Wecken à la „Unkonventioneller Robin“

Datum: 27. November 2015
Position: 24°45,6’N, 031°10,8’W
Etmal: 123 nm
Wetter: Wasser 24°C, Luft 24°C, Wind 5 Bft.
von Daniel

7:15 Uhr. Unangekündigter Drogentest. Großer Schreck. Was ist passiert? Fragen über Fragen. Man muss in eine große Öffnung pusten. Wieso Drogentest? Warum Ich? Die Öffnung fühlt sich aber sehr nach Gummi an. Sehr große Ähnlichkeit mit einem Gummistiefel. Was ist da los? Das ist ein Gummistiefel!!! ROBIN!!! Du Schlawiner! Ungefähr so verlief bei mir das morgendliche Wecken. Und schon hörte ich die sich freuende Stimme von Robin: „Es ist viertel nach sieben und du hast Unterricht.“ Der Tag kann ja heiter werden. Nach ein paar Spritzer Wasser im Gesicht und meinem geliebten Earl Grey konnte ich langsam darüber nachdenken. Noch eine kleine Portion Milchreis und eine Semmel gaben noch mehr Klarheit. So wurde ich tatsächlich noch nie geweckt. Langsam konnte ich über die Weckmethode schmunzeln und schließlich lachen. Der „biologische Deutschlehrer“ hatte sich schon wieder eine ganz besondere Weckmethode ausgedacht. Diese kam aber nicht bei allen gut an und zum Mittagessen lief unser Wecker mit einer selbst erstellten Liste durchs Schiff, auf der man sich eintragen konnte, wenn man fortan nicht mehr auf „unkonventionelle Weise“ geweckt werden möchte. Nun aber genug vom morgendlichen Wecken.

Nach einem gründlichen, morgendlichen Reinschiff begann der Unterricht in dem schaukelnden Klassenzimmer. Doppelstunde Biologie. Wie kann man eigentlich das konstante Schaukeln mit komplexen Zellen vereinbaren und wieso ist das Meer eigentlich so blau? Wie es wohl gerade in Deutschland ist? Kalt oder eher nur nass? Hat es in München schon geschneit? Wie schmeckt der Glühwein auf dem Christkindlmarkt? Was ist ein Chromosom? Diese Frage ließ mich schleunigst zum Unterricht zurückkehren und nun konzentriert ging die Stunde zügig vorbei. Noch eine Stunde Spanisch und es gab schon beinahe Mittagessen. Bevor unser täglicher Schiffserhalt begann, erfuhren wir von Conny, dass es heute bis 18 Uhr eine Generalalarm-Übung geben wird mit anschließendem All-Hands Manöver. Bei sehr angenehmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein schliff ich von der Spitze abwärts den Klüverbaum an, um ihn nachher lackieren zu können. Auf einmal flog unter uns ein kleiner Schwarm Fliegender Fische vorbei. Ein wirklich schöner Anblick. Am Horizont blitzte noch ein Segel auf, sonst ließ sich aber nichts blicken. In der Messe wieder angekommen ging es weiter mit einer Doppelstunde Erdkunde. Diese wurde aber von dem Geräusch des klingelnden Generalalarms abrupt unterbrochen. Nach zwei Minuten war die Vollständigkeit der Besatzung festgestellt und wir gingen in der Theorie das „Boje über Bord“ Manöver durch. Nach der unterbrochenen Erdkunde Stunde ging es weiter mit Geschichtsunterricht. Mit Christoph Columbus segelten wir über den Atlantik und wieder zurück. So sah mein heutiger Unterrichtstag mitten auf dem Atlantik an Bord der Roald Amundsen aus.
Ich wünsche allen ein schönes erstes Adventwochenende und hoffe, dass es nicht allzu usselig bei euch Zuhause ist. Viele warme Grüße
Daniel

Grüße: Robert schickt liebe Grüße nach Neustadt
Ein lautes „Whooohooo Menschen!“ an die gesamte Kuschelwache der Januar-Kanarentörns von Anton
Johannes gratuliert Hanna zum Geburtstag. Suche noch nach „ner Glasflasche für die Flaschenpost. Liebe Grüße vom Atlantik an Anke, Aylin, Botho, Carla, Christoph, Doro, Elias, Hazel, Hinnerk, Jakob, Jan, Jonas, Julian, Kathi, Mama, Määähh, Moritz, Laura, Leoni, Linikel, Lisa, Papa, Thomas und Valentin! Ich denk an euch. Als Gruppen quasi die Platte, 10+5, SOL und die Freaks of Nansen. Und natürliche an Alle die ich jetzt vergessen habe.