Noch 2 Monate und 4 Tage

Datum: 3. März 2015
Position: La Habana, Cuba
Wetter: Sonne
von Judith

Aufwachen, Dreck aus den Augen reiben…– Scheiße, alles Gepäck in den Bus bringen. Aber man hat noch Zeit. Zuerst mal frühstücken, duschen, schlafen, packen, dösen, gammeln, chillen und natürlich entspannen. Frei nach dem Motto nix tun & entspannen. Alles in den Bus bringen und ab zum Zoll. Dort wurden wir natürlich dumm angeguckt (Anspielung an Anas Tagesmeldung). Dort durften wir sogar unser Obst und alles andere, was wir eingekauft hatten, durchleuchten lassen. Als ob wir irgendwas in Kürbissen und Äpfeln schmuggeln. Wir waren auf jeden Fall echt fertig und waren froh, wieder zu Hause zu sein.

Aber jetzt schweifen wir mal ab vom typischen Tagesbericht. Wir reden gerade über das Gehalt in Cuba. Die Einheimischen verdienen nämlich nur 14$ (bzw. kubanische CUC, Anm.) pro Monat, dementsprechend billiges Essen. Wenn man jetzt annimmt, dass jeder fünfte Tourist der Toilettendame 1 CUC auf ihren Teller legt, verdient sie an einem Tag mehr als ein Lehrer oder Polizist im Monat. Also erzählte uns ein Einheimischer, dass er seinen Beruf als Lehrer gekündigt hat, um eine Straßenbude zu eröffnen und sich das auch noch lohnt. Aber hier in Cuba lernte ich auch zu feilschen und mich irgendwie in einem Taxi zu stapeln. Man genoss bei den doch schon etwas frostigen Temperaturen die Fußbodenheizung der etwas älteren Taxis. Aber man lernt Habana bei jeder Taxifahrt neu kennen. Der eine fährt durch Gassen, der andere nur an der Hauptstraße, der andere lässt Musik laufen, ein anderer ist extrem gut drauf und versucht mit uns zu kommunizieren.

Karo Idee zum Thema Kreativität:
– Schreibe eine Tagesmeldung ohne e.
– mal zur Abwechslung ein Gedicht

Wie man merkt, fasse ich alle Gesprächsthemen, die hier am Tisch anfallen, zusammen, daher ist es etwas holprig. So, jetzt muss ich auch schon aufhören, das Proviantteam ist angekommen. Ich könnte natürlich noch 10 Seiten schreiben, aber ich bin mal sozial. Ich grüße alle, die mich kennen. Bis in 2 Monate und 4 Tagen.
Judith

Vom Land in die Hauptstadt

Datum: 29. Januar 2016
Position: Hostel Bekuo, San José, Costa Rica
Etmal: –
Wetter: vergleichsweise mild
von Judith

Heute war der letzte Tag unser Expis, also der Tag an dem wir uns wieder getroffen haben. Wir standen also um 5:00 Uhr morgens auf, um den Bus um halb sieben zu nehmen. Da wir nicht zu spät kommen wollten, vezichteten wir auf unsere von der Pension bereitgestellten Tacos und bereiteten daher mal wieder Porridge zu. Als wir an der Bushaltestelle ankamen, sahen wir die Expigruppe „In der Ruhe liegt die Kraft“, also die von Hannah, Stella, Lisa, Vitus, Jakob und Lukas. Wir freuten uns auf eine gemeinsame vierstündige Busfahrt, jedoch hatte die andere Gruppe keine Tickets reserviert, sodass sie noch an an der Bushaltestelle standen, als wir losfuhren. Ein weiterer Bus kam jedoch sofort und man berichtete sich dann gegenseitig bei den Zwischenstopps, was man in den sechs Tagen erlebt hat. Ein kleiner Konkurrenzkampf entstand, da jede Expigruppe überzeugt war, dass sie das Beste erlebt hatte.

Als wir gegen zwölf in San José ankamen entschieden wir uns dafür, die lauffaulste Expigruppe zu werden, weshalb wir uns ein Taxi nahmen. Natürlich gibt es hier keine Vorschriften, oder die Taxifahrer halten sich nicht daran, auf jeden Fall saßen Bene und Ceci im Kofferraum und wir Restlichen zu viert auf der Rückbank mit 4 Rucksäcken. Im Hostel angekommen, checkten wir als erste Gruppe ein, da die andere Expigruppe sportlicher unterwegs war. Wir stellten unser Gepäck ab und gingen dann noch mal Pizza essen. Wir wollten unser restliches Budget ausgeben. Bis auf einen Dollar haben wir es auch geschafft. Nach und nach trudelten dann auch die anderen ein und wir berichteten uns gegenseitig, was wir alles erlebt hatten. Es stellte sich heraus, dass wir fast immer etwas Unterschiedliches gemacht hatten. Insgesamt war es erstmal ein Schock, wieder in einer lauten und trubeligen Stadt zu sein, denn man hatte sich daran gewöhnt, die Ruhe in den Kleinstädten zu genießen.
Judith