Bericht der EXPI-Gruppe „175-Expibande“

Datum: 17. – 25. Januar 2017
Position: „EXPI“ – Von Panama City nach La Gamba
Etmal: –
Wetter: –
von Tessa, Simin, Bishal, Amira, Tatsumi & Michi

amiraTag 0 (17. Januar 2017, von Amira & Tessa)
Nachdem der Bus uns zum “El Machico”-Hostel in Panama City gebracht hatte, sind wir sofort die spannende Stadt erkunden gegangen. Als erstes ging es zum Hard Rock Cafe, wo wir unsere Expi mit einem leckerem Drink einleiten konnten. Anschließend (Tessa übernimmt jetzt das Tippen, weil sie hat gute Einfälle und Amira kann nichts) haben wir bei einem abendlichen Spaziergang entlang der Promenade die eindrucksvolle Skyline von Panama City bewundert. Alle waren ziemich beeindruckt von den vielen Hochhäusern und Lichtern (außer natürlich Tatsumi, für den Tokyo Standi ist). Zurück im Hostel mussten wir natürlich direkt den (leider nicht beheizten) Pool, die Playstation und die entspannte Athmosphäre auskosten. Bei einer Partie Wasserball gegen die Expigruppe von Damaris, Maike, Pia und Co. haben wir (175 Expibande) das Spiel leicht für uns entschieden. Nach einem gelungenen ersten Abend genossen wir die endlich mal wieder (normal) breiten Betten.

tessaTag 1 (18. Januar 2017, von Tessa & Amira)
Nach einer traumhaften Nacht in Luxusbetten gab es leckere selbstgemachte (von Amira, dass kann sie nämlich) Pancakes mit Bananen und Schokosauce. Ein Eistee ergänzte das Frühstück und vollendete so den perfekten Aufenthalt im Hostel. Dann hieß es nur noch Rucksäcke packen und ein Taxi anhalten, damit es uns zum Busterminal Panama Citys bringen kann. Schon am ersten Tag übten wir unsere Fähigkeiten im Verhandeln und unsere Spanischkünste. Nach langem Diskutieren brachten uns zwei Taxis für 5 $ für 3 (unser Motto) zum Albrook Terminal. Dort fanden wir relativ schnell unseren Anschlussbus nach Chame. Für ein paar Geld (wir waren nicht so sicher in der Währung, deswgen einfach Geld und nicht Dollar oder sonstiges) kamen wir in Chame an. Jetzt nur noch zur Spitze der Landzunge. Keiner der Einheimischen wusste so genau, wann der nächste Bus fährt, also haben wir das Warten als Mittagspause benutzt und mal wieder Pfannkuchen mit Nutella und Zimt gegessen (natürlich hatte Amira diese noch auf dem Schiff gemacht). Ein paar Trauben haben es dann auch noch gesund gemacht. Nach einer knappen Stunde kam dann der Bus nach Punta Chame.

Nun stand unserem Ziel nicht mehr im Weg, außer der ziemlich große Platzmangel im Mini-Van. Normalerweise passt in so einen Bus Amiras Familie (6 Personen), aber in Panama läuft das Ganze anders. Mit Rucksäcken auf dem Dach – manche sitzen, liegend oder stehend – haben wir uns auch mit gut 20 Personen in den Bus gequetscht. Die Fahrt war dementsprechend ziemlich eng und stickig. Durch die Schotterstraße und die vielen Schlaglöcher wurde das Ganze nicht unbedingt einfacher. Naja, auch das hat Spaß gemacht. Natürlich hatten wir noch kein Hostel gebucht (das wäre ja viel zu langweilig), also haben wir die ganzen zwei Hostels in dem kleinen, aber feinen Kaff ausgecheckt. Letztendlich haben wir uns für das Kiter-Hostel entschieden. Tessa hat dann noch ziemlich lange mit der Eigentümerin verhandelt und einen guten Preis für die Nacht ausgemacht, die wir in Hängematten und auf Sitzsäcken verbrachten. Das Hotel toppte sogar noch jenes in Panama City. Hängematten, Strandbar, Pool mit Blick auf den Pazifik, Pelikane und Panama City im Hintergrund. Heute war dann nur noch Entspannen, für viele das erste Bad im Pazifik (außer für Tatsumi mal wieder) angesagt. Ich (Tessa) wartete insgeheim die ganze Zeit auf mehr Wind, um doch noch die Chance zu nutzen, um am besten Kite-Spot Panamas einen Sundowner zu fahren. Dies war dann tatsächlich auch der Fall. Nach dem Schwimmen, Chillen, Kiten haben wir uns Abendessen „gekocht“ (Nudelsuppe sponsored bei Tatsumi). Den Abend haben wir noch schön an der Strandbar und mit Blick in den Sternenhimmel ausklingen lassen. Das war ein gelungener erster Expitag!

Tag 2 (19. Januar 2017, von Amira & Tessa)
Der Tag begann mit einem Toast mit Peanutbutter und Marmelade (eine echte Rarität auf dem Schiff), Cornflakes und Kaffee mit Blick auf’s Meer. Schweren Herzens verließ Tessa gegen halb zehn ihre Kiter-Community. Aber uns stand heute eine lange Reise (240 km) bevor – bis nach Las Lajas. Wir haben uns dann an die Straße gestellt, um dort auf den Bus zu hoffen. HOFFEN, weil uns wirklich keiner im Hostel sagen konnte, wann der Bus fahren soll. Von Einheimischen bekamen wir die Standard-Antwort: „Halbe Stunde!“. Letztendlich kam dann auch einer, sogar ziemlich schnell. Wir hatten mal zur Abwechslung den gesamten Bus für uns allein, weil der Bus nur zufällig (wir glauben, er hat Kindergartenkinder hergebracht) in Punta Chame war. Wieder zurück in Chame warten wir auf einen Bus bis Santiago. Auch hier gelang es uns, (natürlich) ohne Probleme und fast keiner Wartezeit (höchstens 5 min.), den Bus zu bekommen. Diesmal kam der Bus sogar an deutsche Verhältnisse heran. Es folgte also eine sehr entspannte Busfahrt bis nach Santiago. Dort verbrachten wir dann auch unseren Mittag in einem einheimischen Straßenrestaurant. Hier konnte Michi dann auch sein Lieblingsessen (Reis mit Bohnen) verspeisen.

Als alles sauber aufgegessen war, ging’s mit dem Bus weiter nach Silimín und von dort aus dann weiter mit dem Taxi bis nach Las Lajas. Ob der Taxifahrer noch ganz bei Sinnen war, konnten wir nicht sicher sagen, denn er hatte Spass am Schlangenlinien fahren und die Polizei anhupen… Trotzdem kamen wir heil an unserem Ziel an. Bishal, Simin und ich checkten die Hostels ab. Zur Auswahl standen “Nelly’s Beach Bar”, die uns sehr positiv empfohlen wurde, jedoch letztendlich ziemlich ranzig war, und “Johnny Fiestas”, einer coolen Surferbar. Natürlich hat uns das viel mehr angesprochen. Mit einem deutschen Empfang wurde alles noch viel heimischer. Eine super coole Atmosphäre und entspannte Leute haben uns überzeugt. Deshalb konnten wir uns auch gar nicht vorstellen, wieso die Expi-Gruppe (Lara, Lea, Leo, Immo, Zora und Melanie) sich für Nelly’s Beach Bar entschieden hatten (die hatten wir nämlich beim Hostels-Abchecken in der Nelly’s Beach Bar getroffen). Unsere Unterkunft waren zwei Zelte, aber richtige Luxusdinger. Sogar Strom und Feldbetten waren vorhanden. Den Abend haben wir mit einem bilderbuchreifen, rot orangen Sonnenuntergang und einem Abendbad im Pazifik ausklingen lassen. Dieser Ort war uns schon jetzt ans Herz gewachsen.
(Motto „Toes in sand, drink in hand“ & „If you´re not barefoot then, you’re overdressed“)

Tag 3 (20. Januar 2017, von Bishal)
Am nächsten Tag gingen wir alle surfen…

Tag 4 (21. Januar 2017, von Amira)
Für alle, die es nicht wissen: Heute ist Bergfest (bzw. war) des gesamten Törns, also für die Bayern unter euch: das ist die Halbzeit, also genau die Mitte, genau so lange, wie bis jetzt rum ist, steht uns noch mal bevor. Das ruft in unserer Expi-Gruppe natürlich die unterschiedlichsten Gefühle hervor. Aber eins war klar: Das muss gefeiert werden!!! Aber dazu später mehr.

Den Morgen verbrachten wir noch in Las Lajas. Nach einer ziemlich erholsamen Nacht, alle zusammen in einem Zelt (für nur 30 $, damit wir Geld sparen können), gab es für alle in der Pfanne angebratenes Toastbrot und Knäckebrot (das gar nicht mehr knackig war, da es noch aus Teneriffa und eigentlich Tessas Proviant für den Atlantik war) mit Schokocreme (auch noch aus Teneriffa und von Simin). Weil gestern ja alle Hostels in Boquete ausgebucht waren, wollten wir heute möglichst früh los kommen, um dann noch viel Zeit in Boquete zu haben (das Hostel hatten wir diesmal ausnahmsweise im Voraus gebucht). Ein Taxi (unseres hat 8 $ gekostet und das von der anderen Gruppe 10 $, bambambam) brachte uns dann zur Panamericana, wer’s genauer wissen will, wieder nach Silimín. Ziemlich schnell konnten wir uns dann in den Bus nach David quetschen, während die andere Expi-Gruppe (die in die gleiche Richtung wollte, angeblich war sie allerdings nur einkaufen) um die Ecke gewartet hat und wir so einfach an ihnen vorbei gefahren sind.

In David angekommen hatten wir natürlich schon wieder Hunger und das Einkaufsteam (Simin und Bishal) haben uns Brot und Wurst zum Mittag geholt. Nachdem wir dies sehr gemütlich in dem Busbahnhof verspeist haben, ging es dann mit einem original amerikanischen Schulbus (glaube ich zumindest) weiter nach Boquete. Wir mussten nur aus dem Bus aussteigen und ein paar Meter die Straße entlang laufen und schon standen wir vor dem “Mamallena-Hostel”, das unser Domizil für die nächsten zwei Nächte werden sollte. Tessa und Amira hatten eigentlich einen Pool (Michi meinte auch gehört zu haben, eine Kletterwand) versprochen. Doch davon war leider nichts zu sehen (wahrscheinlich nur Wunschdenken). Egal, es war trotzdem ein okayes Hostel. Bishal und Simin wurden auch gleich wieder zum Einkauf geschickt, um die nötigen Lebensmittel für ein, wie vorhin schon angesprochenes, Bergfest zu besorgen. Währenddessen klügelten Amira, Tatsumi, Tessa und natürlich Michi einen perfekten Plan für den nächsten Tag aus: Die Besteigung des Barús. Wer oder was das ist, werdet ihr später noch erfahren (oder ihr seid besonders schlau und wisst es so…).

Der Einkauf von Simin und Bishal war einfach nur genial: frischer (!!!) Salat, frische (!!!) Paprika, Heinz-Ketchup, Mozzarellakäse, Bagel, Cola, Ginger Ale und noch weitere super leckere Sachen. Leider war er auch ziemlich teuer, aber wir hatten auch die Tage zuvor, recht gut Geld zusammen gespart, und für ein Bergfest kann man sich auch mal was gönnen. Den restlichen Nachmittag nutzten wir, um uns ein bisschen die Stadt, oder nennen wir es mal lieber den Ort, anzugucken. Da zu der Zeit das Blumen-Festival hier stattfand, waren die Straßen ziemlich voll und überall waren Stände aufgebaut, wo man zum Beispiel (wer hätte es gedacht) Blumen kaufen konnte. Aber natürlich gab es auch jede Menge Essensstände (was Tatsumi natürlich sofort ausgenutzt hat). Gegen Abend haben wir uns dann in der, übrigens super eingerichteten Küche des Hostels, daran gemacht, unsere Bagels zu belegen und in den Ofen zu schieben. Kurz darauf gab es dann das Essen und wir haben den Abend mit einem gemütlichen Kartenspiel ausklingen lassen wollen. Gegen Ende kam dann noch ein Einheimischer (ein Freund des Hausherren) und hat uns noch überredet, mit ihm raus zu kommen und sich noch mal das Festival anzugucken. Es war eigentlich das Beste, was uns passieren konnte, denn er konnte uns verschiedene Sachen zeigen und hat uns sogar zum Teil den Eintritt zum Blumenfestival gezahlt. Es war echt beeindruckend, wie schön die Aussteller die Blumen angerichtet hatten.

Tag 5 (22. Januar 2017)
Den heutigen Tag haben wir in Boquete verbracht und uns auf den Aufstieg auf den Barú vorbereit. Tatsumi hat mit einem Pulli für 3 $ den Deal seines Lebens gemacht und sonst haben wir uns entspannt.

simin_2Tag 6 (23. Januar 2017, von Simin)
Als das Taxi uns um Mitternacht zum Eingang vom Nationalpark brachte, wo der Weg auf den Gipfel startete, war es stockdunkel und ziemlich kalt. Also haben wir uns so schnell wie möglich auf den Weg nach oben gemacht. Nach den ersten paar hundert Metern haben wir das erste Mal angehalten, um ein paar Schichten unserer Kleidung abzulegen, da es beim Laufen dann doch ziemlich warm wurde. Da, wo wir angehalten haben, war eine Lücke im Wald, der normalerweise den ganzen Berg bedeckt. So hatte man jedoch einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt Boquete. Nach etwa 10 Minuten ging es weiter und schon kam der Triumph des 1-Kilometerschildes!!! Nachdem wir auch das hinter uns gelassen hatten, liefen wir mit Taschenlampen weiter durch den dunklen Wald. Immer bergauf… Am Anfang wurde noch munter über allles mögliche geplaudert, aber mit der Zeit wurde es immer stiller und man hat nur noch die Geräusche des Waldes und das eigene, dann doch ziemlich laute Atmen gehört. Nach längerem Hinhören ist uns aufgefallen, dass die Geräusche von Tieren und allem Möglichen extrem anders sind als zu Hause.
Dazu gab es drei verscchiedene Reaktionen:

  1. Total spannend und interessant auf jedes Geräusch lauschend (Beispiel Michi)
  2. Relativ egal, man ist ja mit dem Laufen beschäftigt (Beispiel Tatsumi)
  3.  Total panisch bei jedem Geräusch und bei jedem Rascheln im Gebüsch fast in die Luft springend und nach Tessa um Hilfe rufend (Beispiel ich) und so ging es dann weiter.

Zum Sonnenaufgang waren wir etwa 4 Kilometer unter dem Gipfel und haben auf dem Weg ein kleines Feuer zum Aufwärmen gemacht, da es wirklich richtig kalt war und keiner von uns (Außnahme Michi, der bayerische Bergsteiger) eine richtige Ausrüstung und die passenden Klamotten hatte. Um halb acht erreichten wir den Gipfel, die Sonne stand schon relativ hoch und die Erleichterung und Freude war riesengroß! Zu Beginn war noch relativ viel in Wolken gehüllt, sodass wir uns einem ausgebreiteten Frühstück gewidmet haben. Es gab Nudeln, Bohnen mit Reis (Michis Lieblingsessen wie ihr wisst), Baguette, Bananen und und und.

Bald zogen auch die Wolken weg und vor uns erstreckte sich die unglaublich überwältigende Sicht auf den Krater des Barús, ganz Panama, die Karibikküste und die Pazifikküste von Costa Rica. Für dieses schöne Panorama hatte sich die ganze Mühe gelohnt und es wurden fleißig Fotos gemacht. Ein besonders beliebtes Fotorequisit war Tatsumis Japan Flagge und eine mit Wasser gefüllte Smirnoff Flasche. Die Blicke der anderen Bergsteiger waren wirklich zum schießen. Um neun haben wir den Abstieg begonnen, der sich dann doch noch sehr qualvoll hingezogen hat. Drei von uns hatten Schmerzen in Knie, Oberschenkel und Knöchel. Trotz allem haben wir den Abstieg in 4,5 Stunden gemeistert und hatten unterwegs einen schönen Blick in den artenreichen Bergnebelwald, der uns ja beim Aufstieg wegen Dunkelheit entgangen war. Unten angekommen waren wir alle wirklich kaputt, denn bei dieser Wanderung ist, glaube ich, jeder an seine Grenzen gestoßen.

Zurück im Hostel in Boquete war der Tag allerdings noch lange nicht vorbei, da wir uns das Ziel gesetzt hatten, noch am gleichen Tag über die Grenze zu kommen. Also Rucksäcke auf und zur Bushaltestelle. Dort haben wir zum Glück direkt einen Bus nach David bekommen und sind dann von dort auch ohne lange Wartezeit zur Grenze gekommen. Diese erreichten wir dann gegen 7 Uhr abends. Auch mit der Aus- und Einreise hat alles mehr oder weniger wunderbar funktioniert (trotz fehlendem Impfpass). Von dort nahmen wir uns dann ein Taxi nach Ciudad Neilly, um dort die Nacht zu verbringen. Unser Taxifahrer hat uns direkt zu einem Hostel gebracht, indem wir dann untergekommen sind. Zum krönenden Abschluss des Tages gab es für uns alle einen Burger aus der Expikasse. Zum Schluss sind alle nur noch müde und kaputt, jedoch glücklich und stolz ins Bett gefallen.

tatsumiTag 7 (24. Januar 2017, von Tatsumi)
Aufgestanden in Ciudad Neilly. Erstmal die Sachen packen und ab zum Busterminal. Dort holten wir uns Marmorkuchen zum Frühstück und natürlich die Bustickets bis nach Golfito. Bei der Busfahrt hat man gesehen, dass Costa Rica deutlich mehr Natur hat als Panama. In Golfito angekommen, gingen wir zur Tourist Informaion, wo die Frau uns zeigte, wo der Fähranleger ist. Dort mussten wir erst einmal warten… und warten. Wir sahen am Steg viele andere Boote, wo auch Leute drauf lagen und schliefen. Die Fähre sollte um 10 Uhr abfahren, aber die Uhr zeigte schon lange nach 10 an. Die Unpünktlichkeit war nicht erfreulich. Auch als dann die Fähre kam und die Leute ausstiegen, wurden wir nicht reingelassen. Doch irgendwann fiel Michi auf, dass wir die Uhr noch nicht 1 Stunde umgestellt haben. Also war es noch vor 10 und die Fähre fuhr auch pünktlich los und war auch schnell drüben mit 2.300 PS Außenbordern. Angekommen in Puerto Jiménez mussten wir uns erst um eine Unterkunft sorgen. Wir trafen Amerikaner, die uns ein Hostel vorschlugen.

Wir fanden dies, aber auf den Weg dahin, trafen wir einen Einheimischen, der uns erzählte, dass man in Puerto Jiménez nicht viel tun kann und dass wir nach Matapalo fahren sollen. Diesen Ratschlag folgten wir. Unser Einkaufsteam (Simin & Bishal) erfüllte seinen Job und dann ging es auf den Collectivo, mit dem wir auf einst der schlechtesten Straße Costa Ricas fuhren. Dort angekommen, wurden wir von Affen empfangen, die uns mit Kokosnüssen abwarfen. Nach etwas längerem Laufen sahen wir ein Schild von einem “All inclusive-Resort” mit Yoga, Spa, Pool und vielem mehr. Dieses haben wir uns dann für den letzten Abend für 25 $ pro Person gegönnt, denn wir hatten ein ganzes Tagesbudget aufgespart. Die Zimmer waren absolut göttlich. Naja, die können wir uns ja für heute Nacht aufsparen, erst einmal zum Strand, solange es hell ist. Dort bereiteten wir ein Lagerfeuer vor und das Beste war, es flogen die ganze Zeit rote Aras rum, die am Ende des Tages nichts schon nichts Besonderes mehr für uns waren. Tatsumi kletterte auf einen Baum, um Pomelos zu holen. Kokosnüsse gab es leider nicht, weil die Palmen zu hoch waren. Bishal und Tatsumi holten dafür einen Haufen Datteln runter. Das Lagerfeuer war toll und dort hatten wir auch unser Abendessen. Es gab nicht viel zu reden. Alle waren traurig, dass die Expis schon morgen vorbei sind. Alle hätten sie sich länger gewünscht und Michi hat vorgeschlagen, an einem anderen Ort noch einmal Expis zu machen. Also, wir lagen alle am Feuer, guckten in den Sternenhimmel, der fast so gut wie an Bord war. So ging auch der letzte Abend der Expis vorüber.

Tag 8 (25. Januar 2017, von Tessa)
Der letzte Expitag 🙁 Leider ging diese eine Woche so schnell vorbei. Als eingespielte und zusammengewachsene Gruppe war das Ziel La Gamba ein Katzensprung für uns. Nach dem letzten perfekten Abend am Strand mit Lagerfeuer sind wir mit dem „Viehtransporter“ wieder zurück nach Puerto Jiménez. Die Fähre wollten wir erst um 14 Uhr nehmen, hatten also noch genügend Zeit, unser letztes Geld in einem exklusiven Steakhouse zu verbraten. Mal wieder gab es bei uns also super leckeres Essen!!! Mit der Fähre zurück nach Golfito genossen wir unsere letzte gemeinsame Zeit und Ruhe, bevor wir zurück zur großen Meute mussten. Schon ein komisches Gefühl, alle nach einer Woche wiederzusehen. Eine Woche kann schon echt lang sein, wenn man vorher mehr als 3 Monate am Stück zusammen ist. Auf jeden Fall mussten wir nur noch ein Taxi nach La Gamba finden. Für die Fahrt hatten wir gutmütig 20 $ eingerechnet. Wie sich jedoch später herausstellte, wollten alle Taxifahrer mindetens 30 $ haben. Mit unseren Verhandlungskünsten und nach dem ca. 20sten Taxi haben wir es dann aber (natürlich) doch noch geschafft, eine Taxifahrt für 20 $ in einem Miniauto zu bekommen. Mit dem holprigen Schotterweg endete unsere 175 Expibanden-Fahrt. Für die, die den Expibericht nicht komplett lesen wollen, hier die Kurzfassung: Die Expi war einfach nur GENIAL!!! Danke an Michiiiiiii!!!
Tessa, Simin, Bishal, Amira, Tatsumi & Michi

Nur, wo du mit dem Kajak warst, warst du wirklich

Datum: 11. Dezember 2016, (Tag 65)
Position: Fort de France, Martinique
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 30°C, 1013 hPa, sonnig, Schauer
von Michael

t_michaelKeine leichte Aufgabe, den gestrigen Tag in Worte zu fassen! Einen Versuch ist es trotzdem wert… Diesmal wurde ausnahmsweise nicht gewandert, sondern gepaddelt. Und zwar in Einer-, Zweier- und Dreier-Seekajaks. Hierzu brachte uns ein Bus auf die Ostseite der Insel. Am dortigen Kajakverleih angekommen, wurden wir (Schüler, Lehrer, Stammcrew) mit besagten Kajaks, dazugehörigen Paddeln, Schwimmwesten und wasserdichten Tonnen ausgestattet. Den Schülern dauerte dies natürlich wie immer viel zu lange, am liebsten wären sie sofort in See gestochen. Zuvor gab es jedoch noch eine kurze Einweisung. Starker Gegenwind und entsprechende Wellen erschwerten v. a. den Anfängern ihre Paddelschläge entsprechend zu koordinieren. Einer kenterte sogar, andere fuhren der Gruppe regelrecht davon. Also Schüler einholen, anlanden lassen und mal wieder eine Standpauke halten!

Zufälligerweise landeten wir genau vor einer Strandhütte an… Ein kleiner Junge zeigte uns ein paar schöne Krebse, die er womöglich selber eingefangen hatte. Dazu kam noch ein Mädchen, vermutlich seine große Schwester. Plötzlich hatten die Schüler zwei Kokosnüsse in der Hand, woraus sie tranken. Ich dachte mir nur: „Cool, ich will auch eine! Was die wohl kosten?“ Daraufhin folgte eine weitere Kokosnuss, und noch eine, und noch eine… Wir wurden von den Leuten in der Strandhütte darauf eingeladen. Einfach so! Aus reiner GASTFREUNDSCHAFT!!! Irgendwann wurde ich von dem Hausherrn (wie sich später herausstellte) auf seine Terrasse bestellt. Wir wechselten ein paar nette Worte… Nach ein paar weiteren Kokosnüssen wollten wir schließlich weiter paddeln. Doch so schnell geht in der Karibik nichts, auch kein kurzes Hallo bei eigentlich wildfremden Menschen. Zusammen mit den Schülern ging es wieder zurück auf die Terrasse. Unsere neuen FREUNDE versorgten uns u. a. mit leckerem, alkoholfreiem Kokospunch! Gruppenfotos… Nun war es aber echt Zeit, weiter zu paddeln. Auf dem Rückweg waren wir HERZLICH dazu eingeladen, noch einmal vorbei zu schauen. Die Schüler jubelten!

Also, weiter gegen den Wind paddeln, um ein paar Felsen herum zu einer unbewohnten (?) Insel. Diese erkundeten wir ein wenig, doch von einer Horde aggressiver, verwilderter Hühner, die allesamt scharf auf meine Brotzeit waren, und ein paar Ruinen abgesehen, gab es für uns Robinsons eigentlich nicht so viel zu entdecken. Tropischer Regen. Wenigstens wehte der Wind danach deutlich schwächer.

Weiter paddeln zu einem Strand. Dieser war jedoch kleiner als erwartet, auch die Sonne war in Wolken gehüllt und der Wind wurde wieder stärker. Erneut tropischer Regen. Ab ins Wasser. Badewannentemperatur! Die Schüler nutzen die verbleibende Zeit, indem sie schnorchelten, auf Palmen kletterten und Kokosnüsse knackten. Ja, all dies am dritten Advent!

Ich bin mit vier Schülern daraufhin schon früher zurück gepaddelt, da eine Kamera und eine Sonnenbrille über Bord gegangen waren und diese nun irgendwo in den Korallen hingen. Zwar hatte ich kaum Hoffnung, die Schüler jedoch fischten tatsächlich beides wieder aus dem Karibischen Meer. Derweil hatten uns die anderen eingeholt.

So paddelten wir gemeinsam wieder zu unseren Freunden. Anfangs waren wir uns gar nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war, deren Gastfreundschaft erneut zu strapazieren. Zudem hatten wir eigentlich auch keine Zeit mehr… Egal! Neben diversen Getränken wurde sogar Essen für uns aufgetischt, Fleisch und Brot. Danach kam irgendwer auf die Idee zu singen. Einer der Schüler stimmte ein Lied an, zunächst noch zurückhaltend. Moskau, Moskau, … Nach und nach setzten alle mit ein. Auch unsere Freunde. Sprachbarrieren? Fehlanzeige. Der Hausherr holte eine überdimensionale, bunte Rassel und begleitete unseren Gesang in einem karibischen, zum Tanzen animierenden Rhythmus. Einer seiner Freunde begann auf einem Rohr zu trommeln, ein dritter auf einer mächtigen Djembe. Und wir klatschten, tanzten und freuten uns des Lebens… Während unsere Freunde AUSGELASSEN weiter trommelten, surften wir diesmal mit den Wellen dem Sonnenuntergang entgegen. „LA VIE EST BELLE“, so unser Hausherr. Recht hat er!
Michael