Auch versteinerte Palmen können schön sein

Datum: 10. November 2015
Position: 30°08,3’N, 015°52,9’W
Etmal: 135 NM
Wetter: Wasser 23°C, Luft 25°C, Wind 3 Bft.
von Lisa

Macht mal alle eure Augen zu und stellt euch vor, ihr steht morgens bei Sonnenaufgang am Bug eines Segelschiffs und spürt den salzigen Wind und seht die Delfine unter euch schwimmen. Fühlt es sich real an? Nein, ich glaube nicht. Und genauso geht es mir. Ich erlebe Dinge, die ich mir zuvor nur erträumen konnte, z.B. einfach vor einer einsamen Insel zu ankern, abgeschottet vom alltäglichen Lärm, mitten im Meer. Und genau dies durften wir alle hier erleben. Alles fing damit an, dass Ulli, unser Kapitän, bei einem „Info-All-Hands“ (Ansprache vor versammelter Mannschaft) verkündete, dass wir gegen 11 Uhr vor der Insel „Selvagens Islands Nature Reserve“, einer einsamen Insel, ankern werden. Bei dem Begriff „einsame Insel“ stellt man sich natürlich einen palmenbesetzten Sandstrand vor. Diese Vorstellung verflog jedoch relativ schnell, als wir die Insel erblickten. Wo sind die Palmen? Versteinert? Das Einzige, was man auf 2km Entfernung jedoch sehen konnte, war eine felsige Insel, die von Weitem unbegehbar aussah. Noch zu erkennen war ein Leuchtturm und ein kleines Haus.

Nachdem wir unter Segeln erfolgreich geankert hatten, was bei einem Großsegler kein Leichtes ist, durfte die Hälfte von uns, ich inbegriffen, mit dem Dinghi (Beiboot) zur Insel fahren. Allerdings ist dies keine Selbstverständlichkeit, da man, um diese Insel betreten zu dürfen, eine Sondergenehmigung benötigt. Denn diese portugiesische Insel ist ein Naturschutzgebiet und ein UNESCO-Weltnaturerbe. Dort wird die Entwicklung seltener Tier- und Pflanzenarten ohne menschliche Einflüsse erforscht und beobachtet.

Wir hatten das Glück, als nur 20. Schiff in diesem Jahr, diese Insel betreten zu dürfen. Wir wanderten auf einem sehr felsigen Weg mit zwei portugiesischen Forschern zwei Stunden um die halbe Insel, wobei sie uns alles zeigten. Wer unberührte Natur und Stille sucht ist hier genau richtig. Man hat einen wunderschönen Ausblick auf das Meer und die Buchten der Insel. Zudem sieht man dort sehr seltene Pflanzen und wir haben sogar Salamander gesehen. Man kommt sich dort echt vor wie in einer anderen Welt. Zu 99% werden wir diese Insel in unserem Leben nie wieder betreten können. Ich bin echt froh, dass wir auf diesem besonderen Ort waren und er war wirklich viel spannender und spektakulärer als man im ersten Moment vielleicht denkt. Als wir mit dem Dinghi zum Schiff zurückgefahren sind, war die andere Hälfte der Gruppe im Atlantik baden. Wie ihr seht, war es für alle ein sehr erlebnisreicher Tag.
Lisa

P.S.: Liebe Anna, lieber Konni, ich wünsche euch ganz ganz viel Spaß auf eurer Weltreise. Passt auf euch auf und kommt gesund wieder. Wer weiß, vielleicht kommt ihr ja auch an einer einsamen Insel vorbei. Ich hab euch ganz doll lieb. Vermisse euch. <3

Melli drückt ihre Familie ganz doll. <3 

Robin sendet liebe Grüße an alle Freunde und Verwandte, die unsere täglichen Meldungen mit Interesse verfolgen.

Markus grüßt alle Regensburger und Oldenburger und seine Familie!

Hallo liebes Löwenzähnchen heb die Karte von dieser einsamen Insel mit eigener Briefmarke gut auf wenn sie im Briefkasten liegt fühl dich herzlichst umarmt …. :o)

LG an L. von A.