Never trust a skinny cook

Datum: 16. November 2015
Position: Santa Cruz de Tenerife
Etmal: 0 NM
Wetter: k.A.
von Josha

Unter den vielen verschiedenen Aufgabenbereichen, die man an Bord bekleiden kann, ist die des Smuts besonders wichtig, da die Laune der Crew davon abhängig ist. Diese Person mussten wir heute verabschieden. An Bord gehen sechs Trainees am Tag (drei vormittags; drei nachmittags) in die Lehre zur Kombüse, um kochen zu lernen. Seit unserem Start in Kiel ist schon einige Zeit vergangen und nun müssen wir uns das Essen selbst kochen. Otto hat uns die letzten Wochen unterstützt, damit wir auf der restlichen Reise eigenständig am Herd stehen können. Jeder wird in die „Backschaft“ eingeteilt. Das ist die Arbeit, die man erfüllen muss, um die Mannschaft zu versorgen. Als Schüler hat man pro Törn mindestens einmal vormittags und nachmittags diese „Backschaft“. Vormittags steht man um 5h45 auf, um das Frühstück vorzubereiten und später dann das Mittagessen auf den Tisch zu stellen.

Um 12:00 Uhr löst die Nachmittagsbackschaft die vorige ab, um dann das Abendessen vorzubereiten und den Abwasch zu erledigen. Das Frühstück ist eine sehr stressige Sache, weil man morgens schlaftrunken aufsteht und nur eineinhalb Stunden hat, um das Essen vorzubereiten, das wiederum sehr komplex ist, da die Brötchen gebacken, der Obstsalat geschnitten, der Aufstrich serviert, der Milchreis gekocht oder die Eier gebraten werden müssen. Und das alles auch noch für 50 Leute! Während des Essens kann man dann nicht einmal entspannt sein selbst gemachtes Frühstück genießen, da man ständig die Treppen zur Kombüse aufsteigen muss, damit auch immer die Brötchenkörbe oder Käse- wie Fleischteller aufgefüllt sind.

Das Mittagessen wurde immer am Tag davor mit Otto besprochen, wobei die vorige Backschaft und das Proviantteam bei der Besprechung anwesend waren. Um das Mittagessen rechtzeitig fertig zu bekommen, musste die vorherige Backschaft schon etwas vorbereiten, wie Gemüse schneiden oder den Nachtisch kochen. Die aktuelle Backschaft erledigt dann den Rest, wie Fleisch braten oder Reis kochen. Um halb zwölf isst die aufziehenden Wache und die Backschaft, damit um 12 der Wechsel in der Backschaft erfolgen kann. Nachmittags gibt es dann einen Kuchen, der am Tag davor gebacken wurde und als Abendessen gibt es Brot mit Aufstrich und die Reste vom Mittagessen. Otto hat uns bei dieser „kulinarischen Reise“ begleitet, geholfen und angeleitet. Deswegen haben wir heute einen Schwertfisch zubereitet, begleitet von Aioli und Salat. (Das beste Abendessen der Welt!) Wir werden Otto vermissen. 🙁
Euer Josha

Grüße: Ich grüße meine Familie ganz lieb!!! und ich habe mich sehr über die Post gefreut.
Sabine drückt ihre Familie ganz doll.