Hola La Gamba

Datum: 30. Januar 2019
Position: La Gamba, Costa Rica
Etmal: –
Wetter: sonnig einige Regenschauer
von Myriam

Es ist ein berauschendes Gefühl hier in der Hängematte zu liegen, währenddessen vor meinen Augen der erste in La Gamba vorkommende Regen seit zwei Wochen den Boden überflutet. Die unglaublich dominante, vielfältige Geräuschkulisse, die wir seit unserer herzlichen Ankunft ununterbrochen zu hören bekommen hatten, ist verstummt und stattdessen ist das rhythmische Prasseln des Regens überall auf den mit Wellblech bedeckten Dächern zu vernehmen. Es ist so laut, dass die Stimme beim Sprechen von den Tropfen verschluckt wird.

Unser geplanter Spaziergang über das Gelände der Tropenstation musste auf Grund der Fluten ausfallen und Flo, der jedes Jahr, wenn es kalt in Österreich wird, hier seine Forschungen zur Bestäubung von Blüten betreibt, hat uns lautstark von den hier vorkommenden Reptilien und Amphibien erzählt. Als seine Stimme schon fast komplett einem Krächzen glich, haben wir aufgehört und dem Regen den Sieg zugesagt, er war einfach lauter. Er gewann auch am Abend, als wir die erste Nachtwanderung unternehmen wollten, die verschoben werden musste.

Wir dürfen uns frei auf dem Gelände der Tropenstation bewegen, die Werke aus der Bibliothek über die Tier- und Pflanzenwelt studieren, den hier lebenden Forschern über die Schulter gucken und das Labor erkunden. Es ist interessant zu sehen, wie offen und freundlich die Personen sind, wenn man auf sie ebenso freundlich zugeht. Als es noch nicht geregnet hatte, haben wir uns auf eine eigene kleine Erkundungstour über die hellen Steine gemacht, die als Weg dienen. Durch das abwechslungsreiche grüne Blätterdach schien die Sonne, wie wohlig warme Sprenkel auf uns hinab. Wir sahen kleine Geckos, größere Leguane, bunt schillernde Kolibris, farbenfrohe Schmetterlinge, interessante Vögel und Säugetiere, die aussehen, wie übergroße Meerschweinchen und deren Name mir zum wiederholten Mal entfallen ist. (Anm. d. Red.: Agutis) Der Regenwald ist aufregend spannend zu erforschen. und ich bin gespannt was die kommenden Tage noch auf uns zukommen wird.
Myriam