Landgang über den Wolken

Datum: 18. November 2015
Position: Santa Cruz, Teneriffa
Etmal: 0 NM
Wetter: k. A.
von Saskia

Heute wurden wir alle ziemlich abrupt um 6:00 morgens aus unseren Träumen gerissen. Aber aus gutem Grund: Es ging auf den Teide.  Nachdem wir gefrühstückt, Reinschiff gemacht und die letzten Sachen in unseren Trekkingrucksäcken verstaut hatten, ging es ab in den Bus. Dort fuhren wir dann eine knappe Stunde zu einem Infocenter, in dem wir einen Film über den Teide anschauen konnten. Als wir dann einige Zeit später auf 2.000 Metern Seehöhe angekommen waren, hieß es raus aus dem Bus, rein in die Wanderschuhe. Der erste Weg war recht gut zu beschreiten, da er recht befestigt und nicht allzu steil war. Trotzdem haben wir nach rund 1,5 Stunden Fußmarsch alle einen kleinen Schock bekommen, als uns gesagt wurde, dass nun der eigentliche Aufstieg beginnt, da dieser nicht mehr so flach und befestigt war und die Luft zunehmend dünner wurde. Doch alle kämpften sich mit ihren schweren Rucksäcken den steinigen Hang hoch und kamen früher oder auch etwas später ziemlich erleichtert und mit Applaus empfangen auf der Hütte an. 

Und das hat sich echt gelohnt: Auch wenn es spürbar etwas kälter wurde, war die Aussicht auch schon aus dieser Höhenlage echt atemberaubend. Ich glaube wir haben heute alle gemerkt, wie wichtig es ist, als Gruppe zusammenzuhalten, da die etwas schnellere Gruppe nach einer kurzen Verschnaufpause auf der Hütte wieder zurück gelaufen ist und den Leuten, die etwas zu kämpfen hatten, den Rucksack abgenommen oder sie weiter motiviert hat. Ich fand, es war echt ein tolles Gefühl zu sehen, wie es alle gemeinsam geschafft haben und auch jeder einzelne zufrieden war, da er nicht aufgegeben hat. Als wir dann alle unsere 3 Schlafsäle bezogen hatten, konnten wir dann endlich das heiß ersehnte Abendessen genießen, was wir selber zur Hütte hochgetragen hatten und vom Proviantteam schon weit im Voraus geplant worden war (Danke noch mal dafür!).  Schließlich kuschelten wir uns dann doch alle ungewohnt früh in unsere Hüttenschlafsäcke, da wir am nächsten Morgen um vier aufstehen mussten, um noch vor Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen.
Saskia

P.S.: Jürgen, Markus, Ella und Karo grüßen das Sams und wünschen sich das Sams zurück. Wir vermissen dich! <3

Ab in den Süden

Datum: 3. November 2015
Position: 42°08,6’N, 008°58,5’W
Etmal: 14 NM
Wetter: Luft 15° C, Wind 3 Bft.
von Saskia

Heute hieß es für uns „Adios Vigo“ und raus aus den kurzen Hosen, rein wieder ins Ölzeug. Nachdem unser neuer Kapitän Ulli das Kommando übernommen hatte, hieß es für alle höchste Konzentration und, auch wenn es uns Schülern manchmal noch ein wenig schwer fällt, absolute Ruhe, damit alle Kommandos verstanden werden. Bei An- und Ablegemanövern ist nämlich sowohl die Kommunikation zwischen Brücke und Toppsgasten extrem wichtig, als auch, dass alle Aufgaben von uns Schülern sorgfältig und zügig erledigt werden. Nachdem dann doch alles ziemlich reibungslos abgelaufen war und alle Leinen los waren, schlängelten wir uns zwischen Fischernetzen und kleineren Booten schließlich wieder raus aufs offene Meer. Hierbei ist besonders die Konzentration von Rudergänger und Ausguck gefragt, damit sich die Schraube nicht in Fischernetzen oder Ähnlichem verhakt. Auf See wurden Segel gesetzt und wir wechselten dann auch wieder in das übliche Wachsystem, da zu jedem Törnabschnitt die Wachen einmal durchgetauscht werden.

Während die einen noch Klardeck vom Anlegemanöver gemacht haben, unterhielten sich andere schon über die bevorstehenden nächsten Wochen. Sowohl die bevorstehende Zeit auf See, als auch der große Landaufenthalt auf Teneriffa sind gerade das Thema. Mittlerweile hat sich nämlich bei ziemlich allen das anfängliche Heimweh und die Seekrankheit gelegt und wir blicken alle sehr gespannt und hochmotiviert auf das, was uns bald erwarten wird. Mit der Umstellung auf den regulären Wachebetrieb war natürlich auch klar, dass wir auch Nachts antreten müssen. Die anfänglich bei allen vorhandene Müdigkeit schlug aber bei angenehmen 18 Grad und klarem Sternenhimmel doch recht schnell in große Motivation um. Für uns geht es jetzt weiter der Sonne hinterher. 
Saskia

P. S.: Liebe Grüße auch an meine Freunde und Familie aus Essen. 
Melli grüßt ihre Familie und entschuldigt sich, dass sie sich am letzten Abend nicht melden konnte, da sie kein Netz hatte
LG an L. von A.