen.
Mit lieben Grüßen, Jo

P.S.: Liebe Grüße an meine Familie und bis in 20 Tagen. Die Freude ist groß!