Horta

Datum: 12. April 2017 (Tag 187)
Position: Horta, Azoren
Etmal: 168 nm
Wetter: Luft 15°C, 1011 hPa, bewölkt, Wind NW 2 Bft.
von Karla

karlaDer letzte Tag auf See und der erste Tag wieder an Land. Am Morgen wurde noch mal mit Salzwasser gekämpft und damit wir auch nicht verdursten, noch mal der letzte Wasservorrat aus der Last geholt. Jetzt haben wir nur noch 0,0001 ml Wasser, haha. Zum Glück sind wir aber gegen Mittag an der Pier von Horta angekommen: Das erste Mal wieder Land unter den Füßen. Wir haben heil den Atlantik überquert! Juhuuuuuhhhhh!!!

Doch vor dem Einlaufen durften wir draußen vor der Hafeneinfahrt noch schöne Kreise fahren, da wir noch auf ein Schiff warten mussten, das noch auf unserem Liegeplatz lag. Wir haben die Zeit genutzt, um unsere Johnny etwas flotter aussehen zu lassen. Die Segelkleider wurden schnell übergezogen. Immo und ich wurden leider von unserer restlichen Wache etwas im Stich gelassen, aber zu zweit kann man schon mal das Segelkleid von dem Schoner machen, wir sind ja schon 6 Monate auf diesem Schiff. „Ihr seid so tohooll“(Z. Zora, die krank in ihrem Bett lag). Das Anlegemanöver verlief ausnahmsweise ohne nachfolgende Schäden. Die erste wichtigste Sache war dann natürlich sofort den Wasserschlauch rüber an Land zu geben. Endlich wieder fließend Wasser! Doch lange sollte uns das Vergnügen nicht bleiben. Der Hafenmeister kam und hat den Schlauch abgesteckt. Danke schöönn. Es lief mehr Wasser aus dem Schlauch als in die Tanks. Der passende Adapter musste in den Tiefen der Last noch gesucht werden. Das Wasser lässt also noch etwas auf sich warten.

Nachdem dann doch getankt wurde und wir auch ein paar Decksarbeiten erledigt hatten, hieß es dann zum ersten Mal wieder Landgang. Natürlich war der Supermarkt und das freie WLAN schon gefunden worden. Alle machten sich somit auf den Weg, den Berg hoch, wo schon so einige verzweifelten, zum Supermarkt. Wir kamen in ein Paradies: Überall frische Früchte – von Äpfeln zu Birnen über Bananen und noch mehr Äpfeln. Auch die anderen Regale leuchteten einen nur so an und wir waren alle happy. Zudem waren die Preise hier High Seas freundlich und man konnte endlich wieder in einen knackigen und saftigen Apfel beißen.

Der Abend wurde dann weitgehend noch im Internet verbracht, wo schon die ersten Kontakte nach Zuhause geknüpft wurden. In der Messe entstand eine Bio-Arbeitslerngruppe, die für die Arbeit morgen fleißig lernte. Die arme Mira, die ebenfalls in der Messe saß und Tagebuch schreiben wollte, wurde immer wieder von irgendwelchen Frage von uns am Tagebuchschreiben gehindert. Mehr als zwei Sätze konnte sie leider nicht hintereinander schreiben. Sorry, doch jetzt sind wir topfit auf die Arbeit vorbereitet, Danke. Die Hafenwache startete auch wieder wie gehabt und alle freuen sich auf die erste Nacht, ohne das Geschaukel der Johnny.
Viele liebe Grüße an alle, eure Karla

P.S.: Als erstes Grüße ich ganz lieb meine Schwester. Ich habe dich ganz doll lieb. Genieße jetzt noch die restliche Zeit in England mit einer neuen und besseren Familie. Spiele für mich etwas Hockey mit.
P.P.S.: Meine Eltern, Großeltern, Tante und Onkel grüße ich natürlich auch noch. Macht euch ein paar nette Ostertage zusammen.
P.P.P.S.: Und auch noch die letzten Grüße an meine Freunde Leo, Stine, Alina, Julia und Sophie. Viel Glück und frohes Schaffen bei den letzten mündlichen Prüfungen