Schiffserhalt in Teneriffa

Datum: 14. November 2015
Position: Santa Cruz de Tenerife
Etmal: 0 NM
Wetter: Wasser C, Luft C, Windstärke
von Ole

Moin, heut‘ stand nach unserer ersten Nacht in Teneriffa Schiffserhalt und Reinschiff an. Nachdem der Rest der Crew morgens mit Tee am Bett geweckt und Tobi mit einer Gesangseinlage zum Geburtstag gratuliert wurde, durfte ich mit Conni, Lukas, Tabea und Sabine die Großbram abschlagen. Das war notwendig geworden, weil das Segel an einer Stelle gerissen war und vor der Atlantiküberquerung nochmal sicher genäht werden musste. Oben im Topp konnten wir dann einen schönen Ausblick bei Tag auf die Insel bewundern – auch wenn man wegen bestimmter Wetterkonstellationen nicht sehr weit sehen konnte. Zuviel Staub in der Luft. Nach etwa 1 1/2 Stunden hatten wir die Bram mit dem Jolltau an Deck abgefiert. Gleichzeitig wurde unter Deck nach unserem kleinen Problem mit stehendem Wasser in den Duschen ordentlich geschrubbt, um auch die letzten Überreste zu entfernen. Zugleich wurde die Dosenlast, die leider auch betroffen war und von Jörn und mir ausgeräumt und geschrubbt worden war, wieder eingeräumt. Davon bekam ich allerdings nicht so viel mit, da ich auf dem Großtopp die Blöcke ölen sollte. Damit war ich bis in den Nachmittag beschäftigt.

Zum Mittag aßen wir alle an Deck und bereiteten uns weiter auf den Atlantik vor: Ein Regal wurde aus dem Schiff ausgebaut, um dort später Platz für Lebensmittel zu haben und wir zogen unsere Kojen ab. Alles sollte noch einmal ordentlich gewaschen werden. Außerdem wurden wir für den Nachmittag in 2 Gruppen aufgeteilt, von denen erst die eine und dann die andere in die Stadt gehen würde. Am Nachmittag wurden dann die restlichen Blöcke geölt und überprüft und die Vorsegel wurden ganz ordentlich gepackt, bevor es dann auch für meine Hälfte in die Innenstadt ging. Erste Weihnachtsdekorationen bei 25°C zu bewundern, ist ein total komisches Gefühl. Man kann sich kaum vorstellen, dass wir November haben sollen, wo doch so sommerliche Temperaturen herrschen. Alles in allem ist es dann doch schon ganz cool, so weit südlich wie noch nie zu sein.

Schließlich wurde am Abend das Dinghi wieder eingeholt und Tobi bekam mit einer Fahrt in einem kleinen Cabrio-Oldtimer ein weiteres Geburtstagsgeschenk. Abgerundet wurde der Abend mit einem einstündigen Kulturabend, bei dem alle möglichen Lieder gesungen und von mir mit der Gitarre begleitet wurden. Vor allem Lemon Tree wurde sehr gefeiert. In ausgelassener Stimmung zerstreute sich unsere Gruppe dann wieder und manch einer telefonierte mit den Lieben daheim.
Ole

P.S.: Von mir viele Grüße nach Haus und an Verwandte und Freunde, und natürlich auch an alle von der Stammcrew, die uns bisher begleitet haben
Grüße: Lindaaaaiaaiaaa will always love you. XoXo Ana

Freitag der 13.

Datum: 13. November 2015
Position: 28°30,9’N, 016°09,3’W
Etmal: 88 NM
Wetter: Wasser 22°C, Luft 25°C, Wind 3 Bft.
von Benedikt

Unser „Unglücksfreitag“ begann eigentlich wie jeder Tag. Ich stand um 04:00 Uhr auf um meine Wache zu machen. Anschließend ging ich um acht Uhr hinunter in den Maschinenraum, wo ich derzeit ein Praktikum mache. Heute war viel zu tun, die Wartungslisten waren voll. Um 11:30 gab es heute leckere Carbonara und ich hatte Backschaft. Zu dieser Zeit kam Teneriffa schon in Sicht. Ein paar weitere Segelmanöver wurden durch unseren Kapitän Uli angesetzt und alle übten tatkräftig mit. Für mich ging es nach einigen Halsen wieder rein in die Kombüse um das Abendbrot und das Essen für den nächsten Tag vorzubereiten.

Dann folgte unser „Freitag der 13.“ Anlegemanöver. Wir liefen recht gemütlich in den Hafen ein und fanden recht schnell unseren Anlegeplatz. Das Manöver (also das was ich davon mitbekommen hatte) lief zügig ab und nach einigen Minuten waren wir fest am Poller. Doch dann kam schon der Steuermann anmarschiert und rief, wir hätten „falsch geparkt“, also einen neuen Liegeplatz zugewiesen bekommen. Also wieder Leinen los und noch ein weiteres Anlegemanöver an der anderen Seite, was ein wenig schwieriger war. Aber die HSHS 2015/16 Crew gibt ja nicht so schnell auf und wir schafften es auch diesmal. Nach ein paar Erklärungen war klar, dass wir unsere Schwierigkeiten durch den Wind bekamen, der nicht in einer guten Richtung zu uns stand. Nach einem langen Hafenmanöver und dem darauf folgendem „Klar Deck“ hatten wir (die Backschaft) den Tisch für die hungrige Crew schon gedeckt und sie konnte endlich zu Abend essen. Inzwischen bin ich seit 16 Stunden wach und freue mich auf meine Koje. Ich wünsche allen eine erholsame Nachtruhe.
Bene

P.S.: Ich grüße meine ganze Familie zu Hause und auch alle meine Freunde und Bekannte und alle die diesen Blog verfolgen. Goude Ruh!